HomeFeuilletonSportFinnland gewinnt Eishockey-WM, Österreich auf Rang 11

Finnland gewinnt Eishockey-WM, Österreich auf Rang 11

Bei der Weltmeisterschaft der Männer in Helsinki und Tampere holen die finnischen Eishockeycracks den Titel. Österreich spielt als krasser Außenseiter ein starkes Turnier und besiegt sogar den WM-Dritten Tschechien.

Tampere. Im Finale der Eishockeyweltmeisterschaft 2022 holte sich Gastgeber Finnland am Sonntagabend den Titel. In einem schlussendlich dramatischen Match musste sich Titelverteidiger Kanada in der Overtime mit 3:4 geschlagen geben – allerdings hatten sich die Nordamerikaner erst knapp vor Ende der regulären Spielzeit mit zwei Treffern binnen 50 Sekunden überhaupt in die Verlängerung gerettet. In dieser gab eine Zeitstrafe den Ausschlag: Im Power Play scorte Sakari Manninen für die die Finnen in der siebenten Minute der Overtime zum entscheidenden „Golden Goal“. Damit sicherte sich Finnland nicht nur den insgesamt vierten WM-Titel, sondern heuer auch ein bemerkenswertes Double, nachdem man im Februar dieses Jahres bereits Olympiasieger geworden war. – Im Spiel um Platz drei besiegte Tschechien in einem Torspektakel die USA mit 8:4 und gewann die WM-Bronzemedaille.

Österreich kann – nach eigenen Verhältnissen – ebenfalls auf ein erfolgreiches WM-Turnier zurückblicken. Nach der „Papierform“ als klarer Abstiegskandidat gestartet, waren die Leistungen des jungen ÖEHV-Teams unter Headchoach Roger Bader in der Gruppenphase durchaus bemerkenswert. Höhepunkt war der Sieg gegen den mehrfachen Weltmeister Tschechien im Penaltyschießen, gegen die USA und Lettland reichte es ebenfalls zu Punktegewinnen. Auch die Niederlagen gegen die Turnierfavoriten Finnland und Schweden blieben im Rahmen und markierten höchst anständige Auftritte. Nur das Spiel gegen Norwegen verlief in keinerlei Hinsicht nach Wunsch, weswegen es im abschließenden Match gegen Großbritannien nochmals um den Verbleib in der Top-Division ging, der aber mit einem starken Schlussdrittel realisiert wurde. Am Ende stand mit sieben Punkten Platz 11 unter 16 Endrundenteilnehmern zu buche, was für Österreich eines der besten WM-Ergebnisse seit langem bedeutet.

Der sportliche Wert der Weltmeisterschaft war im Vorfeld allerdings ein wenig reduziert worden. Der internationale Eishockeyverband IIHF hatte Russland und Weißrussland aufgrund des Ukrainekrieges vom Turnier ausgeschlossen – und v.a. die russische Sbornaja hätte freilich zu den Titelanwärtern gezählt. Als Ersatz rückten Frankreich (für Russland) und Österreich (für Weißrussland) in den WM-Raster auf, was auch ein Ungleichgewicht in den beiden Gruppen schuf: Die in Helsinki spielende Gruppe – in die Russland zugelost gewesen wäre – war deutlich schwächer besetzt als jene in Tampere. Das sieht man auch daran, dass die Schweiz und Deutschland ergebnistechnisch zwar eine beeindruckende Gruppenphase spielten, dann aber im Viertelfinale sang- und klanglos ausschieden.

Der Ausschluss Russlands gilt auch für nächstes Jahr und somit für das WM-Turnier, das 2023 eigentlich in St. Petersburg stattfinden hätte sollen. Als Ersatzorte wurden wiederum Tampere sowie das lettische Riga bestimmt. Anstelle der diesjährigen Absteiger Großbritannien und Italien werden dann die Aufsteiger aus der Division I, Slowenien und Ungarn, teilnehmen. Das österreichische Team kann sich – je nach Gruppenzuteilung – vorsichtig „nach oben“ orientieren.

Quelle: ORF

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