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Superreiche werden in Krise noch reicher

Während die Arbeiterklasse unter der kapitalistischen Krise massiv zu leiden hat, wachsen die Vermögen der größten Kapitalisten der Welt weiter an.

Zürich. Krise? Welche Krise? Elon Musk und Jeff Bezos, aber z.B. auch René Benko können über die kapitalistische Wirtschaftskrise und die ökonomischen wie sozialen Folgen der Corona-Epidemie wohl nur lachen. Während letzterer eine Vermögenberichtigung nach oben zu verzeichnen hatte und via Signa Holding eine Rekord-Dividende ausschütten darf (v.a. an die eigene Privatstiftung), wurden die reichsten Menschen der Welt während der Corona-Krise auch insgesamt noch reicher. Dies geht aus einer aktuellen Untersuchung der Schweizer Großbank UBS hervor. Die 2.200 finanziell am besten situierten Multimilliardäre unseres Planeten wiesen per Ende Juli 2020 etwa 10,2 Billionen US-Dollar an Vermögen auf, und zwar in Form von Wertpapieren, Unternehmensanteilen, Immobilien und anderen Vermögenswerten. Gegenüber der Erhebung von 2017, als zuletzt ein Spitzenwert erreicht worden war, ist dies ein Zuwachs von 1,3 Billionen. Etwa ein Drittel der Superreichen stammt aus den USA, die meisten europäischen Multimilliardäre gibt es in der BRD.

Natürlich sammelt niemand solche Reichtümer an, indem er besonders fleißig arbeitet oder grandiose Innovationen erfindet, sondern durch maximale Ausbeutung der restlichen Menschheit, d.h. der Arbeiterklasse und der lohnabhängigen Volksschichten. Wo es derartig perversen Reichtum für eine kleine Minderheit gibt, muss es daher auch das Gegenteil geben, wie Karl Marx feststellte: „Die Akkumulation von Reichtum auf dem einen Pol ist also zugleich Akkumulation von Elend, Arbeitsqual, Sklaverei, Unwissenheit, Brutalisierung und moralischer Degradation auf dem Gegenpol“. Das hat System im Kapitalismus – denn das ist ja sein Zweck –, und erst recht in Krisenzeiten. Die größten Kapitalisten nützen die Wirtschaftskrise zu verstärkter Ausbeutung, lukrativen Spekulationen, Ausschaltung von Konkurrenten, günstigen Requirierungen und kostensparenden Umstrukturierungen, während staatlicherseits mit Zuschüssen und Steuerbegünstigen geholfen wird. Die Superreichen werden nicht nur in der Krise reicher, sondern sogar durch die Krise. Für die Arbeiterklasse bleiben demgemäß in aller Folgerichtigkeit Lohneinbußen, Arbeitsdruck, Arbeitslosigkeit, soziale Unsicherheit, auch direkte Armut, Hunger und Obdachlosigkeit. Ein System, das lediglich der Profitmaximierung und dem Luxusleben einer Minderheit nützt und dies auf Kosten der großen Mehrheit umsetzt, ist nicht nur verwerflich und verrottet, sondern funktioniert einfach nicht. Da gibt es nichts zu beschönigen oder reformistisch „umzuverteilen“, sondern es muss gestürzt werden.

Quelle: ORF

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