Home Blog Page 3

Zulieferindustrie: Tausende Beschäftigte müssen um ihre Arbeitsplätze bangen

0

Oberösterreich. Tausende Arbeitsplätze in der österreichischen Zulieferindustrie drohen vernichtet zu werden. Bei der TCG Unitech in Kirchdorf und Freudenberg Sealing Technologies in Losenstein dürften insgesamt fast 1.000 Beschäftigte ihren Job verlieren. Für die Betroffenen bedeutet dies nicht nur eine berufliche, sondern auch eine existenzielle Krise.

Bei der TCG Unitech Gruppe in Kirchdorf an der Krems wurden 882 der insgesamt 960 Beschäftigten beim Frühwarnsystem des Arbeitsmarktservice zur Kündigung angemeldet. Nach Angaben von Betriebsratsvorsitzender Roswitha Grammer verhandelt das Unternehmen derzeit mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter über neue, schlechtere Verträge.

Im Kern sollen die Beschäftigten auf die vereinbarte Lohnerhöhung von 4,8 Prozent verzichten, um ihre Arbeitsplätze zu sichern. „Bei allem Verständnis für die wirtschaftliche Lage ist es ein extremer Schlag, dass die von den Sozialpartnern ausverhandelte Lohnerhöhung einfach ausgehebelt wird“, kritisiert Grammer. Die Belegschaft wird gnadenlos erpresst: Entweder sie akzeptieren die schlechteren Bedingungen oder verlieren ihre Jobs.

Ein Stellungnahme des Unternehmens blieb trotz Anfrage durch den ORF Oberösterreich aus. Die TCG Unitech, spezialisiert auf die Produktion von leichten Bauteilen aus Aluminium, Magnesium und Kunststoff, sei stark von der Krise in der Automobilindustrie betroffen, heißt es in den Medien.

Auch in Losenstein, Bezirk Steyr-Land, drohen Arbeitsplätze gestrichen zu werden. Der Automobilzulieferer Freudenberg Sealing Technologies plant, sein Werk zu schließen. 100 Kolleginnen und Kollegen des deutschen Familienunternehmens bangen um ihre Zukunft. Vergangene Woche informierte das Unternehmen die Belegschaft über die geplante Schließung.

Laut Freudenberg sei die Nachfrage in allen Märkten rückläufig. Insbesondere die langsamere Entwicklung im Markt für Elektrofahrzeuge habe zu einer anhaltenden Unterauslastung geführt. „Hinzu kommt ein enormer Kostendruck“, erklärte eine Unternehmenssprecherin. Die verbleibende Produktion lasse sich nicht durch Neugeschäft kompensieren.

Der genaue Zeitpunkt der Schließung steht noch nicht fest. In den kommenden Tagen beginnen Verhandlungen zwischen Arbeitgeber- und Arbeitnehmervertretungen über den möglichen Stellenabbau.

Die Gewerkschaften kritisieren die Entwicklungen scharf. „Es kann nicht sein, dass die Beschäftigten wieder einmal die Hauptlast tragen, während Unternehmen kurzfristig Kosten sparen wollen“, betonte ein Sprecher der zuständigen Arbeitnehmervertretung. Statt Kündigungen brauche es nachhaltige Lösungen, die Arbeitsplätze sichern und den Standort Österreich stärken.

Quelle: ORF

Arbeit mit Pestiziden verursacht Parkinson

0

Der berufliche Umgang mit giftigen Spritzmitteln, sogenannten Pestiziden, zur Unkrautbekämmpfung in der Landwirtschaft und Pflanzenzucht kann schwere gesundheitliche Folgen haben. In Frankreich und Italien ist das Parkinson-Syndrom bereits als Berufskrankheit bei Landwirten anerkannt. Die Liste von Krankheiten, die durch den Pestizideinsatz verursacht werden, ist enorm.

Wien. Pestizide können das Nervensystem schädigen: In Frankreich und Italien ist das Parkinson-Syndrom bereits als Berufskrankheit von Landwirten anerkannt. In der Schweiz wird die Anerkennung diskutiert und in Deutschland werden Bauern, Winzer und Gärtner seit 20. März 2024 finanziell entschädigt, wenn ihre Erwerbsfähigkeit durch Parkinson beeinträchtigt ist und sie nachweisen können, dass sie an mindestens 100 Anwendungstagen in ihrem Berufsleben bestimmte Herbizide, Fungizide und Insektizide ausgebracht haben. Nun beginnt auch in Österreich die Diskussion über die Anerkennung als Berufskrankheit. Betroffene sind ja nicht nur die klassischen landwirtschaftlichen Ein-Mann-oder-Frau-Betriebe, sondern auch sehr viele Angehörige der Arbeiterklasse, etwa Gärtner:innen und Landarbeiter:innen.

