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450.000 ohne Job

Arbeitsminister Kocher bejubelt einen minimalen Rückgang der Arbeitslosigkeit und sieht überhaupt keinen Anlass, die Notstandshilfe weiterhin aufzustocken.

Wien. Laut aktuellen Zahlen des Arbeitsministeriums sind 375.486 Menschen in Österreich arbeitslos gemeldet, weitere 74.255 sind in Schulungen. Das sind rund 5.000 Jobsuchende weniger als in der Vorwoche. Im April 2019, also vor der Corona-Pandemie, war die Zahl der Arbeitslosen um rund 80.000 geringer. Während die Regierung also von einer „Auferstehung nach Ostern“ schwadroniert und die Börsen neue Rekorde schreiben, sieht die soziale Realität für immer mehr Menschen anders aus.

Finanzspritzen für Unternehmen schützen nicht vor Jobabbau

Zumal weiterhin deutlich über 400.000 Menschen in Kurzarbeit sind. Wobei noch unklar ist, wie viele dieser mit öffentlichen Geldern „geretteten“ Jobs auch in ein, zwei Jahren noch existieren. Mit AUA und MAN machten zwei Großbetriebe bereits vor, wie man das Maximum an Förderungen und „Hilfsgeldern“ absahnt, um im Anschluss erst Tausende auf die Straße zu setzen.

Wie berichtet, verlieren durch das Auslaufen der Notstandshilfe-Aufstockung mit Anfang April 200.000 Haushalte im Schnitt 120 Euro monatlich. Die originelle Begründung von Arbeitsminister Martin Kocher in der „Zeit im Bild“ am Montagabend: Man setze auf „Maßnahmen“. Sprich: Lieber Langzeitlose mit sinnlosen Kursen schikanieren, als ihnen ein halbwegs würdiges Leben zu ermöglichen. Das ändert zwar nichts daran, dass sich im Schnitt 6 Arbeitslose um eine offene Stelle streiten können, die Kosten sind im Vergleich zu anderen Corona-Maßnahmen auch wirklich überschaubar – aber für türkis-grüne Bundesregierung liegt die Priorität eben auf der Erfüllung der Wünsche der Industrie, nicht der Bedürfnisse der Arbeitslosen.

Quelle: Wiener Zeitung

BILDQUELLEORF/ZIB 2
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