Polen meldet den Abschuss russischer Drohnen nach einer massiven Luftraumverletzung während russischer Angriffe auf die Ukraine. Gleichzeitig verschärfen großangelegte NATO- und russisch-belarussische Manöver die Spannungen in Osteuropa – bis hin zur Schließung der polnisch-belarussischen Grenze.
Warschau. Polen gab bekannt, dass es russische unbemannte Fluggeräte (Drohnen) abgeschossen habe, die seinen Luftraum während eines russischen Angriffs auf die Ukraine verletzt hätten.
Die polnischen Streitkräfte erklärten, das Land habe eine „Attacke“ erlitten, da ihre Radargeräte mehr als zehn Flugobjekte erfasst hätten, die während eines russischen Angriffs auf westliche Teile des ukrainischen Territoriums in den Luftraum eingedrungen seien, und einige davon seien „abgeschossen“ worden. „Infolge des heutigen Angriffs der Russischen Föderation auf ukrainisches Gebiet kam es zu einer beispiellosen Verletzung des polnischen Luftraums durch fliegende Objekte vom Typ Drohne. Dies ist ein Akt der Aggression, der eine reale Bedrohung für die Sicherheit unserer Bürger darstellt“, erklärte das Einsatzkommando der polnischen Streitkräfte.
Der Premierminister des Landes, Donald Tusk, gab bekannt, dass die Streitkräfte Waffen eingesetzt hätten, um „feindliche Objekte“ abzuschießen, während sie in ständigem Kontakt mit dem NATO-Kommando stünden. Verteidigungsminister Władysław Kosiniak-Kamysz erklärte, dass polnische F‑16-Kampfflugzeuge und niederländische F‑35 in die Operationen eingebunden seien. Zudem warnte er die Bewohner der Grenzregionen Podlachien, Masowien und Lublin, in ihren Häusern zu bleiben, da die militärische Operation weiter andauere.
Zapad macht dem Westen Angst
Diese Entwicklung ereignet sich, während starke Militärkräfte in Osteuropa zusammengezogen werden, anlässlich des großangelegten russisch-belarussischen Manövers Zapad 2025 („Westen 2025“), das jedes Jahr auf belarussischem Territorium und im Westen Russlands stattfindet. Parallel dazu läuft bis Freitag das große NATO-Manöver „Quadriga“, das die BRD zusammen mit 13 weiteren NATO-Verbündeten in der Ostsee durchführt.
Polen wird ab Donnerstag um Mitternacht seine Grenzen zu Belarus schließen, kündigte Premierminister Tusk vorgestern angesichts der Übung Zapad an, vor dem Hintergrund zunehmender Spannungen zwischen Minsk und Warschau.
Die Übungen Zapad 2025 umfassen unter anderem Einsatzübungen für den möglichen Gebrauch von Atomwaffen und der neuen russischen Hyperschallraketen vom Typ Oreschnik.
Gleichzeitig will Litauen zusätzliche Kräfte entsenden, um während der Zapad-Übung an den Grenzen zu Russland und Belarus zu patrouillieren. Außerdem sollen „weitere Maßnahmen“ zur „Informationsweitergabe und Koordinierung der Aktionen sowohl auf nationaler als auch auf internationaler Ebene“ ergriffen werden.
Quadriga – Säbelrasseln der NATO
Zur gleichen Zeit umfasst das unter deutscher Führung stehende NATO-Manöver „Quadriga 2025“, an dem mehr als 8.000 Soldaten, 30 Flugzeuge, 40 Schiffe in der Ostsee und etwa 1.800 Fahrzeuge teilnehmen, die Simulation von Operationen zur Verlegung von Truppen und Waffen – zu Land, in der Luft und zur See – nach Litauen.
Die Gesamtkoordination der Übung liegt beim neuen NATO-Marinehauptquartier der Bundeswehr in Rostock. Im Rahmen des Manövers finden außerdem die Teilübung „Nationaler Wächter“, bei der die Reaktion von aktiven Soldaten und Reservisten zum Schutz kritischer Infrastrukturen in der BRD getestet wird, sowie die Marineübung „Northern Coasts“ statt, die dem Schutz der Seewege und der Sicherung des Truppentransports über See dient.
Der imperialistische Konflikt zwischen NATO und Russland in der Ukraine und insgesamt in Osteuropa verschärft sich somit, wo beide Seiten buchstäblich „mit dem Finger am Abzug“ stehen.
Quelle: 902.gr