Liste gesundheitlicher Schäden enorm

Parkinson ist aber bei weitem nicht die einzige Gefahr für die Gesundheit von Menschen, die mit Pestiziden arbeiten. Eine starke Belastung mit dem Pestizid Glyphosat macht offenbar auch anfällig gegenüber bestimmten Krankheitserregern. 2011 wurde der Fall eines sächsischen Bauern bekannt, der an einer lebendbedrohlichen Botulismusinfektion erkrankt ist. Bei dem Mann wurden rund tausendfach erhöhte Glyphosatwerte im Urin festgestellt. Schon länger bekannt ist die hormonähnliche Wirkung einer Reihe anderer Pestizide. Sie kann etwa Störungen der Fruchtbarkeit oder auch ein erhöhtes Brustkrebsrisiko zur Folge haben. Diese Wirkungen können bereits durch sehr kleine Dosierungen ausgelöst werden, wie sie durch den vorgesehenen Eintrag in die Umwelt und damit ins Grund- und Trinkwasser entstehen.

Der US-Konzern Monsanto, der 2018 vom deutschen Chemiekonzern Bayer übernommen wurde, ist in den USA in zahlreiche Gerichtsprozesse verwickelt, hauptsächlich wegen des Unkrautvernichtungsmittels Roundup, das Glyphosat enthält. In einem der jüngsten Fälle wurde Bayer in Philadelphia zu einer Schadenersatzzahlung von 2,2 Milliarden Dollar verurteilt. Der Kläger, der an Krebs erkrankt ist, machte das Mittel Roundup für seine Erkrankung verantwortlich.

Auch in Österreich ist Roundup immer noch erhältlich. Man kann es in jedem Baumarkt mit Gartenabteilung erwerben. Dabei kommt das giftige Zeug unsinnigerweise auch noch in Privatgärten zum Einsatz.

Neueste Forschungsergebnisse aus den USA weisen auf einen Zusammenhang zwischen pestizidbelasteten Lebensmitteln und der Intelligenz von Kindern hin. Demnach haben Kinder, deren Mütter während der Schwangerschaft mit sogenannten organischen Phosphaten belastetes Obst und Gemüse gegessen hatten, später einen messbar geringeren Intelligenzquotienten. Die amerikanischen Forscher*innen vermuten deshalb einen Einfluss der giftigen Substanzen auf die Hirnentwicklung.

Abgesehen von den tragischen persönlichen Auswirkungen, die Folgekosten des Pestizideinsatzes müssen dann auch hier von der Allgemeinheit getragen werden. Laut der deutschen Zukunftskommission Landwirtschaft (ZKL) belaufen sich die Schäden an Gemeingütern durch die Intensiv-Landwirtschaft auf 90 Milliarden Euro Folgekosten pro Jahr. “Dieses Geld wäre besser in die Forcierung von alternativen Verfahren und Strategien investiert, wie den biologischen Pflanzenschutz. Denn mit ihm können mehrere Probleme auf einmal gelöst werden: Schutz von Anwendern aber auch Anrainern, rückstandsärmere Lebensmittel, Biodiversität, Boden‑, Wasser- und Klimaschutz” sagt Brigitte Kranz, Geschäftsführerin vom Dachverband der Bio-Pflanzenschutzmittelhersteller (IBMA).

Biologische Pflanzenschutzmittel längst bewährt

Die langjährige Erfahrung zeigt, dass sich problematische Pflanzenschutzmittel durch biologische ersetzen lassen. “Wir wenden erfolgreich Nützlinge, Mikroorganismen, Pheromone und Naturstoffe an. Sie haben sich in Sonderkulturen bewährt und finden langsam auch Eingang in den konventionellen Ackerbau”, erklärt Kranz. Nützlinge wie Raubmilben, Schlupfwespen oder Florfliegen sind beispielsweise im Pflanzenschutz in Glashauskulturen nicht mehr wegzudenken. Im Obstbau ist das Ausbringen von Pheromonen zur Verwirrung des Apfelwicklers längst Standard. Verstärktes Engagement in anwendungsorientierte Forschung und in der Beratung sind jedoch erforderlich, um biologische Lösungen und alternative Pflanzenschutzstrategien verstärkt auch für den Ackerbau bereitzustellen.

