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Schülerinnen und Schüler in der Pandemie

Wien. Die Jugendsektion der Partei der Arbeit Österreichs (PdA) ist unmittelbar, bevor die Maskenpflicht an den Schulen wieder fällt, mit einer Stellungnahme zur Lage in den Schulen an die Öffentlichkeit gegangen. Unter dem Titel „Die Lage der Schülerinnen und Schüler sowie Lehrenden während der Pandemie in Österreich“ betonen die Jugendlichen, dass das Bildungssystem nicht erst seit Beginn der Pandemie und dem Ausnahmezustand krank ist und macht. „Das Problem heißt Bildung im Kapitalismus“ wird festgehalten. 

„Zu große Klassen, Leistungsdruck, Zentralmatura, Performance vor Inhalten, mangelnde Ressourcen zur Förderung und vieles mehr sind negative Auswirkungen des Kapitalismus auf das Bildungssystem. Dass ein Kind oder ein Jugendlicher aus der Arbeiterklasse den „Bildungsaufstieg“ schafft ist seit jeher in Österreich sehr unwahrscheinlich! Matura als Kind der Arbeiterklasse geschweige denn Unibesuch ist sehr unwahrscheinlich, da Bildung gemäß dem Einkommen in der Regel vererbt wird.

Auch der Druck auf das Lehrpersonal hat sich massiv erhöht; auf individuelle Bedürfnisse der Schülerinnen und Schüler – nicht nur auf inhaltliche, sondern auch auf psychosoziale Bedürfnisse – einzugehen, ist vielfach nicht möglich.“

Das Problem heißt Bildung im Kapitalismus – Die Pandemie verschlimmert es nur

Die Lage beider Gruppen hat sich im Rahmen der Pandemie jedoch weiter zugespitzt und die eigentliche Interessensvertretung, ob Gewerkschaften oder SchülerInnenvertretungen scheinen nicht gewillt oder fähig an der Situation etwas zu ändern oder sich auch nur ernsthaft Gehör zu verschaffen. 

Die Jugendlichen stellen klare Forderungen und betonen, dass sie mit den Lehrenden in einem Boot säßen: „Schülerinnen und Schüler leiden ebenso wie die Lehrerinnen und Lehrer unter einer Politik in den Diensten des Kapitals, die in der Pandemie enttarnt wurde. Diese findet auf dem Rücken der Jugend und der Arbeitenden statt. Die gefühlt ausweglose Situation ist dem Versagen der konkreten Pandemiepolitik sowie der Bildungspolitik im Allgemeinen geschuldet.

  • Wir fordern den Aufbau der Sicherheit für einen Schulbetrieb in Präsenz.

Der Präsenzunterricht und das sichere Lernen in der Gemeinschaft mit Gleichaltrigen ist elementar für die Entwicklung von jungen Menschen. Nur so kann man das kollektive Handeln erlernen, dass auch die Basis für Widerstand bildet. Erfahrungen werden nicht als individuelle Schicksalsschläge oder Versagen, sondern als System verursacht erkannt. Deswegen fordern wir die Schule als sicheren Lernort!

Bereits im ersten Pandemiesommer 2020 hätten die Schulen sicherer gestaltet werden müssen – getan wurde gar nichts!

  • Wir fordern: Luftfilter, mehr Platz für Abstände, Testinfrastruktur statt Testen in der Unterrichtszeit! Ausbau der Betreuungsplätze für psychische Erkrankungen!
  • Mehr Lehrpersonal, nicht nur, um Mehraufwand durch die Pandemie zu kompensieren, sondern dauerhaft. Team-Teaching muss möglich sein!
  • Kleinere Klassen – mehr Lehrpersonal!
  • Ausstattung aller SchülerInnen, Schulen und Lehrenden mit angemessenen technischen Mitteln, um Distance-Learning, sofern unumgänglich, organisieren zu können, ohne dass dies vom Geldbeutel der Eltern abhängt.“, schließt die Jugendsektion der Partei der Arbeit.

Quelle: Partei der Arbeit

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