Das Traditionsunternehmen Quester reiht sich in die Abfolge prominenter österreichischer Firmenpleiten ein. Betroffen sind auch 300 Angestellte, deren Gehälter nicht ausbezahlt wurden und vom staatlichen Insolvenzentgeltfonds übernommen werden mussten.
Wien. Mit dem Baustoffhändler Quester muss ein weiteres prominentes österreichisches Traditionsunternehmen Insolvenz anmelden. Die 1934 gegründete Firma, die sich bis vor 20 Jahren stets in Familienbesitz befand, galt mittlerweile schon länger als logischer Wackelkandidat vor dem Hintergrund der negativen Entwicklungen in der Baubranche.
Nun wurde tatsächlich ein Insolvenzantrag beim Handelsgericht Wien eingebracht. Schulden von rund 50 Millionen Euro bei etwa 1.200 Gläubigern stehen Aktiva von 13 Millionen gegenüber. Das Ziel besteht in der Fortführung des Betriebes nach einem Sanierungsverfahren ohne Eigenverantwortung – wofür es schlussendlich aber auch einen Investor brauchen wird. Den Gläubigern soll eine 20 Prozent-Quote angeboten werden.
Zum Handkuss kamen kurzfristig auch die rund 300 Angestellten an 18 Quester-Standorten, deren Oktobergehälter nicht ausgezahlt wurden. Hierfür musste, wie gesetzlich vorgesehen, der staatliche Insolvenzentgeltfonds einspringen, der dafür sorgte, dass die betroffenen Arbeitnehmer nicht trotz geleisteter Arbeit mit leeren Händen dastehen. Finanziert wird dieser Fonds übrigens aus den Lohnnebenkosten – man möge daran denken, wenn die Kapitalvertreter wieder einmal deren Reduzierung oder Abschaffung fordern.
Quelle: NÖN





















































































