HomeFeuilletonBericht aus der kläglichen Dunkelheit (plus ein Gedanke zu Luigi Mangione.)

Bericht aus der kläglichen Dunkelheit (plus ein Gedanke zu Luigi Mangione.)

Gastautor: Benjamin Lapp, aus Bischoffen (Hessen), seit 2020 Lyriker. Letzte Veröffentlichung: „Es ist fürwahr ein Pandämium…“ – Eine poetische Auseinandersetzung in drei Akten über Vereinsamung, Depressionen und die Wiedererlangung von Glück in Zeiten der Pandemie, erschienen im Pohlmann Verlag.

Wir müssen das Land nach vorne verbessern: Mit einem radikalen Abbau von Bürokratie: Weg mit dem deutschen Lieferkettengesetz, das Arbeitszeitrecht massiv entschlacken, Berichtspflichten weitgehend aufheben. Ganze Behörden wie das Umweltbundesamt können entfallen.“[1]

Nie war ich zuvor so voller Furcht.


So bitte lass da draußen eine weitere Seele sein welche, inmitten dieser kläglichen Dunkelheit des unbeachteten Daseins, meine verzweifelte Wut teilt, über jene scharf geführten Einschnitte die, bis zum Knochen tief, unsere so überlebenswichtigen Erzählungen einer Zukunft voller Hoffnung zerteilen, um mich zu begleiten, auf dem Weg des Widerstands, hin zum Licht.

Nie (Nie) wollen wir wieder sein so voll der Furcht

Furcht…

Furcht…

Furcht…

…wird dann gebrochen sein,

in der stillen Erkenntnis 

Wer und Wo wir sind,

diese vormalig isolierten Kinder

einer Gemeinschaft aus der Dunkelheit,

die nun wissen, ihr schmutziges aber stolzes Siegel

prangert schon lange an der Pforte zum Heil,

so wachsen Wir mutig und werden:

Furchtlos!

Furchtlos!

Furchtlos!

Furchtlo…

…oh Bürger Luigi Mangione,

ich kann nicht wirklich sagen, ob Du ein guter Mensch reines Herzens bist, aber, frei jeder klammheimlichen Freude, wahrlich nicht schlechter als der x‑te Verächter des sozialen Zusammenhalts, der vom Berge der toxischen Überheblichkeit, sich seinen Hass über die Armen erbricht.

NIE, (Nie) waren wir furchtloser…(furchtloser niemals)

Die wahre Poesie der Tat jedoch wird sich erst entfalten in den massenhaften Verbindungen von Sorgen und Nöten uns aller hier im Schatten, die einander untergehakt aus der Dunkelheit heraus marschieren, so dass althergebrachte Erzählungen, wer nun die Sieger seien, ins wanken geraten, und es an jeder Wand geschrieben steht:
Wir sind das neue Licht,

(das neue Licht)
und voller Hoffnung der Zukunft zugewandt!

(Das neue Licht der Zukunft!)

Nie, (Nie) Nie (Nie) waren wir furchtloser, (furchtloser niemals)

…als in jenem Moment, in dem wir unsere Wut nahmen…

.…und von uns hinweg warfen!

(Wir warfen sie hinweg!)


[1] Tweet auf X des FDP Vorsitzenden Christian Linder vom 16.12.2024

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