HomeInternationalesIsraels Besatzung in Südlibanon: Ein Verstoß gegen internationale Abkommen

Israels Besatzung in Südlibanon: Ein Verstoß gegen internationale Abkommen

Die israelische Aggression gegen Palästina setzt sich unvermindert fort. Während die Welt auf die Entwicklungen im Gazastreifen und in der Westbank blickt, bleibt eine weitere Eskalation weitgehend unbeachtet: die fortgesetzte Besatzung Südlibanons durch Israel.

Obwohl die israelischen Truppen laut dem am 27. November 2024 vereinbarten Waffenstillstand bis zum 18. Februar 2025 aus dem Gebiet hätten abziehen sollen, verweilen sie weiterhin in fünf strategischen Stützpunkten auf libanesischem Boden. Der israelische Verteidigungsminister Israel Katz kündigte jüngst an, dass diese „Pufferzone“ auf unbestimmte Zeit bestehen bleiben werde.

Ein fortgesetzter Bruch des Völkerrechts

Die libanesische Regierung und verschiedene politische Akteure verurteilen das israelische Vorgehen als klaren Bruch internationaler Abkommen und der Souveränität des Landes. Das türkische Nachrichtenportal soL führte eine Gespräch mit den libanesischen Kommunisten über die anhaltende Besatzung ihres Landes durch Israel. Ömer Deeb, Leiter der Abteilung für internationale Beziehungen der Libanesischen Kommunistischen Partei, erklärte: „Israel setzt seine Aggression gegen das libanesische Volk fort, nachdem das Waffenstillstandsabkommen in Kraft getreten ist. Sie führt Luftangriffe in verschiedenen Gebieten im Süden, an der Grenze zu Syrien und tief im Libanon durch und behauptet, dass es Aktivitäten gibt, die gegen das Abkommen verstoßen. Auf libanesischer Seite hat es jedoch seit dem Waffenstillstand keine militärischen Aktivitäten mehr gegeben.“

Deeb unterstreicht, dass Israel durch seine fortgesetzte Präsenz in Südlibanon die Sicherheit und Existenzgrundlage der ansässigen Bevölkerung bedroht.

Zerstörung und Vertreibung als Strategie

Deeb berichtet im Gespräch über die dramatischen Folgen der israelischen Besatzungspolitik für die libanesische Zivilbevölkerung. Zahlreiche Dörfer sind zerstört, tausende Familien vertrieben. Deeb legt dar, dass man eine systematische Zerstörung von Infrastruktur und landwirtschaftlichen Flächen beobachten kann. Schulen, Krankenhäuser und Straßen wurden durch israelische Angriffe schwer beschädigt.

Deeb hält fest: „Die Bewohner des Südens sind nun obdachlos, ohne Wasser, ohne Strom und ohne Ackerland, um ihre Lebensbedingungen aufrechtzuerhalten. Die Rückkehr der Bevölkerung erfordert rasche und ernsthafte Wiederaufbaubemühungen, die nach wie vor durch den Mangel an staatlichen Finanzen und Ressourcen sowie durch das Fehlen jeglicher externer Unterstützung und Wiederaufbaubemühungen bisher behindert werden.“

Er fügt hinzu, dass es Berichte über Entführungen und gezielte Tötungen durch israelische Soldateninnen und Soldaten in den besetzten Gebieten gibt.

Libanesischer Widerstand gegen die Besatzung

Die libanesische Regierung hat kürzlich eine neue sicherheitspolitische Direktive veröffentlicht, die vorsieht, dass nur die libanesische Armee als bewaffnete Kraft im Land operieren soll. Dies würde faktisch eine Schwächung der bewaffneten Widerstandsgruppen bedeuten, die seit Jahrzehnten gegen die israelische Besatzung kämpfen.

Deeb kritisiert diesen Schritt scharf: „Wir glauben, dass Widerstand gerechtfertigt ist, wenn ein Territorium besetzt ist. Dies ist ein Recht, das nicht auf Waffenstillstandsvereinbarungen oder Regierungsproklamationen wartet. Es ist ein universelles Recht, das die Völker Europas gegen Nazismus und Faschismus genutzt haben und weiterhin einsetzen werden, das Volk von Vietnam gegen die französischen und amerikanischen Besatzer und das libanesische und palästinensische Volk gegen die israelische Besatzung. Es ist ein unveräußerliches Recht, dass unser Volk letztendlich entscheiden wird, wann, wie und wo es davon Gebrauch macht.“

Die Kommunistische Partei Libanons fordert, dass die Regierung nicht nur diplomatische, sondern auch praktische Schritte zur Beendigung der israelischen Besatzung unternehmen muss. Der Aufbau einer stabilen Infrastruktur für die Rückkehr der Vertriebenen, der Schutz der Zivilbevölkerung und ein entschiedener Widerstand gegen die israelische Präsenz in Südlibanon stehen dabei im Fokus.

Die fortgesetzte israelische Besatzung Südlibanons zeigt einmal mehr, dass Israel internationale Abkommen systematisch missachtet und seine Expansion mit militärischer Gewalt durchsetzt. Während die Weltgemeinschaft weitgehend schweigt, setzen die libanesischen Kommunisten und die Widerstandsbewegungen ihren Kampf für Souveränität und Gerechtigkeit fort.

Quelle: soL

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