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Neun Tote und 2.750 Verletzte bei Pager-Explosionen im Libanon

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Es wird vermutet, dass staatliche israelische Strukturen hinter dem Großangriff auf die libanesische Hisbollah-Miliz stecken. In diesem Fall wäre es ein weiterer Akt von Staatsterrorismus, da durch die Fernzündung keinerlei Kontrolle darüber besteht, wer verletzt oder getötet werden kann. So tötete der Angreifer auch ein achtjähriges Mädchen und verletzte tausende zufällig anwesende Personen.

Beirut. In verschiedenen Teilen des Libanon sind am Dienstagnachmittag (Ortszeit) Pager explodiert, die von Milizionären und Funktionären der Hisbollah am Körper getragen wurden. Zu den Toten zählt nach Angaben des katarischen Nachrichtenportals Al Jazeera auch ein achtjähriges Mädchen. Mohammad Mahdi Ammar, der Sohn des Hisbollah-Abgeordneten Ali Ammar, soll ebenfalls getötet worden sein.

In der Hauptstadt Beirut herrscht Ausnahmezustand, die Krankenhäuser sind total überlastet. Das libanesische Gesundheitsministerium rief alle Ärzte und medizinisches Personal auf, sich in Dienst zu begeben. Gesundheitsminister Firass Abiad sagte gegenüber Al Jazeera: „Etwa 2.750 Menschen wurden verletzt, … mehr als 200 von ihnen kritisch“, wobei die meisten Verletzungen im Gesicht, an den Händen und am Bauch gemeldet wurden.

Aufnahmen aus einem Supermarkt zeigen, dass die Explosionen nicht nur die Träger der Pager, sondern auch in der Nähe befindliche Personen wahllos verletzt oder getötet haben.

Vermutlich Akt israelischen Staatsterrorismus

Die Hisbollah selbst und auch andere Organisationen und Staaten sind sicher, dass Israel hinter dem Angriff steckt. In einer Erklärung schwor die Führung der Hisbollah, dass Israel „seine gerechte Strafe“ bekommen werde. Sollte tatsächlich eine Struktur des israelischen Staates hinter dem Angriff stehen, wofür vieles spricht, dann handelt es sich mit großer Sicherheit um einen Akt von Staatsterrorismus, bei dem bewusst in Kauf genommen wurde, dass unschuldige Menschen verletzt oder getötet werden. Mit der Fernzündung – in welcher Form auch immer – gibt es keinerlei Kontrolle darüber, wen die Explosionen treffen.

Es wird berichtet, dass die Führung der Hisbollah erst vor nicht allzu langer Zeit ihren Kämpfern und Funktionären die Verwendung von Smartphones untersagt hat, weil die Möglichkeiten Israels, sie zu kapern, sehr groß seien. Die jetzt explodierten Modelle von Pagern (für die jungen Menschen: Pager sind kleine Geräte, deren Kommunikation nur in eine Richtung funktioniert. Der Träger des Geräts kann Kurznachrichten empfangen. Sie wurden z.B. in Krankenhäusern zur Verständigung von Ärzten bei Notfällen verwendet.) seien erst vor nicht langer Zeit angeschafft worden. Im Gegensatz zu Mobiltelefonen arbeiten Pager mit Funkwellen, wobei der Bediener eine Nachricht über Funkfrequenz – und nicht über das Internet – sendet, die für das Gerät des Empfängers einzigartig ist.

Es wird angenommen, dass die grundlegende Technologie, die in Pagern verwendet wird, sowie ihre Abhängigkeit von physischer Hardware dazu führen, dass sie schwieriger zu überwachen sind, was sie bei Gruppen wie der Hisbollah beliebt macht, bei denen sowohl Mobilität als auch Sicherheit an erster Stelle stehen.

Wie konnte das passieren?

Hamze Attar, ein Verteidigungsforscher, meint, dass die Sicherheitslücke, die zu einer Reihe von Pager-Explosionen führte, ein „vielschichtiges Problem“ für die libanesische Gruppe Hisbollah ist. „Es ist vor allem ein Kommunikationsproblem“, stellte Attar gegenüber Al Jazeera fest.

Er sagte, es gebe drei Möglichkeiten, wie die Sabotage ausgeführt wurde: 1. Die Mikroprozessoren wurden ins Visier genommen und „überlastet“, wodurch die Batterien explodierten. 2. Die Ladung der Pager wurde abgefangen und als Waffe eingesetzt. 3. Eine der Komponenten des Geräts wurde irgendwo in der Lieferkette kompromittiert.

