London. Acht pro-palästinensische Gefangen in Großbritannien befinden sich seit über einem Monat im Hungerstreik, um gegen ihre Haftbedingungen zu protestieren. Keiner der Gefangenen wurde wegen einer Straftat verurteilt, trotzdem werden sie seit weit über sechs Monaten festgehalten, was die Frist für eine Inhaftierung ohne Anklage überschreitet.
Sie wurden wegen verschiedener Aktionen zur Unterstützung der Organisation Palestine Action verhaftet, die inzwischen als „terroristische Vereinigung” verboten wurde. Vier von ihnen wurden beschuldigt, das Unternehmen Elbit Systems besetzt zu haben, das Drohnen für die israelische Armee herstellt, andere wegen Straftaten auf dem Luftwaffenstützpunkt Brize Norton, wo sie beschuldigt werden, Bomber mit roter Farbe besprüht zu haben.
Der Innenminister hat sich inzwischen geweigert, sich mit Abgeordneten zu treffen, die ihm zu diesem Fall geschrieben haben, und Unterstützer vermuten, dass es eine D‑Notice gibt – ein offizielles Berichterstattungsverbot – in den Mainstream-Medien.
Der Hungerstreik ist der längste seit dem Protest von Bobby Sands und anderen irisch-republikanischen Gefangenen im Jahr 1981, als zehn der Hungerstreikenden starben, bevor ihre Forderungen erfüllt wurden.
In einem Interview mit der Zeitung Morning Star sagte Francesca Nadin, Sprecherin von Prisoners for Palestine: „Tatsache ist, dass Menschen wegen der ihnen vorgeworfenen Straftaten, nämlich Sachbeschädigung, normalerweise nie in Untersuchungshaft genommen werden. Für mich ist klar, dass der Prozess die Strafe ist.“
Ein Sprecher der „Stop the War Coalition“ bezeichnete das Verhalten des Innenministers als „äußerst rachsüchtig, aber vielleicht sollten wir von einem Kriegsverbrecher, der Blut an den Händen hat und jeglichen moralischen Kompass vermissen lässt, auch nichts anderes erwarten“.
Unterdessen hat die Aktion Unterstützungsbekundungen aus aller Welt erhalten, und drei Gefangensae in den USA, Griechenland und Italien haben Solidaritätsstreiks angekündigt.
Quellen: Morning Star / Morning Star
