HomeFeuilletonWissenschaftZerstörung des Amazonas-Regenwaldes erreicht Rekordausmaß

Zerstörung des Amazonas-Regenwaldes erreicht Rekordausmaß

Im Brasilien beschleunigen sich Abholzung und Rodung der Wälder. Dies hat negative Konsequenzen für Klimaschutzziele, aber auch unmittelbar für Mensch, Tier und Umwelt.

São Paulo. Die Zerstörung des brasilianischen Regenwaldes beschleunigt sich weiterhin. Das Nationale Institut für Weltraumforschung (INPE) hat Satellitenbilder von August 2020 bis Juli 2021 ausgewertet und legte entsprechende Ergebnisse über den Waldschwund vor. Nicht weniger als 13.235 Quadratkilometer wurden binnen zwölf Monaten abgeholzt bzw. gerodet – eine Größenordnung, die über der Fläche des österreichischen Bundeslandes Tirol liegt. Gegenüber dem Vorjahreszeitraum handelt es sich um einen Anstieg um 22 Prozent, im größeren Rahmen um die massivste Zerstörung seit 15 Jahren.

Für die Vernichtung des Amazonas-Regenwaldes sind unterschiedliche Dinge verantwortlich. Hier ist einerseits, ganz banal, die Holzwirtschaft zu nennen, die allerdings auch über einen ausgedehnten illegalen Bereich verfügt. Von großer Relevanz ist aber auch die Rodung von Flächen, um sie sodann landwirtschaftlich zu nützen – dies allerdings nicht im Sinne der Versorgung der Bevölkerung mit Lebensmitteln, sondern mit Monokulturplantagen für Exportzwecke sowie mit ausgedehnten Weideflächen für die Fleischproduktion. Hinzu kommen noch industrielle und Bergbauprojekte, die im Regenwaldgebiet umgesetzt werden.

Der Rückgang des Amazonas-Urwaldes bedroht nicht nur den Lebensraum für indigene Völker sowie für eine einzigartige Flora und Fauna, sondern hat auch Auswirkungen auf das Weltklima: In der Vegetation und im Boden der brasilianischen Regenwälder ist ein relevanter Anteil des globalen Kohlenstoffs gebunden, der bei deren Zerstörung als CO2 in die Atmosphäre gelangt. Dies befördert wiederum die Erderwärmung. Daher ist es notwendig, die Wälder zu erhalten, doch hierfür muss man die kapitalistischen Profitinteressen, die hinter der Zerstörung stehen, überwinden.

Quelle: Der Standard

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