Militärexperten weisen auch darauf hin, dass die Lahmlegung der Feindkommunikation eine Vorbereitungsmaßnahme für einen Großangriff sein kann, also möglicherweise auch ein größerer Schlag Israels gegen die Hisbollah-Milizen geplant ist.

Routinemäßig kam aus Washinton die Botschaft, dass die USA nichts von dem Angriff gewusst hätten und auch nicht wüssten, wer ihn ausgeführt hat. Ersteres kann sogar stimmen, es kann aber auch eine weitere US-Propagandalüge sein, denn trotz aller Kriegsverbrechen der israelischen Armee im Gazastreifen und im Westjordanland schicken die USA Waffen und Geld nach Israel. Die israelische Armee gab zu den Explosionen der Nachrichtengeräte bisher keine Erklärung ab.

Nach Angaben der staatlichen iranischen Nachrichtenagentur IRNA wurde auch der iranische Botschafter im Libanon, Mojtaba Amani, leicht verletzt. Die syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte, eine den westlichen Geheimdiensten nahestehende Organisation mit Sitz in London, meldete, dass auch in Syrien Pager explodierten und angeblich 14 Menschen verletzt wurden.

Quellen: Aljazeera/POLITICO/IRNA

Magnus Brunner wird EU-Migrationskommissar

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In der neuen EU-Kommission übernimmt Österreichs bisheriger Finanzminster Brunner das Ressort für Inneres und Migration. ÖVP und FPÖ werden begeistert sein.

Brüssel/Wien. Der von ÖVP und Grünen nominierte österreichische EU-Kommissar Magnus Brunner erhält einigermaßen überraschend die Agenden für Migration und Inneres. In dieser Funktion folgt er in der Kommission von der Leyen II der schwedischen Sozialdemokratin Ylva Johansson nach. Als noch amtierender Finanzminister Österreichs war erwartet worden, dass er eher ein “wirtschaftliches” Ressort übernimmt – auch Haushalt und Verwaltung des scheidenden Johannes Hahn hätte sich angeboten -, doch in Wirklichkeit ist Brunner studierter Jurist und recht treffend besetzt.

Nicht dass Brunner die Probleme der EU-Asyl- und Migrationspolitik lösen wird – davon ist keinesfalls auszugehen. Doch wenn sich der nächste österreichische Bundeskanzler und/oder sein Innenminister in Brüssel über mangelnden EU-Außengrenzschutz, Schlepperunwesen, ungehemmte illegale Migration oder Asylbetrug beschweren will, dann kennen sie den Ansprechpartner schon: Magnus Brunner. Insofern ist es nicht unoriginell von Ursula von der Leyen, jemanden aus der am meisten querulantischen EVP-Partei mit dem unliebsamen Ressort zu betrauen. Allerdings hat man gleichzeitig auch den Bock zum Gärtner gemacht.

Natürlich haben es weder Brunner noch von der Leyen politisch-rechtlich in der Hand, das Asyl- und Migrationswesen in der EU menschenrechtskonform neu aufzusetzen, mit sicheren Fluchtrouten und Anlaufstellen, schnellen Verfahren, fairen und verbindlichen Verteilquoten, der Bekämpfung von Fluchtursachen sowie geordneter Arbeitsmigration (um nur ein paar Punkte zu nennen). Es bedürfte einer gemeinsamen Anstrengung der EU- und Nachbarstaaten, doch die interessieren sich nicht für Menschen und deren Sicherheit, sondern nur für Ausbeutung, Unterdrückung und mitunter Krieg. Es wird weiterhin viele Tote geben im Mittelmeer.

Quelle: Der Standard

Alarmierender Höchststand: 60 Prozent der Beschäftigten arbeiten trotz Krankheit

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Linz. Ein beunruhigender Trend zeigt sich in den aktuellen Ergebnissen des Arbeitsklima Indexes in Österreich: Nahezu 60 Prozent der Beschäftigten gehen auch krank zur Arbeit. Dieser Höchststand seit Beginn der Erhebungen im Jahr 2008 gibt Anlass zur Sorge. Besonders gravierend ist, dass dieser sogenannte Präsentismus gesundheitliche Risiken birgt, sowohl kurz- als auch langfristig.

