HomeKlassenkampfFrauenSexuelle Belästigung am Arbeitsplatz: AK erstreitet Schadenersatz

Sexuelle Belästigung am Arbeitsplatz: AK erstreitet Schadenersatz

Oberösterreich. Die Arbeiterkammer konnte 2500 Euro Schadenersatz für eine Frau erkämpfen, die am Arbeitsplatz sexuelle belästigt wurde. Die Frau arbeitet in einem Produktionsbetrieb. Der Vorgesetzte näherte sich ihr von hinten und griff ihr auf die Brüste und äußerte sich abfällig. All das geschah nicht etwa in einem unbemerkten Moment, sondern vor den Kolleginnen und Kollegen der Frau. Dem Widerstand der Arbeiterin begegnete der Vorgesetzte mit den Worten „Stell dich nicht so an“.

Die oberösterreichische Arbeiterkammer hält fest, dass der aktuelle Fall zeigt, dass gegen sexuelle Übergriffe am Arbeitsplatz erfolgreich vorgegangen werden kann. Leider würden viele Betroffene sich aber nicht trauen, solche Übergriffe zu melden, oft auch aus Angst um den Arbeitsplatz. Die Arbeiterkammer fordert deshalb den Ausbau der im Bundeskanzleramt angesiedelten Gleichbehandlungskommission. Die Gleichbehandlungskommission unterstützt Betroffene von sexuellen Übergriffen vor dem Arbeits- und Sozialgericht.

Geht es nach der oberösterreichischen Arbeiterkammer sollen die Kommissionen in den Bundesländern eingerichtet werden. Außerdem soll den Opfern von sexuellen Übergriffen am Arbeitsplatz finanzielle und therapeutische Unterstützung zu teil werden.

Die Frau im Kapitalismus und im Sozialismus

Ob das alleine ausreicht, um die Situation der Frau am Arbeitsplatz zu verbessern, darf allerdings bezweifelt werden. Ihre Position am Arbeitsplatz ist nicht abgekoppelt von der in der ganzen Gesellschaft. „Der Kapitalismus ist darauf angewiesen, Frauen besonders auszubeuten und hierzu in einem speziellen Unterdrückungsverhältnis zu halten“, wie die Partei der Arbeit Österreichs anlässlich des Internationalen Frauentages am 8. März festhielt. Sexuelle Übergriffe und Gewalt am Arbeitsplatz sind Symptome der Ausbeutung und Unterdrückung von Frauen im Kapitalismus. Die Partei führt weiter aus, dass „bereits das Erziehungs- und Bildungssystem (…) darauf angelegt“ ist, „Ungleichheit zu schaffen“.

Ganz im Gegensatz dazu verhielt es sich mit der Situation von Frauen im Sozialismus. Das Sekretariat der Europäischen Kommunistischen Initiative schreibt: „In den sozialistischen Staaten erhielten Frauen für die gleiche Arbeit den gleichen Lohn wie ihre männlichen Kollegen. Die Arbeit der gesellschaftlichen Reproduktion, die Aufrechterhaltung und Pflege der Familie und des Haushalts, wurde von der individuellen Verantwortung der Frauen in eine Aufgabe umgewandelt, die zunehmend von der Gesellschaft übernommen wurde. Diese Errungenschaften hatten einen deutlichen Einfluss auf die Veränderung der Wahrnehmung der Rolle der Frau in der Gesellschaft, auf die Überwindung anachronistischer Ansichten, die die Rolle der Frau auf die Pflichten des Haushalts und der Mutterschaft beschränken, und auf die Förderung der Frauen als gleichberechtigte Mitglieder, die durch ihre Arbeit und ihre Beteiligung an den Institutionen der Arbeitermacht zum Aufbau des Sozialismus beitragen.“ 

Quelle: ORF/PdA/PdA

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