Budapest/Vatikan. Wie der „Kurier“ unter Berufung auf einen ungarischen Radiosender und eine US-amerikanische katholische Zeitschrift berichtet, will Papst Franziskus bei seinem Ungarn-Besuch im September anlässlich des Eucharistischen Weltkongresses weder Regierungschef Viktor Orbán noch Staatspräsident János Áder treffen. Auch aus Veranstalterkreisen wird die Meldung bestätigt. Die ungarische Seite sei besonders deshalb empört, weil der Papst nach seinem Kurzbesuch in Budapest in die Slowakei weiterreisen und dort mehrere Tage verbringen wolle, schrieb die US-amerikanische Zeitschrift.
Es sei eindeutig, dass sich der Papst aus politischen Gründen nicht mit Orbán und Áder treffen wolle, da es zwischen ihnen Meinungsunterschiede hinsichtlich der Anti-Einwanderungspolitik der ungarischen Regierung gebe.
Während der Papst für die Aufnahme von Flüchtlingen in den reichen Ländern Europas und der Welt eintritt, betreibt die ungarische Regierung übelste Hetze gegen Flüchtlinge und will am liebsten überhaupt keinen einzigen Schutzbedürftigen in Ungarn aufnehmen.
Vergangene Woche hatte Orbán den ungarischen Kardinal-Erzbischof Péter Erdő und den stellvertretenden Ministerpräsidenten Zsolt Semjén nach Rom geschickt, um den Papst für die Höflichkeitsbesuche zu gewinnen, was jedoch nichts gebracht haben dürfte.
Quelle: Kurier