Präsentismus: Pflichtgefühl und Druck dominieren

Die Gründe, warum Beschäftigte trotz gesundheitlicher Einschränkungen arbeiten, sind vielfältig. Der häufigste Grund, den mehr als die Hälfte der Befragten (55 Prozent) angibt, ist ein starkes Pflichtgefühl gegenüber den Kolleginnen und Kollegen. Dies gilt insbesondere für weibliche Beschäftigte: 60 Prozent der Frauen geben an, ihre Kolleginnen und Kollegen nicht im Stich lassen zu wollen, während dies bei Männern zu 52 Prozent zutrifft. Auch die Angst vor Kündigung und Arbeitsplatzverlust spielt eine Rolle, ebenso wie die Sorge, dass sich die Arbeit ohne ihre Anwesenheit anhäuft. Fast 40 Prozent der Befragten fürchten, dass ihre Arbeit sonst liegen bleibt, und 32 Prozent berichten, dass sie keine Vertretung haben.

In den Bereichen Gesundheit und Soziales sowie im Einzelhandel – Branchen mit hohem Frauenanteil – ist der Präsentismus besonders ausgeprägt. Der Druck, trotz Krankheit zu arbeiten, wird dort häufig als unausweichlich empfunden.

Verschlechterte Gesundheit und hohe Unzufriedenheit

Die gesundheitlichen Folgen des Präsentismus sind schwerwiegend. Beschäftigte, die auch bei Krankheit arbeiten, bewerten ihren Gesundheitszustand deutlich schlechter als jene, die sich zu Hause auskurieren. Lediglich 16 Prozent der „krank Arbeitenden“ schätzen ihren Gesundheitszustand als „sehr gut“ ein, während es bei denjenigen, die zu Hause bleiben, 80 Prozent sind.

Zeitdruck und körperliche Belastungen sind weitere belastende Faktoren. Rund 37 Prozent der Beschäftigten, die krank zur Arbeit gehen, berichten von starkem Zeitdruck. Diese Zahl ist doppelt so hoch wie bei den Beschäftigten, die sich bei Krankheit auskurieren.

Zudem zeichnen sich langfristige negative Folgen ab: Fast 40 Prozent der kranken Arbeitenden sind der Meinung, dass sie es bis zur Pension nicht in ihrem Beruf durchhalten werden. Diese Perspektive verstärkt das ohnehin schon alarmierende Bild, das der Arbeitsklima Index zeichnet.

Home-Office verstärkt den Trend

Der Trend zum Home-Office hat den Präsentismus zusätzlich verschärft. Laut den Erhebungen des Arbeitsklima Index arbeiten 61 Prozent der Beschäftigten, die ihre Tätigkeit von zu Hause aus verrichten können, auch krank weiter. Im Vergleich dazu liegt dieser Wert bei Beschäftigten, die kein Home-Office nutzen können, bei 53 Prozent.

Der Arbeitsklima Index – Ein Indikator für Belastungen und Zufriedenheit

Seit 27 Jahren erhebt die Arbeiterkammer Oberösterreich gemeinsam mit den Forschungsinstituten IFES und FORESIGHT den Arbeitsklima Index. Dieser bietet wertvolle Einblicke in die Zufriedenheit und Belastungen der österreichischen Beschäftigten. Seit 2008 werden verstärkt Gesundheitsaspekte im betrieblichen Kontext untersucht. Die aktuelle Entwicklung zeigt auf, wie sehr der Druck auf die Beschäftigten in Österreich gestiegen ist – auf Kosten der Gesundheit.

Fazit: Präsentismus gefährdet nicht nur die Gesundheit der Beschäftigten, sondern langfristig auch deren Arbeitskraft und Zufriedenheit. Der Arbeitsklima Index weist darauf hin, dass ein Umdenken notwendig ist. Arbeitgeber sollten auf eine Arbeitskultur hinarbeiten, in der Gesundheit Vorrang hat und Krankheit nicht mit Nachteilen verbunden ist. Nur so kann der alarmierende Trend gebremst werden.

Quelle: Arbeiterkammer Oberösterreich

Arbeiterkammern NÖ und OÖ unterstützen Hochwasseropfer finanziell

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St. Pölten/Linz. Die gesetzliche Vertretung aller ArbeiterInnen und Angestellten hat für ihre Mitglieder in den vom Hochwasser bislang am stärksten betroffenen Bundesländern Nieder- und Oberösterreich ein Programm zur nicht rückzahlbaren finanziellen Soforthilfe aufgelegt.

