Die erste Runde der Präsidentschaftswahlen in Chile am Sonntag, bei der 85,26 Prozent der 15,7 Millionen Wahlberechtigten ihre Stimme abgaben, bestätigte weitgehend die Umfrageergebnisse. Die Kandidatin des sozialdemokratischen Parteienbündnisses „Einheit für Chile“, Jeannette Jara (Mitglied der Kommunistischen Partei Chiles und ehemalige Arbeitsministerin in der Regierung Boric), erzielte mit 26,85 Prozent der Stimmen den ersten Platz, gefolgt vom Kandidaten der rechtsextremen Republikanischen Partei, José Antonio Cast, mit 23,9 Prozent. Die beiden treten am 14. Dezember in der Stichwahl gegeneinander an.
Jara, die sich die Option offengelassen hat, ihre Mitgliedschaft in der Kommunistischen Partei Chiles im Falle ihrer Wahl auszusetzen, drückte ihre Dankbarkeit für den Sieg ihrer Koalition im ersten Wahlgang aus und übermittelte die Botschaft: „Es hat uns viel gekostet, unsere Demokratie wiederzuerlangen, und wir wollen nicht, dass sie heute in Gefahr gerät.“ Sie verwies auch auf die Erklärungen anderer Kandidaten und die hier enthaltenen „positiven Elemente“, die genutzt werden könnten.
Die übrigen Kandidatinnen und Kandidaten erzielten folgende Ergebnisse: Franco Paris von der konservativen Volkspartei 19,71 Prozent (Umfragen hatten ihn deutlich niedriger prognostiziert), Johannes Kaiser von der rechtsextremen Nationalen Befreiungspartei 13,94 Prozent und Evelyn Mattei (ehemalige Arbeitsministerin in der konservativen Regierung von S. Piñera) von der neoliberalen Rechten 12,47 Prozent. Es folgen die unabhängigen Kandidaten Harold Mayne mit 1,26 Prozent, Marco Henriques Ominami mit 1,20 Pro und Eduardo Artes Bricetti von der Kommunistischen Partei (Proletarische Aktion) mit 0,66 Prozent.
Die ersten drei Politikerinnen und Politiker haben bereits erklärt, dass sie Kast in der zweiten Runde unterstützen werden, während die nächsten drei ihre Haltung noch nicht klargestellt haben.
Die Debatte im Vorfeld der Wahlen wurde von Sicherheitsfragen, sozialen Problemen, die von den städtischen Verwaltungen nicht angegangen wurden, und dem Thema Einwanderung im Bezug auf venezolanische Migrantinnen und Migranten, die ins Land gekommen waren, dominiert.
Bei den Parlamentswahlen, sowohl im Senat als auch im Repräsentantenhaus, haben sich die Kräfte durchgesetzt, die gegen die regierende sozialdemokratische Koalition „Einheit für Chile“ sind.
Quelle: 902.gr


















































































