Der linke LAIKA Verlag, der sich über Jahre hinweg einen Namen mit kritischer und aufklärerischer Literatur gemacht hat, steht vor einer existenziellen Krise. Ursprünglich war geplant, die Liquidation des Verlags bis Oktober 2023 abzuschließen, doch unerwartete bürokratische Hürden haben dieses Vorhaben durchkreuzt. Nun droht dem Verlag und den dahinterstehenden Personen eine Zahlungsunfähigkeit, wenn nicht dringend finanzielle Mittel aufgebracht werden.
Ein Bußgeld in Höhe von 5.000 Euro, verhängt durch das Bundesamt für Justiz, hat die ohnehin prekäre Lage des Verlags verschärft. Laut den Betreibern ist dieser Betrag eine zusätzliche Belastung, mit der nicht gerechnet wurde. Trotz der Beseitigung der Ursachen für das Bußgeld bleibt das Amt stur und zeigt keinerlei Bereitschaft zur Verhandlung. Zusätzlich hat das Finanzamt eine externe Steuernachprüfung für die Jahre 2017 bis 2019 angekündigt, was den Verlag möglicherweise vor weitere Kosten stellt. Der Versuch, die Liquidation durchzuführen und den Verlag aufzulösen, wird durch diese Entwicklungen blockiert.
Die Betreiber des Verlags, die als Rentner*innen privat kaum über ausreichende finanzielle Mittel verfügen, sehen sich nun gezwungen, den Buchverkauf über ihren Webshop wieder aufzunehmen, um so die nötigen Gelder zur Begleichung der offenen Forderungen aufzutreiben. Die Entscheidung, den Verkauf fortzusetzen, sei ihnen nicht leichtgefallen, teilte der Verlag in einem Rundschreiben mit. Man hätte die Einnahmen lieber für andere Zwecke genutzt, doch angesichts der aktuellen Lage sehe man keine Alternative.
Der LAIKA Verlag ruft deshalb seine Leserinnen und Leser sowie Unterstützende dazu auf, Bücher aus dem verbliebenen Bestand zu erwerben, um den Fortbestand des Verlags vorerst zu sichern. „Jede Bestellung zählt“, heißt es in dem Aufruf, der in diesen Tagen auch unsere Redaktion erreichte.
Das unabhängige Verlagshaus, das vor allem für seine politischen Publikationen bekannt ist, befindet sich in einer kritischen Phase seiner Geschichte. Sollte es nicht gelingen, die aktuellen Forderungen zu begleichen, könnte dies das endgültige Aus für den Verlag bedeuten. In Zeiten, in denen unabhängige Stimmen im Literaturmarkt immer seltener werden, ist der LAIKA Verlag ein wichtiger Bestandteil der kritischen Buchkultur.