Wien. Am heutigen 5. Mai wird in Österreich zum 25. Mal der „Gedenktag gegen Gewalt und Rassismus im Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus“ begangen, der im November 1997 im Nationalrat festgelegt wurde. Das Datum verweist auf die Befreiung des deutsch-faschistischen Konzentrationslagers Mauthausen (Oberösterreich) am 5. Mai 1945.
Im 1938 eingerichteten KZ Mauthausen und seinen Nebenlagern waren ca. 200.000 Menschen inhaftiert, etwa die Hälfte davon wurde von den Nazi-Faschisten ermordet. Die weitere, auf Österreich bezogene Opferbilanz lautet: 65.500 ermordete jüdische Österreicherinnen und Österreicher, 16.000 weitere Österreicherinnen und Österreicher, die in einem KZ starben, darunter politische Gefangene, Roma und Homosexuelle, 16.000 Österreicherinnen und Österreicher, die in GESTAPO-Haft oder deutsch-faschistischen Gefängnissen ums Leben kamen, 2.700 hingerichtete antifaschistische Widerstandskämpferinnen und ‑kämpfer sowie Regimegegnerinnen und ‑gegner, die meisten davon kommunistischer Gesinnung. Neben vielen Gefallenen, die nicht freiwillig in der Wehrmacht kämpften, gab es zudem mutige Deserteure und Kriegsdienstverweigerer, die ebenfalls hingerichtet wurden. Hinzu kommen hunderttausende Verfolgte, Vertriebene und Misshandelte.
Der nationale Gedenktag für die Opfer des deutschen Faschismus, der allerdings auch viele österreichische Mittäter und Kollaborateure aufwies, markiert eine Würdigung der Opfer und die ehrenvolle Erinnerung an sie. Er ist eine Mahnung gegen Nationalismus, Rassismus und Antisemitismus, gegen Krieg und Faschismus, somit gleichzeitig ein Auftrag zum Antifaschismus, Antimilitarismus und Antirassismus.
Eine tiefere Analyse fördert freilich zutage, dass der Faschismus ein systemimmanentes Resultat der kapitalistischen und imperialistischen Entwicklung war und ist, weswegen er über einen entsprechenden Klassencharakter verfügt. Daher ist der konsequenteste und nachhaltigste Antifaschismus der revolutionäre Kampf gegen den Kapitalismus und für den Sozialismus.