Waidhofen/Ybbs. In der örtlichen Kunst- und Musikschule sind mögliche Unregelmäßigkeiten bei Honorarauszahlungen aus der Amtszeit des früheren Leiters bekannt geworden. Entdeckt wurden sie von der interimistischen Leitung, die nach dem plötzlichen Tod des langjährigen Direktors eingesetzt wurde. Der Ybbstaler Musikschulverband hat daraufhin Selbstanzeige erstattet.
Der bisherige Leiter, der die Einrichtung seit 2014 geführt hatte, „verunglückte in den Osterferien tödlich“. Kurz darauf übernahm eine interimistische Leitung die Geschäfte und stieß auf Auffälligkeiten. Konkret bestehe der Verdacht, dass gesetzliche Beiträge wie Sozialversicherungsabgaben möglicherweise nicht abgeführt worden seien, bestätigte der Obmann des Musikschulverbands und Waidhofner Bürgermeister Werner Krammer (ÖVP).
Als Konsequenz habe „der Verband … bei der Gemeindeaufsicht und beim Finanzamt Selbstanzeige erstattet“, so Krammer. Zu Einzelheiten äußerte er sich zurückhaltend: „Über weitere Details, etwa zur Höhe der Beträge oder über möglicherweise involvierte Personen, könne er zum aktuellen Zeitpunkt nichts sagen, da die Prüfung noch laufe.“ Zugleich betonte Krammer: „Es gebe aber keine Anzeichen, dass sich der ehemalige Leiter persönliche Vorteile verschafft habe.“
Nach Angaben der Gemeindeaufsicht „laufe [die] Prüfung bereits auf Hochtouren“. Der Schwerpunkt liege derzeit auf Fragen der ordnungsgemäßen Haushaltsführung: „Der Fokus liege unter anderem auf der Haushaltsführung, weitere Auskünfte gibt es bis zum Vorliegen eines Endberichts aber nicht.“ Mit Ergebnissen sei zeitnah zu rechnen: „Dieser wird spätestens Anfang September erwartet.“
Die Musikschule und der Verband verweisen bis zum Abschluss der Untersuchungen auf das laufende Verfahren. Weitere Auskünfte sollen nach Vorliegen des Endberichts folgen, um die Öffentlichkeit – darunter Erziehungsberechtigte, Schülerinnen und Schüler sowie Lehrende – zu informieren.
Quelle: ORF