Quelle: OTS/ZDFheute/Bund

Hamsters on a Plane

0

Raus aus dem Hamsterrad! Artgerecht ist nur die Freiheit! – Auf den Azoren kapern 132 entflohene Hamster ein Flugzeug. Dass sie sich damit nach Madagaskar absetzen oder gar die Weltherrschaft an sich reißen wollten, dürften indessen nur Gerüchte sein.

Ponta Delgada/Lissabon. Man kennt ähnliche Szenarien von beklemmenden Klassikern der Genreunterhaltung: Wenn ein isoliertes Fahrzeug von einer gefährlichen Spezies heimgesucht wird, drohen Chaos, Ausweglosigkeit und Tod: “Snakes on a Plane”, “Snakes on a Train”, “Flight of the Living Dead”, Alien vs. Sigourney Weaver, Nosferatu auf der Empusa oder Tribbles auf der USS Enterprise. Keine Fiktion: Auf einem portugiesischen Flugzeug sorgte vergangene Woche eine Horde Hamster für rasche Eskalationen.

Ein Airbus A321 der portugiesischen TAP Air war auf der Azoreninsel Sao Miguel gelandet und sollte eigentlich fast umgehend nach Lissabon zurückkehren. Der Passagierjet hatte jedoch eine gefährliche Ladung im Frachtraum – und die hatte sich selbstständig gemacht. Nicht weniger 132 Hamster waren aus ihrem Transportkäfig entkommen und hatten sich klammheimlich im Flugzeug ausgebreitet. Bemerkt wurde das erst, als die für Tierhandlungen bestimmten Boxen beschädigt und leer aufgefunden wurden. Die Hamster waren offenkundig kollektiv ausgebrochen, im Gegensatz zu den ebenfalls transportierten Frettchen und Vögeln.

Für ein Flugzeug ist das natürlich eine potenziell gefährliche Situation. Die kleinen Nager kommen so gut wie überall hin – und jedes Kabel, das von den Tieren angenagt und beschädigt wird, könnte den Jet bei seiner nächsten Reise zum Absturz bringen. Daher musste der Airbus drei Tage am Boden bleiben – bis alle Hamster wieder eingefangen sowie sämtliche Kabel und Komponenten auf Schäden überprüft waren. Nachdem Jagd und Kontrolle erfolgreich beendet waren, erfolgte er Flug nach Portugal ohne Zwischenfälle.

Nebenher darf man im 21. Jahrhundert freilich auch mal überlegen, ob nur mäßig als Haustiere geeignete Tiere wie Hamster, Frettchen und Vögel wirklich tausende Kilometer mit dem Flugzeug transportiert werden müssen, damit man sie mitten im Atlantik in Käfige sperrt – ganz ungeachtet der Gefahren eines konzertierten Ausbruchs.

Quelle: Der Standard

Anklage gegen Vorarlberger ÖVP-Wirtschaftsbund

0

Bregenz. In der Causa rund um den Vorarlberger ÖVP-Wirtschaftsbund hat die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA) schwere Vorwürfe gegen den ehemaligen Landesstatthalter Karl-Heinz Rüdisser und drei weitere Personen erhoben. Es geht um Untreue und Vorteilsannahme zur Beeinflussung. Ein Strafantrag wurde beim Landesgericht Feldkirch eingebracht, wie die WKStA am Montag mitteilte.

Im Fokus der Ermittlungen steht Rüdisser, der als Landesstatthalter und Wirtschaftsreferent der Vorarlberger Landesregierung zwischen 2013 und 2019 von korruptionsstrafrechtlich relevanten Vorteilen profitiert haben soll. Laut Anklage habe Rüdisser mit Verantwortlichen des Wirtschaftsbunds vereinbart, dass dieser die Kosten für seine Weihnachtsfeiern sowie sein Abschiedsessen übernimmt. Die WKStA wirft ihm vor, diese Vorteile angenommen zu haben, um seine Amtsführung beeinflussen zu lassen.