„Die Arbeiterkammer Niederösterreich unterstützt betroffene Mitglieder der aktuellen Unwetterkatastrophe. Und zwar mit der eigenen Katastrophenhilfe in Höhe von bis zu 1.000 Euro zur Unterstützung der Beseitigung von Schäden an Häusern und Wohnungen. Wir helfen damit rasch und unbürokratisch und stehen in so einer außerordentlichen Situation ganz besonders an der Seite der betroffenen Arbeitnehmer:innen“, so AK Niederösterreich-Präsident und ÖGB NÖ-Vorsitzender Markus Wieser. Die Direkthilfe kann für Reparatur- und Sanierungsmaßnahmen im Wohnbereich beantragt werden. Wenn der Schaden durch eine Versicherung zur Gänze gedeckt ist, besteht kein Anspruch. Anträge auf Unterstützung können bei jeder Bezirksstelle der niederösterreichischen AK gestellt werden.

In Oberösterreich ist die Höhe der finanziellen Hilfe gestaffelt. Bei einer Schadensumme zwischen 3.000 Euro und 25.000 Euro gibt es 500 Euro, bei Schäden zwischen 25.000 Euro und 50.000 Euro werden 2.000 Euro überwiesen, bei höheren Schäden 3.000 Euro. Ansuchen können ab sofort direkt über die AK-Homepage ooe​.arbeiterkammer​.at gestellt werden. Voraussetzung ist, dass die Antragsteller:innen AK-Mitglieder sind und Unterstützung aus dem Katastrophenfonds des Landes erhalten.

Quellen: OTS/OTS

Indische Polizei nimmt über 100 streikende Samsung-Arbeiter fest

In einem Samsung-Werk in Südindien streiken rund 1.000 Arbeiterinnen und Arbeiter für höhere Löhne und bessere Arbeitsbedingungen, was zu Produktionsunterbrechungen geführt hat. Die Polizei hat 104 Arbeiter festgenommen, nachdem sie einen nicht genehmigten Protestmarsch planten.

Chennai. Die Festnahme stellt eine Eskalation eines Streiks der Arbeiterinnen und Arbeiter in einem Samsung-Hausgerätewerk in der Nähe von Chennai im Bundesstaat Tamil Nadu dar. Die Polizei hat am Montag 104 streikende Arbeiterinnen und Arbeiter festgenommen, die gegen niedrige Löhne in einem Samsung Electronics Werk in Südindien protestierten, da sie einen Protestmarsch ohne Erlaubnis planten. Der Streik unterbricht die Produktion in dem wichtigen Werk seit einer Woche.

Die Arbeiter fordern höhere Löhne und haben die Arbeit in dem Werk niedergelegt, das etwa ein Drittel des Jahresumsatzes von Samsung in Indien in Höhe von zwölf Milliarden Dollar ausmacht. Die Proteste bei Samsung haben dabei einen Schatten auf den Plan des indischen Premierministers Narendra Modi geworfen, der ausländische Investoren mit „Make in India“ umwirbt und die Elektronikproduktion innerhalb von sechs Jahren auf 500 Milliarden Dollar verdreifachen möchte. Angelockt durch billige Arbeitskräfte nutzen ausländische Unternehmen zunehmend Indien für die Produktion, um ihre Lieferkette über China hinaus zu diversifizieren.

Protest „stört öffentlichen Frieden“

Am Montag wollten die Arbeiter einen Protestmarsch starten, wurden aber festgehalten, da keine Genehmigung erteilt worden war. Im Gebiet würden sich nämlich Schulen, Hochschulen und Krankenhäuser befinden, so der leitende Polizeibeamte des Bezirks Kancheepuram K. Shanmugam: „Es ist das Hauptgebiet, das völlig lahmgelegt werden würde und (der Protest würde) den öffentlichen Frieden stören.“

„Wir haben sie in Hochzeitssälen festgehalten, da sie nicht alle auf den Bahnhöfen sein können“, fügte er hinzu.

Samsung-Beschäftigte protestieren seit letzter Woche in einem behelfsmäßigen Zelt in der Nähe des Werks und fordern höhere Löhne, die Anerkennung einer Gewerkschaft, die von der einflussreichen Gewerkschaftsorganisation Centre of Indian Trade Unions (CITU) unterstützt wird, und bessere Arbeitszeiten.

Samsung erkennt Gewerkschaft nicht an

Samsung ist nicht daran interessiert, eine Gewerkschaft anzuerkennen, die von einer nationalen Gewerkschaftsgruppe wie dem CITU unterstützt wird, und die Gespräche mit den Beschäftigten sowie mit Vertretern der Landesregierung haben zu keiner Lösung geführt. Der stellvertretende Generalsekretär des CITU Tamil Nadu, S. Kannan, verurteilte die Polizeiaktion mit den Worten: „Das ist ein archaisches Vorgehen der Landesregierung.“

Trotz der Polizeiaktion vom Montag erklärten zwölf Gewerkschaftsgruppen, darunter eine, die der Regierungspartei von Tamil Nadu angehört, in einer öffentlichen Bekanntmachung vom 11. September, dass sie am Mittwoch in Chennai einen Protest zur Unterstützung der Streikenden veranstalten werden, ein Schritt, der die Spannungen zwischen dem Unternehmen und den Arbeitern verschärfen könnte.

