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Kärnten: Pension von Frauen unter der Armutsgrenze

In Kärnten bekommen Frauen im Durschnitt 40 Prozent weniger Pension als Männer. Selbst der Pensionsdurchschnitt von Frauen liegt weit unter der Armutsgrenze.

Der Equal Pension Day am 6. August in Kärnten war wieder Anlass, über die systematische Ungleichbehandlung von Frauen nachzudenken, die sich eben auch ins Alter erstreckt. Frauen, die ein Leben lang gearbeitet und nebenher vielleicht unbezahlte Rerproduktionsarbeit geleistet haben, bekommen 40 Prozent weniger Pension als Männer. Der Equal Pension Day weist darauf hin, dass bis zu diesem Tag Männer so viel Pension bekommen haben, wie es Frauen erst am Ende des Jahres bekommen werden. 

Altersarmut vorprogrammiert

Die neu eingesetzte Landesfrauenvorsitzende des ÖGBs in Kärnten, Silvia Igumnov, macht auf die traurigen Zustände aufmerksam:

„Für uns ist es wirklich erschreckend, dass Frauen, die ja den Großteil der unbezahlten Arbeit erbringen, wie beispielweise Kinderbetreuung, Pflege und Betreuung von nahen Angehörigen und deshalb oft in Teilzeit arbeiten, deshalb oft in der Pension noch bestraft sind und mit dem, was sie bekommen, nicht auskommen können.“

Zurzeit weist das Bundesland beispielsweise 9.680 Bezieherinnen von Ausgleichszulagen auf. Männliche Pensionisten, die Ausgleichszulagen beziehen müssen, machen hingegen nur die Hälfte davon aus, nämlich 4.109.

Ein Mann in Kärnten bezieht durchschnittlich eine Pension von 1.786,60. Die durchschnittliche Pension von Frauen in Kärnten macht demgegenüber gerade einmal 1.100,73 Euro aus. Wenn man davon ausgeht, dass die Armutsgrenze mit monatlichen Einnahmen von 1.300 Euro beziffert wird, dann „muss man ehrlich sagen, dass viele Frauen in der Pension schlicht und einfach in Armut leben müssen“, so Igumnov. 

Und in der Tat sind die 1.100,73 Euro monatlich auch nur der Durchschnitt. Es gibt also auch noch genug Frauen, die noch weniger Pension bekommen und dementsprechend über nicht genügend Ressourcen verfügen, um sich das Leben im Alter menschenwürdig und lebenswert gestalten zu können. Dieses systematische Problem im Kapitalismus ist seit jeher ungelöst, auch wenn unpassende und fragwürdige Ideen für dessen Lösung nicht fehlen.

Quelle: ORF

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