Neben Rüdisser sind drei weitere frühere Verantwortliche des Wirtschaftsbunds angeklagt. Sie sollen die Kosten der Feiern übernommen und damit nicht nur Untreue zum Nachteil des Wirtschaftsbunds, sondern auch Vorteilszuwendung zur Beeinflussung – also Bestechung – begangen haben. Das Strafmaß für die angeklagten Delikte beträgt bis zu drei Jahre Freiheitsstrafe.

Zusätzlich zur Anklage gegen die Einzelpersonen beantragte die WKStA eine Verbandsgeldbuße gegen den Wirtschaftsbund Vorarlberg. Solche Geldstrafen werden fällig, wenn Organisationen oder Unternehmen in strafbare Handlungen verwickelt sind. Während der Anklageantrag Teile der Ermittlungen vorantreibt, wurden andere Bereiche eingestellt. Ermittlungen gegen Rüdisser, seinen Nachfolger Marco Tittler sowie die drei weiteren Angeklagten und den Wirtschaftsbund wurden mangels nachweisbaren Vorsatzes in bestimmten Punkten fallengelassen. Dieser Schritt erfolgte nach Genehmigung durch die Oberstaatsanwaltschaft Wien, das Justizministerium und den Weisungsrat.

Die Anklage ist nicht rechtskräftig, und die Angeklagten haben die Möglichkeit, Einspruch zu erheben. Erst nach Abschluss dieses Verfahrensschritts wird entschieden, ob und wann ein Gerichtsverfahren gegen Rüdisser und die mutmaßlichen Mitangeklagten beginnt.

Quelle: ORF

ÖVP, SPÖ und NEOS: Ein „Bündnis der Vernunft“? Nein, ein Bündnis des Kapitals

0

Wien. Mit großem Tamtam und inszenierten Pressekonferenzen verkünden Karl Nehammer, Andreas Babler und Beate Meinl-Reisinger den Start von Regierungsverhandlungen zu dritt – ein historisches Ereignis, wie sie nicht müde werden zu betonen. Doch wer sich eine echte Zäsur oder gar ein politisches Umdenken erwartet, wird bald eines Besseren belehrt: Die Dreier-Koalition wird, wie jede Regierung davor, die Interessen des Kapitals vertreten und die arbeitende Bevölkerung mit den Kosten ihrer „Reformen“ alleinlassen.

Schon bei der ersten gemeinsamen Erklärung aus dem altehrwürdigen Palais Epstein war klar: ÖVP, SPÖ und NEOS betonen zwar ihre Unterschiede, doch diese sind bestenfalls kosmetischer Natur. Was die Parteien eint, ist ihre unerschütterliche Loyalität gegenüber dem Kapital und der Industriellenvereinigung, die sie als „Standortpolitik“ verklausulieren.

Nehammer schwärmt von „Wachstum und Wohlstand“, einer „Migrationspolitik, die die Bürgerinnen und Bürger nicht überfordert“, sowie Reformen in Gesundheit und Pflege. Babler wiederum redet von „Teuerung, Migration und Klimaschutz“, während Meinl-Reisinger auf Bildung und Wettbewerbsfähigkeit pocht. Die unterschiedlichen Schwerpunkte sollen den Eindruck von Vielfalt erwecken, sind jedoch nur Varianten derselben Melodie: Das Kapital wird geschont, während die Lasten auf die Schultern der Arbeiterinnen und Arbeiter abgewälzt werden.

Karl Nehammer nennt die neue Regierung ein „Bündnis der Vernunft und der politischen Mitte“. Doch was bedeutet diese sogenannte Vernunft in der Praxis? Die Geschichte zeigt: „Vernünftig“ heißt in den Augen der ÖVP, dass Vermögende weiterhin von jeder Belastung verschont bleiben. Bablers SPÖ, die sich großspurig für Vermögenssteuern ausgesprochen hatte, wird diese Forderung – wie so oft – unter dem Druck der Verhandlungen preisgeben. Der NEOS-Katalog, bestehend aus Sparmaßnahmen und neoliberalen Bildungsidealen, sorgt dafür, dass auch in dieser Koalition nur ein Ziel im Vordergrund steht: Die Maximierung der Profite für die Reichen, während die arbeitende Bevölkerung mit leeren Versprechungen abgespeist wird.