„Wir werden den Protest am Mittwoch fortsetzen … keine Änderungen am Plan“, sagte A. Jenitan, stellvertretender Bezirkssekretär des CITU.

Gewerkschaftsvertreter festgenommen

Das südkoreanische Unternehmen plant in einigen Abteilungen, darunter auch in Indien, einen Abbau von bis zu 30 Prozent seiner Beschäftigten in Übersee. Und die indische Kartellbehörde hat festgestellt, dass Samsung und andere Smartphone-Hersteller Absprachen mit E‑Commerce-Giganten getroffen haben, um Geräte exklusiv auf den Markt zu bringen, was gegen das Wettbewerbsrecht verstößt.

In dem Samsung-Werk sind rund 1.800 Arbeiterinnen und Arbeiter beschäftigt, von denen mehr als 1.000 gestreikt haben. In der Fabrik werden Geräte wie Kühlschränke, Fernseher und Waschmaschinen hergestellt. Die Polizei nahm auch einen der führenden CITU-Vertreter, E. Muthukumar, in Gewahrsam, der die Proteste gegen Samsung in der Fabrik in der Nähe von Chennai leitete, wie der CITU-Vertreter Jenitan mitteilte. Der Polizeibeamte Shanmugam aus Kancheepuram sagte, es gebe keinen Zeitplan dafür, wie lange die Arbeiter in Haft bleiben werden.

Die Kommunistische Partei Indiens (Marxisten) kritisierte über Social Media die Festnahme der 104 protestierenden Arbeiter und machte darauf aufmerksam, dass sich die Angriffe gegen die arbeitende Bevölkerung ständig intensiviert:

Quellen: Reuters / CPI(M)

Robotik und Digitalisierung auch in der Gastronomie

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Im Rahmen der Tourismusmesse in Tirol waren auch neue Technologien, Robotik und Artificial Intelligence sowie deren Einsatz in der Gastronomie Thema.

Innsbruck. Neuere technologische Entwicklungen haben in vielen Bereichen Einzug gehalten und bringen deutliche Veränderungen mit sich, auch in der Gastronomie. Jedoch sind solche Fortschritte nicht in jedem Bereich von Vorteil. Insbesondere in der Dienstleistungsbranche und der Gastronomie müsse die menschliche Komponente im Mittelpunkt bleiben, da Gastfreundschaft und persönlicher Service essenziell sind, um den Gästen ein besonderes Erlebnis zu bieten. Dies betonte auch der Tourismuslandesrat Mario Gerber, der anmerkt, dass trotz des technologischen Fortschritts die zwischenmenschliche Interaktion in vielen Bereichen unersetzlich sei.

Dennoch wird in vielen Bereichen die Technologisierung als eine Lösung von sozialen und gesellschaftlichen Problemen gesehen, gegen Arbeitskräftemangel, gegen den Klimawandel und vieles mehr. Technik ist sicherlich geeignet, die Menschen zu entlasten, aber unter kapitalistischen Bedingungen und Herrschaftsverhältnissen dienen diese nicht der Mehrheit, sondern den Profitinteressen einer Minderheit. 

In viel frequentierten Gastronomiebetrieben, in denen es hektisch zugeht, habe der Einsatz von Servicerobotern jedoch bereits Einzug gehalten und sich bewährt, betonte Gerber gegenüber dem ORF. Diese Roboter übernehmen Routineaufgaben wie das Abservieren von Geschirr und entlasten somit das Personal, betont er. Diese Technologie wird laufend weiterentwickelt und bietet vor allem in stark frequentierten Lokalen Effizienzvorteile, heißt es, es wird also Personal eingespart. Roboter und Technik fordern auch keine besseren Arbeitsbedingungen und somit kann man den Druck auf die Belegschaft erhöhen. Es bleibt jedoch eine Herausforderung, das richtige Gleichgewicht zwischen Technologie und menschlicher Nähe zu finden, nicht nur in der Gastronomie, sondern auch in anderen gesellschaftlichen Bereichen. Dies muss ausgehandelt werden, was eben unter den gegebenen Klassenverhältnissen nicht zu einem guten Ergebnis für die Arbeiterklasse führen wird.

