Ahmedabad. Ein schweres Flugzeugunglück ereignete sich in der westindischen Millionenstadt Ahmedabad. Eine Boeing 787–8 der Fluggesellschaft Air India stürzte kurz nach dem Start in ein Wohngebiet nahe dem Flughafen und verursachte verheerende Schäden. An Bord der Maschine befanden sich laut Angaben der Behörden insgesamt 242 Menschen – darunter 12 Crewmitglieder.
Das Flugzeug war auf dem Weg von Ahmedabad zum Londoner Flughafen Gatwick. Kurz nach dem Abheben setzte die Maschine einen Notruf ab. Kurz darauf verlor die Flugüberwachungsplattform Flightradar24 das Signal. Nach Angaben der Polizei stürzte das Flugzeug auf ein Gebäude, in dem sich Unterkünfte für angehende Medizinerinnen und Mediziner befanden. Rettungskräfte haben nach eigenen Angaben bereits mindestens 30 Leichen aus den Trümmern geborgen.
Die genauen Opferzahlen blieben zunächst unklar. Während einige Quellen, darunter die Polizei gegenüber der Zeitung „The Indian Express“, davon ausgehen, dass keine der 242 Personen an Bord überlebt hat, berichtete die Nachrichtenagentur ANI später, dass ein Passagier lebend geborgen wurde. Eine weitere Person werde demnach im Krankenhaus behandelt. Offizielle Bestätigungen dieser Angaben lagen am Donnerstagnachmittag noch nicht vor.
Indiens Gesundheitsminister Jagat Prakash Nadda bestätigte auf der Plattform X, dass es „zahlreiche Todesopfer“ gebe. Auch aus dem zuständigen Polizeikommando der Stadt wurde das Ausmaß der Tragödie als gravierend bezeichnet.
Ein auf X veröffentlichtes Bild der nationalen Behörde für Industriesicherheit zeigte das Heck des abgestürzten Flugzeugs, das aus den Trümmern eines mehrstöckigen Gebäudes herausragt. Der betroffene Stadtteil liegt in unmittelbarer Nähe des Flughafens.
Laut Informationen der Nachrichtenagentur Reuters befanden sich an Bord der Maschine mehrheitlich indische Staatsangehörige (169 Personen), außerdem 53 britische Passagiere, eine Person aus Kanada sowie sieben Menschen mit portugiesischer Staatsangehörigkeit. Laut österreichischem Außenministerium gibt es keine Hinweise darauf, dass österreichische Staatsbürger unter den Insassen waren.
Die verunglückte Maschine war ein Boeing 787–8 „Dreamliner“, ein Modell, das als eines der modernsten Passagierflugzeuge gilt. Air India erklärte auf X, man ermittle derzeit die genauen Umstände des Unglücks und werde weitere Informationen veröffentlichen.
Das Unternehmen Boeing war in den vergangenen Jahren immer wieder mit sicherheitsrelevanten Vorfällen in Verbindung gebracht worden – insbesondere im Zusammenhang mit dem Modell 737 Max. Die aktuelle Tragödie betrifft jedoch ein anderes Modell. Ob technische Mängel, menschliches Versagen oder äußere Einflüsse zum Absturz führten, ist Gegenstand laufender Ermittlungen.
Quelle: ORF