HomeInternationalesIslamistische Gewalt in der Sahelzone nimmt zu

Islamistische Gewalt in der Sahelzone nimmt zu

Der Konflikt zwischen jihadistischen Milizen und den Militärs der Sahelzone verschärft sich. In einem Zeitraum von nur wenigen Tagen kam es zu drei Anschlägen in Mali, Burkina Faso und Niger, bei denen auch ZivilistInnen ums Leben kamen.

Bamako/Ouagadougou/Niamey. Am Mittwoch, den 18. August, verübten islamistische Kämpfer einen Überfall auf einen zivilen Konvoi, der von Militärpolizisten eskortiert wurde. Der Angriff ereignete sich nahe der Gemeinde Gorgadji in Burkina Faso, unweit vom Dreiländereck mit Mali und Niger. Dabei wurden laut Angaben der Regierung 59 Zivilistinnen und Zivilisten ermordet, 15 Militärpolizisten und sechs Angehörige einer regierungstreuen Miliz kamen ebenso ums Leben. Präsident Roch Marc Kaboré verhängte eine dreitägige Staatstrauer.

Im östlichen Nachbarland Niger kam es kurz zuvor schon zu einem Angriff von unbekannten Kämpfern auf ein Dorf, wobei 37 Menschen, darunter auch 14 Kinder, getötet wurden. Das angegriffene Dorf, Banibangou, liegt in der Nähe zur malischen Grenze, was es sehr wahrscheinlich macht, dass es sich bei den Angreifern ebenso um jihadistische Milizen handelte.

Und auch in Mali nahm die Gewalt in den letzten Tagen zu: Bei einem Überfall auf einen Militärkonvoi im Zentrum des Landes wurden 15 malische Soldaten getötet. Die Angreifer zündeten erst eine Autobombe und schossen dann noch auf die Militärs. Auch hier hat sich bisher noch keine Miliz oder Organisation zum Überfall bekannt, jedoch ist stark davon auszugehen, dass es islamistische Kämpfer waren, die den Anschlag ausführten.

Denn diese islamisch-fundamentalistischen Milizen führen seit Jahren einen bewaffneten Konflikt mit den Staaten der Sahelzone, inklusive europäischer, vor allem französischer, Einmischung. Dabei kamen seit 2015 mehrere Tausende Menschen um ihr Leben. Etliche Menschen wurden zur Flucht getrieben, derzeit sind das laut Daten der UNHCR (United Nations High Commissioner for Refugees) über 1,3 Millionen Menschen.

Eine mögliche Erklärung für die Offensive der Jihadisten in den vergangenen Tagen ist der Sieg der Taliban in Afghanistan, der die Moral der Aufständischen auch in der Sahel-Zone gestärkt hat. Zwar sind die zentralafrikanischen islamistischen Milizen vor Allem Ableger der Al-Kaida und des Islamischen Staates und haben somit auch einige Unterscheidungspunkte zu den Taliban. Im Ziel, islamisch-theokratische Staaten zu errichten, sind die verschiedenen Terrororganisationen jedoch vereint.

Quellen: Der Standard/Der Standard/Der Standard

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