Quelle: ORF

Neuerlicher Anschlag auf Trump

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Miami/Palm Beach. Schüsse fielen in der Nähe des Golfclubs, in dem der republikanische Präsidentschaftskandidat Donald Trump in Florida seine Runde spielte spielte. Trump sei „unverletzt“, sagte der Kommunikationsdirektor seiner Kampagne und fügte hinzu, dass „es derzeit keine weiteren Details gibt“. Die Schießerei ereignete sich, als Trump den Golfplatz verlassen wollte.

Nur etwa zwei Monate nach dem letzten Anschlag auf Trump war er anscheinend erneut Ziel eines Attentäters. Dies mag damit zu tun haben, dass Trump mit seinen Positionen polarisiert und provoziert, vor allem hängt dies aber mit der Waffenpraxis in den USA zusammen, mit denen Angriffe mit Schusswaffen quasi zum Alltag gehören.

Die Schießerei von gestern Abend auf dem Golfplatz, auf dem sich Donald Trump aufhielt, wird nach neuesten Informationen und Aussagen verschiedener US-Behörden (FBI, Secret Service etc.), über die internationale Medien berichten, als Attentat auf den Präsidentschaftskandidaten untersucht.

Widersprüchliche Berichterstattung

Es ist festzuhalten, dass die Berichtserstattung nach wie vor ziemlich widersprüchlich und verwirrend ist. Während nämlich auf einer Pressekonferenz gesagt wurde, dass Agenten des Secret Service „das Feuer auf einen Bewaffneten eröffneten, der sich am Rande des Golfplatzes von Donald Trump aufhielt und ein AK-47-Gewehr mit einem speziellen Zielfernrohr entdeckte“, ist nach Aussage eines NYPD-Beamten nicht klar, ob es sich dabei um die Person handelt, die auf sie in Richtung des Golfplatzes geschossen hat, auf dem Trump spielte.

Die New York Post berichtete zum Beispiel unter Berufung auf Polizeiquellen, dass sich zwei Personen außerhalb des Golfclubs einen Schusswechsel lieferten. Der Zeitung zufolge war „Trumps Leben zu keinem Zeitpunkt in Gefahr“. Die Schützen hätten aufeinander gezielt und nicht auf Trump geschossen, schrieb die Post.

Verdächtige ist ehemaliger Trump-Wähler

In jedem Fall wurde bekannt, dass es sich bei dem Verdächtigen um den 58-jährigen Ryan Wesley Ruth handelt. Wie aus seinen eigenen Social-Media-Posts und den im Internet verbreiteten TV-Bildern hervorgeht, handelt es sich bei ihm um eine Person, die „Freiwillige“ rekrutiert, um an der Seite der USA, der NATO und der EU in dem imperialistischen Konflikt mit Russland zu kämpfen. Bezeichnend sind seine Aussagen im Jahr 2022 in „Newsweek Romania“. Ruth war wohl auch in der Vergangenheit Anhänger und Wähler von Trump.

Quelle: 902​.gr/902​.gr

Adidas verfügt Aus für Runtastic in Österreich

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Wie aus dem kapitalistischen Bilderbuch: Ein milliardenschwerer Weltkonzern kauft ein erfolgreiches Start-up auf und assimiliert es gänzlich. Leidtragende sind die österreichischen Angestellten.

Herzogenaurach/Pasching. Der deutsche Sportartikelkonzern Adidas macht die verbliebenen Runtastic-Standorte in Österreich dicht. Bislang waren noch 170 Angestellte in Wien, Salzburg und Pasching tätig. Die von Runtastic entwickelte Lauf-App “adidas Running” soll in Zukunft aus den zentralen Unternehmensstandorten Herzogenaurach, Amsterdam und Saragossa betrieben und das entsprechende Know-how dort konzentriert werden. Die Komplettschließung in Österreich soll bis Mitte 2025 durchgeführt werden.

Runtastic war 2009 in Oberösterreich als digitales Start-up gegründet worden. Angesichts des großen Erfolges der Running-App der vier Gründer Florian Gschwandtner, Christian Kaar, Rene Giretzlehner und Alfred Luger übernahm Adidas 2015 für 220 Millionen Euro eine Mehrheit an dem Unternehmen und integrierte es in den eigenen Konzern. Dies wird nun abgeschlossen, auch der ursprüngliche Firmenname verschwindet. Bereits im Vorjahr waren 70 Jobs gestrichen worden, nun geht es dem Rest der österreichischen Angestellten an den Kragen. So funktioniert der internationale Monopolkapitalismus.

