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Arbeitslose in der Armutsfalle

Wien. Einer repräsentativen Umfrage des MOMENTUM-Instituts zufolge verfügen 90% aller 1214 befragten Arbeitslosen über weniger als 1200 Euro monatlich und leben damit unter der Armutsgrenze. Dieses wenig überraschende Ergebnis verdeutlicht das Elend, in dem arbeitslose Menschen ihr Dasein fristen müssen, in der besonders junge Berufseinsteiger, Frauen, Migranten und ältere Personen aus Unternehmersicht problembehaftet seien bzw. durch die Arbeitspolitik dieser und vergangener Regierungen gezwungen werden, über jegliche Zumutbarkeitsgrenzen hinwegzusehen. Bei Frauen zeigt sich beispielsweise darin, dass mehr als die Hälfte aller Mütter maximal 800 Euro Arbeitslosengeld erhalten, während nur 14 Prozent aller Väter mit einem Arbeitslosengeld in dem Bereich leben.

Mehr als 60 Prozent der Befragten in der Stichprobe gaben an, dass die niedrig angesetzte Nettoersatzrate des Arbeitslosengeldes ihnen hohe finanzielle Probleme verursacht. Das liegt daran, dass deren Einkommen vor ihrer Arbeitslosigkeit kaum über der offiziell definierten Armutsgrenze betrugen. Es gaben weiterhin 3 von 4 Befragten an, dass das Arbeitslosengeld praktisch nicht ausreiche, weil sich diese etwa Geld leihen, einer Nebenbeschäftigung nachgehen oder ihr Erspartes aufbrauchen müsste. In vielen Branchen wie dem Produktionssektor, der Gastronomie und dem Tourismus sowie anderen Dienstleistungsbranchen reicht das Lohneinkommen schlicht nicht für ein würdevolles Leben aus und straft damit die Arbeitslosenpolitik der Bundesregierung Lügen, die Arbeitslosigkeit als individuelles Versagen abtut.

Quelle: OÖ Nachrichten

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