HomeInternationalesKuba trotzt ein weiteres Jahr der völkerrechtswidrigen US-Blockade

Kuba trotzt ein weiteres Jahr der völkerrechtswidrigen US-Blockade

Havanna. In einem der schwierigsten Jahre seit dem Sieg der sozialistischen Revolution bewies Kuba erneut seine Entschlossenheit, sich gegen die widrigen Umstände zu behaupten. Am 20. Dezember führten Präsident Miguel Díaz-Canel und die Abgeordneten der Nationalversammlung einen eindrucksvollen Marsch an, bei dem über eine halbe Million Menschen entlang des Malecón in Havanna demonstrierten. Ziel war die Forderung nach der Beendigung der US-Blockade und der Streichung Kubas von der Liste der „Staatlichen Förderer des Terrorismus“.

Wie Díaz-Canel in seiner Rede zum Abschluss der letzten Parlamentssitzung des Jahres einräumte, waren die Bemühungen um die Linderung der Energie- und Wirtschaftskrise noch nicht ausreichend. Neben den US-Sanktionen, die laut Außenminister Bruno Rodríguez wirtschaftliche Verluste von über fünf Milliarden US-Dollar verursachten, trafen Naturkatastrophen wie Erdbeben und Wirbelstürme das Land schwer. Infrastruktur, Tierfarmen und Ernten wurden zerstört, und das Stromnetz fiel dreimal aus. Trotz alledem konnte die Zahl der Stromausfälle um 32 Prozent reduziert werden.

Die Fortschritte in der Landwirtschaft und bei erneuerbaren Energien geben Grund zur Hoffnung. So wurden 2023 137.000 Hektar neue Anbauflächen geschaffen, und bis März sollen acht neue Solarparks in Betrieb genommen werden. Auch das Haushaltsdefizit fiel mit 90 Milliarden Pesos deutlich geringer aus als erwartet.

Ein weiterer Schritt war die Aufnahme Kubas in die BRICS-Gruppe, ein für Kuba wichtiger außenpolitischer Erfolg. Diese Partnerschaft soll dem Land helfen, den Zugang zum internationalen Finanzsystem zu erleichtern und wirtschaftliche Hürden zu überwinden. Insbesondere die medizinische Forschung Kubas und der Einsatz von Fachkräften weltweit unterstreichen die Bedeutung der Insel für den globalen Süden.

Kuba konnte 2024 auf die Unterstützung von China, Russland, Venezuela, Brasilien und Mexiko zählen. Russland stellte im November 80.000 Tonnen Diesel und Ausrüstung im Wert von 62 Millionen Dollar bereit, um die Energiekrise zu lindern. Gleichzeitig wurden für kubanische Schulden erleichterte Rückzahlungsbedingungen in Rubel geschaffen.

Die anhaltenden US-Sanktionen, die seit erster Trumps Amtszeit verschärft wurden, erschweren die Lage weiter. Mit 243 neuen Maßnahmen, die während seiner ersten Amtszeit eingeführt wurden, und der Aufnahme Kubas auf die Liste der Terrorismusförderer wurde versucht, die Wirtschaft der Insel zu erdrosseln. Trotz der wirtschaftlichen Herausforderungen und der anhaltenden Bedrohung durch eine potenzielle Rückkehr der Hardliner-Politik unter dem künftigen US-Präsidenten Trump zeigt sich Kuba resilient. Die Beziehungen zu internationalen Partnern, der Ausbau erneuerbarer Energien und erste Fortschritte in der Landwirtschaft geben Anlass zur Hoffnung. 

Quelle: junge Welt

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