Quelle: ORF

Zum 120. Geburtstag von Alfred Klahr

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Vor 120 Jahren, am 16. September 1904, wurde der österreichische marxistisch-leninistische Autor, Kommunist und Antifaschist Alfred Klahr (1904–1944) geboren. Untrennbar mit seinem Namen verbunden ist die theoretisch-historische Begründung der Herausbildung der eigenständigen österreichischen Nation.

Alfred Klahr wurde am 16. September 1904 in Wien geboren. Er entstammte einer jüdischen Familie und hatte fünf ältere Schwestern. Der Vater, Salman Klahr, war Kantor im Bethaus in der Leopoldstädter Taborstraße. Politisch organisierte sich Klahr zunächst in der Vereinigung Sozialistischer Mittelschüler, wechselte aber bald zum Kommunistischen Jugendverband (KJV). 1924 trat er der Kommunistischen Partei (KPÖ) bei. 1928 schloss Klahr sein Studium der Staatswissenschaft an der Universität Wien ab, seine Dissertation widmete sich dem “Verhältnis von Parlament und Regierung in parlamentarischen Republiken”, u.a. bei Hans Kelsen.

Zwischen Wien, Prag und Moskau

Danach war Klahr oft als Journalist für kommunistische Publikationen tätig. Er begann als Praktikant bei der Berliner “Roten Fahne”, dem Zentralorgan der KPD, ehe er als regulärer Redakteur zum Wiener Pendant wechselte. Von 1929 bis 1932 hielt sich Klahr zumeist in Moskau auf, einerseits an der Komintern-Schule, andererseits als KJV-Vertreter in der Kommunistischen Jugendinternationale. Wieder in Österreich, arbeitete Klahr hauptsächlich für die Parteizeitung, zum Zeitpunkt des Verbots der “Roten Fahne” durch das Dollfuß-Regime im Juli 1933 war er stellvertretender Chefredakteur.

Nach den Februarkämpfen von 1934 wurde Klahr von den Austrofaschisten verhaftet und erst gegen Jahrensende wieder freigelassen. Er ging nach Prag, wohin auch leitende Mitglieder des KPÖ-Zentralkomitees geflohen waren, und stieg wieder bei der – nun illegalen – “Roten Fahne” ein, die hier produziert und dann nach Österreich geschmuggelt wurde. Von 1935 bis 1937 war Klahr nochmals in Moskau, um an der Internationalen Lenin-Schule Vorlesungen im österreichischen Sektor zu halten.

Zur österreichischen Nation

Während dieser Zeit widmete sich Klahr vermehrt und schließlich systematisch der Frage der österreichischen Nation, deren Existenz sowohl von den Faschisten als auch der Sozialdemokratie negiert wurde – sie betrachteten die Österreicher als Deutsche. Im März- und Aprilheft 1937 des Theoriemagazins “Weg und Ziel” erschien unter dem Pseudonym “Rudolf” eine Artikelserie “Zur nationalen Frage in Österreich”. Angelehnt an Josef Stalins “Marxismus und nationale Frage” (1913 in Wien verfasst), wies Klahr nach, dass die Österreicher kein Teil der deutschen Nation sind, sondern eine eigenständige nationale Entwicklung aufweisen. Auf dieser Basis führten die Kommunisten den Kampf gegen die Nazis nicht nur als antifaschistischen, sondern auch als nationalen Freiheitskampf gegen Fremdherrschaft. Klahrs theoretische Einsichten und der praktische, v.a. kommunistische Widerstand waren Voraussetzungen für die Wiederrichtung der unabhängigen österreichischen Republik 1945.

Von Moskau ging es für Klahr 1937 wieder nach Prag, um als Redakteur für “Weg und Ziel” zu arbeiten. Mit dem Beginn der Zerschlagung der Tschechoslowakei im Herbst 1938 floh Klahr nach Paris und weiter nach Brüssel. Dort widmete er sich wieder der Produktion und Weiterleitung der “Roten Fahne”. Im Mai 1940 marschierte die deutsche Wehrmacht in Belgien ein, die Behörden ließen Juden und “feindliche Ausländer” noch nach Südfrankreich transporten, wo sie im Lager Saint Cyprien interniert wurden. Im August 1940 konnte Klahr aus dem Lager und in die Schweiz fliehen, wo er im Sinne des österreichischen Widerstandes tätig wurde. Im September 1941 erfolgte jedoch seine Verhaftung in Zürich, gefolgt von der Abschiebung nach Vichy-Frankreich und ins Lager Le Vernet.

