In einem neuerlich skandalösen Bruch aller internationalen und UN-Vereinbarungen eröffnet das israelisch Militär im Südlibanon das Feuer auf Blauhelme der Vereinten Nationen. Gleichzeitig spricht Netanjahu den Palästinensern das Existenzrecht ab.
Tel Aviv. Im Südlibanon ist es am Sonntag zu einem verstörenden militärischen Zwischenfall gekommen. Eine Einheit der israelischen Armee, die von einem Panzer aus operierte, eröffnete ohne Vorwarnung das Feuer auf einen Fußtrupp von UNO-Blauhelmsoldaten, die der Friedensmission UNIFIL angehören. Schweres Maschinengewehrfeuer schlug nur fünf Meter neben den Blauhelmen ein. Die israelische Armee erklärte später, nachdem sie von der UNIFIL-Leitung konfrontiert wurde, es habe sich um eine “Verwechslung” aufgrund schlechter Sicht gehandelt.
Der israelische Angriff auf die Friedenstruppen der Vereinten Nationen, der mit geradezu lächerlichen Ausreden begründet wird, ist abermals ein schwerer Verstoß gegen die UNO-Sicherheitsratsresolution 1701. Diese besagt, dass sich das israelische Militär im Südlibanon gar nicht aufhalten, geschweige denn willkürlich auf “Verdächtige” schießen darf. Zudem handelt es sich um eine neuerliche Souveränitätsverletzung – aber das ist ohnedies Israels Tagesgeschäft – sowie um eine wohl beabsichtigte Provokation der Friedensmission UNIFIL, die den militärischen Aggressionen Israels natürlich im Wege steht.
Gleichzeitig – und gänzlich unabhängig von diesem Vorfall – erklärte Premierminister Netanjahu in Jerusalem, dass er niemals einem unabhängigen Palästinenserstaat zustimmen wird, wie ihn die UNO vorsieht und bereits 157 Länder der Erde anerkannt haben. Die doppelte Botschaft ist klar: Israel schert sich nicht um Völker- und Menschenrecht. Alles Land zwischen Jordanfluss und Mittelmeer (oder sogar mehr) soll Israel sein, während man den Palästinensern das Existenzrecht abspricht. Netanjahu und seine westlichen Handlanger wollen es aus Propagandagründen anders sehen, aber: Man muss kein Antisemit sein, um das Alles irritierend, ungerecht und verbrecherisch zu finden.
Quelle: ORF


















































































