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Die Lage in Vorarlberg

Österreichweit hat sich die Lage im Zuge der Krise für einige wenige Unternehmen und Konzerne verbessert. Die Arbeiterinnen und Arbeiter zahlen hierbei die Zeche. In Vorarlberg kämpfen vor allem ältere Mitmenschen um Reintegration in den Arbeitsmarkt. Die AK verzeichnet 1200 neue Anträge, 7 Gemeinden beantragen Coronavirushilfe.

Arbeitslosigkeit

Laut AMS waren in Vorarlberg Ende Juli rund 13.108 Menschen als arbeitslos gemeldet. Damit liegen die Zahlen mehr als doppelt so hoch, als noch vor einem Jahr und sie betreffen alle Gruppen: Frauen und Männer, Ältere und Jugendliche. Da nicht nur viele ihre Arbeitsstelle verloren haben, sondern auch die Jobangebote drastisch verringert sind, rechnet man mit noch länger währender Arbeitslosigkeit. Fast doppelt betroffen sind Menschen über 50: Die Zahl der Arbeitslosen in diesem Altersbereich liegt in Vorarlberg bei 3600, und damit um 43 Prozent mehr als vor einem Jahr. Ab einem gewissen Alter ist man sowieso nur mehr schwer vermittelbar, durch die geringe Anzahl an verfügbaren Stellen in der Krise verschlimmert sich die Lage derjenigen, die schon ein ganzes Lebens gearbeitet haben, noch um ein Vielfaches. Das AMS konzentriert sich deshalb besonders auf diese Altersgruppe, die Lösung des Problems aber sieht man in einer Lohnkosten-Förderung für die Unternehmen.

Dabei liegt Vorarlberg mit 7,2 Prozent Arbeitslosenquote noch unter dem Bundesschnitt von 9,2 Prozent. In ganz Österreich hat sich Arbeitslosigkeit mit 432.539 Betroffenen im Vergleich zum Juli 2019 um 33 Prozent vergrößert. Damals waren es noch 107.333 weniger.

Härtefonds: 1200 Anträge

Die Vorarlberger Arbeiterkammer (AK) verzeichnet 1.200 Anträge für einen Zuschuss aus dem Härtefonds. Der Härtefonds ist mit insgesamt 5 Millionen Euro beziffert und wurde noch am Anfang der Covid19-Krise eingerichtet. Anträge können von Menschen gestellt werden, die wegen Arbeitslosigkeit mindestens 30 Prozent des Einkommens verloren haben. Wichtig ist auch, dass das durchschnittliche Netto-Haushaltseinkommen für einen Einpersonenhaushalt die Grenze von 1.800 Euro nicht überschreitet. Paare dürfen bis zu 2.700 Euro verdienen und die Grenze erhöht sich je Kind um 200 Euro.

Dabei darf man den Härtefonds der AK nicht mit dem Härtefallfonds oder dem Familienhärtefonds der Bundesregierung verwechseln: Der Härtefonds der AK ist für betrifft unselbständige Arbeiterinnen und Arbeiter, der Härtefallfonds ist hingegen für Selbständige gedacht. Der Familienhärtefonds kann von Familien genutzt werden, in denen mindestens ein im Familienverband lebendes Kind Familienbeihilfe bezogen hat.

Anträge für den Härtefonds der AK können noch bis zum 30. August eingereicht werden. 

Coronavirus-Hilfe: 7 Anträge aus den Gemeinden

Sieben Gemeinden in Vorarlberg beantragen unterdessen Coronavirushilfe. Dies liegt daran, dass in der derzeitigen Krise Gemeinden in ganz Österreich weniger Kommunalsteuern einnehmen. 330 sind insgesamt davon angenommen worden, davon mehr als ein Drittel aus Niederösterreich. Der Bund stellt eine Milliarde Euro zur Verfügung, um vor allem Bauvorhaben und Sanierungsprojekte zu unterstützen.

In der Gemeinde Klaus liegt ein Antrag über 325.000 Euro vor, um neue Radwege zu bauen und in energiesparende LED-Straßenbeleuchtung zu investieren. Die zugestandenen Summen hängen jeweils von der Größe und Einwohnerzahl einer Gemeinde ab: So würde eine etwa 2000 Einwohner starke Gemeinde um die 200.000 Euro erhalten.

Quellen: ORF/ORF/ORF

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