Held der österreichischen Arbeiterklasse

Ende August 1942 vebrachte man Klahr ins KZ Auschwitz. Ende Juni 1944 gelang ihm mit Hilfe des Internationalen Lagerkomitees die Flucht – mit dem Auftrag, eine Verbindung zwischen dem Lagerwiderstand und der Polnischen Arbeiterpartei herzustellen sowie die sowjetische Rote Armee zu kontaktieren. Im Zuge dieser Bemühungen wurde Klahr im Juli 1944 in Warschau von der SS aufgegriffen und erschossen.

Nicht einmal ganz 40 Jahre alt wurde Alfred Klahr – und doch zählt er zweifellos zu den wichtigsten Proponenten der kommunistischen Bewegung und des Marxismus-Leninismus in Österreich. Die eigenständige österreichische Nation, die heute als eine Selbstverständlichkeit gilt, verdankt ihre theoretisch-historische Herleitung und Fundierung wesentlich Klahrs Arbeiten. In aller Folgerichtigkeit war Klahr auch ein aktiver konsequenter Kämpfer gegen Faschismus und Fremdherrschaft, als Redakteur und Lehrer ebenso wie im Untergrund und im Lagerwiderstand – ein Held der österreichischen Arbeiterklasse.

Italienische Staatsanwaltschaft fordert sechs Jahre Haft für Vizepremier Salvini

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Rom. Die italienische Staatsanwaltschaft fordert sechs Jahre Haft für Matteo Salvini (Lega), Italiens ehemaligen Innenminister und derzeitigen Vizepremier, aufgrund seiner Entscheidung, das Rettungsschiff „Open Arms“ im Jahr 2019 daran zu hindern, in einen italienischen Hafen einzulaufen. Die spanische Hilfsorganisation hatte wochenlang versucht, Menschen, die im Mittelmeer gerettet wurden, in Sicherheit zu bringen. Doch Salvini, damals als Innenminister bekannt für seine rassistische Migrationspolitik, blockierte das Einlaufen des Schiffs – mit katastrophalen Folgen für die Menschen an Bord.

Die Lage auf der „Open Arms“ spitzte sich während dieser Zeit dramatisch zu. Nach drei Wochen auf hoher See, ohne Aussicht auf eine sichere Landung, sprangen verzweifelte Menschen ins Wasser, um schwimmend an Land zu gelangen. Erst als die Staatsanwaltschaft das Schiff beschlagnahmte, konnte es endlich anlegen und den Geretteten wurde Hilfe zuteil.

Italiens aktuelle Ministerpräsidentin Giorgia Meloni, Vorsitzende der rechtsnationalen Partei Fratelli d’Italia, sprang ihrem Koalitionspartner und politischen Verbündeten sofort zur Seite. „Es ist unglaublich, dass ein Minister der Republik Italien sechs Jahre Gefängnis riskiert, weil er seine Aufgabe wahrnimmt, die Grenzen der Nation zu verteidigen, wie es das Mandat der Bürger verlangt“, schrieb Meloni in einer Stellungnahme. Doch diese Rhetorik folgt einem altbekannten Muster: Nationalistische Kräfte wie Meloni und Salvini inszenieren sich als Verteidiger der nationalen Souveränität, während sie grundlegende humanitäre und völkerrechtliche Prinzipien mit Füßen treten.

Die Verweigerung, ein Rettungsschiff mit Menschen in Not an Land zu lassen, kann jedenfalls kaum als legitimer Schutz der Grenzen bezeichnet werden – vielmehr handelt es sich um eine menschenverachtende Politik, die das Leiden unschuldiger Menschen bewusst in Kauf nimmt.

Auch der Koalitionspartner Forza Italia, vertreten durch Außenminister Antonio Tajani, stellte sich hinter Salvini. Tajani sprach von einer „unvernünftigen Entscheidung“ der Staatsanwaltschaft und behauptete, Salvini habe lediglich seine Pflicht als Innenminister erfüllt, um die „Legalität“ zu verteidigen. 

Der Fall „Open Arms“ ist kein Einzelfall, sondern symptomatisch für die gesamte Migrationspolitik Salvinis. Während seiner Amtszeit setzte er auf eine Politik der Härte, die oft auf Kosten der Schwächsten ging. Tausende Menschen, die vor Krieg, Armut und Verfolgung geflohen waren, wurden durch Salvinis rigorose Abschottungspolitik in lebensbedrohliche Situationen gebracht.

Quelle: Der Standard