Die Kosten für das tägliche Leben sind weitaus höher gestiegen, als die 2,7 Prozent „Pensionsanpassung“. Mit der angeblich sozialen Staffelung der Anpassung steckt sich besonders die SPÖ ein soziales Federl an den Hut und lenkt damit davon ab, dass sie in dieser Regierung bei der höheren Besteuerung der Banken und Konzerne, der Reichen und ihren Erben gar nichts erreicht.
Wien. Die Regierung hat nach wochenlangem öffentlichem Theater die Zahlen für die Pensionsanpassung 2026 bekanntgegeben. Alle Pensionsbezieher:innen bis 2.500 Euro Bruttopension sollen ab 1. Jänner 2026 um 2,7 Prozent mehr Pension bekommen. Das gleicht die Inflation gerade so aus, wenn man die Gesamtinflation als Messgröße heranszieht. Betrachtet man jedoch die Preisentwicklung in jenen Bereichen, die zum täglichen Leben und zur Deckung der Grundbedürfnisse gehören, sind diese 2,7 Prozent nicht viel. Die Regierung zieht bei der Erhöhung ab 1. Jänner die rückliegende Inflation im Vergleich zum August des Vorjahres heran.
Aber sehen wir uns im Jahresvergleich (Juli 2024–2025) ein paar wichtige Bereiche an. Die Preise für Energie stiegen durchschnittlich um 4,3%, die Strompreise aufgrund des Wegfalls staatlicher Zuschüsse und höherer Netzentgelte um 35,3 Prozent! Die Mieten stiegen im Jahresvergleich um 4,3 Prozent. Auch einige Lebensmittelpreise stiegen stark: Milch, Käse und Eier um 7,1 Prozent, Kaffee 22,9 Prozent, alkoholfreie Getränke 11,6 Prozent und Fleischprodukte 6,4 Prozent. Man sieht also deutlich, dass die tatsächlichen Lebenshaltungskosten um wesentlich mehr gestiegen sind, als die 2,7 Prozent, und die Pensionen selbst mit dieser „Erhöhung“ noch stark entwertet werden.
Bei Bruttopensionen über 2.500 Euro soll es einen monatlichen Fixbetrag von 67,5 Euro als „Erhöhung“ geben, das entspricht bei 2.500 noch genau 2,7 Prozent, darüber wird es immer weniger. Auf den ersten Blick sieht das nach einer geringeren Berücksichtigung von Menschen mit hohen Pensionen aus, genauer betrachtet, trifft es aber viele Durchschnittspensionisten. Bauarbeiter, Angestellte, Industrie- und Facharbeiter – um nur einige Beispiele zu nennen – mit langen Versicherungszeiten kommen meist über diesen Betrag und haben ihre Pensionen durch ihre Beitragszahlungen mehr als „verdient“. Es handelt sich hier also um billigen Populismus. Tatsächliche „Luxuspensionen“, wie sie etwa Politiker, AK-Präsidenten und ‑direktoren, Geschäftsführer etc. bekommen liegen weit darüber. Man trifft jene Pensionist:innen, die halbwegs gut verdient und hohe Beiträge eingezahlt haben.
Tatsächlich handelt es sich bei der SPÖ, die sich diese „soziale Staffelung“ als Federl an den Hut steckt um ein Ablenkungsmanöver. In dieser Regierung wird es keine höhere Besteuerung der Banken und Konzerne, der Reichen und ihren Erben geben, und trotzdem muss man als Sozialdemokratie irgendwie rechtfertigen, dass man ihr angehört.
Quellen: OTS/Österreichische Energieagentur/Statistik Austria





















































