Die Prioritäten der drei Parteien lassen keinen Zweifel daran, wer von diesem Bündnis profitieren wird. Bildung wird als Investition in „Wettbewerbsfähigkeit“ beschrieben, nicht in soziale Gerechtigkeit. Migration wird als Problem behandelt, das „die Bürgerinnen und Bürger nicht überfordern“ dürfe – eine Sprache, die in erster Linie Ressentiments befeuert, anstatt Solidarität zu fördern. Und die Wirtschaftspolitik? Wachstum und Standortperspektiven klingen eh nett, doch wer trägt die Kosten? Es sind nicht die Großkonzerne oder die Reichen, sondern wie immer die arbeitende Bevölkerung, die die Zeche zahlen wird.

Andreas Babler hat schon recht, wenn er meint, dass man „über den eigenen Schatten springen“ müsse, doch der Schatten, den die SPÖ auch unter seiner Führung überspringen wird, ist die rote Linie, die sie längst aufgegeben hat: nämlich den Kampf für die arbeitende Klasse. Die SPÖ wird den letzten Rest ihres sozialdemokratischen Anspruchs verraten, um den reaktionären Wirtschaftskurs von ÖVP und NEOS mitzutragen. Vermögenssteuern? Bereits jetzt deutet alles darauf hin, dass diese SPÖ-Forderung nicht einmal das Papier wert war, auf das sie geschrieben wurde. Stattdessen wird die arbeitende Bevölkerung mit neuen Sparmaßnahmen konfrontiert, während Österreichs Millionäre und Milliardäre weiterhin lachend ihre Gewinne einstreifen dürfen. 

Eine Anhebung des Pensionsantrittsalters, Verschärfungen für Arbeitslose oder das systematische Kaputtsparen des Gesundheitswesens – die neoliberalen Thinktanks haben zahlreiche fragwürdige Pläne in petto, die mit Sicherheit in irgendeiner Form in die Verhandlungen einfließen werden. Am Ende wird ein Regierungsprogramm stehen, das dem Status quo der kapitalistischen Ausbeutung nichts entgegensetzt. Der Sozialstaat wird weiter ausgehöhlt, prekäre Arbeitsverhältnisse werden sich verschärfen, und die Klimakrise wird in einem Meer von leeren Phrasen untergehen. ÖVP, SPÖ und NEOS mögen sich ihrer vermeintlichen historischen Rolle rühmen, doch in Wahrheit bleibt alles wie es ist: Die Reichen werden reicher, die Armen ärmer, und die Politik bleibt Handlanger des Kapitals.

Quelle: ORF

Biden eskaliert Ukraine-Krieg

0

Zum Ende seiner Amtszeit eskaliert US-Präsident Joe Biden noch einmal kräftig im Krieg zwischen Russland und der NATO auf ukrainischem und russischem Boden. Biden, der bereits als Vizepräsident von Barack Obama die US-Eskalation in der Ukraine orchestrierte, bleibt seiner Rolle bis zuletzt treu. Russland drohte bereits vor Wochen mit schwerwiegenden Konsequenzen, sollten westliche Raketen russisches Kernland angreifen.

Washington/Kiew/Moskau. Die internationale Kriegshetzer-Medienmeute jubelt über die Meldung, dass der scheidende US-Präsident Joe Biden angeblich die Erlaubnis erteilt hat, dass Kiew mit den US-amerikanischen Raketen auch Ziele in russischem Kernland angreifen darf. Es soll sich zunächst um die Genehmigung von Raketenangriffen auf die russischen und koreanischen Truppenverbände in der russischen Region Kursk handeln, wobei die Soldaten der Demokratischen Volksrepublik Korea (DVRK) außer den Ukrainern noch niemand an der Front gesehen hat. Die ukrainische Propaganda behauptet, dass es sich um Koreaner in russischen Uniformen handelt, denen gefälschte Identitäten als Angehörige der russischen Volksgruppe der Burjaten gegeben wurden. Es könnte also genausogut sein, dass die Ukrainer die Geschichte erfunden haben, um den Krieg zu eskalieren, und es sich nicht um Koreaner, sondern tatsächlich um Burjaten handelt. Abgesehen davon hätte Russland das Recht, sein Territorium auch unter Zuhilfenahme einer befreundeten Armee zu verteidigen. Gänzlich absurd ist die Aufregung der ukrainischen Führung, wenn man bedenkt, dass sich offizielles und inoffizielles NATO-Militärpersonal seit Beginn des Krieges und auch bereits davor in der Ukraine befindet und an den Kampfhandlungen beteiligt ist.

Russland hatte schon vor Wochen davor gewarnt, dass die Freigabe westlicher Waffensysteme für den Einsatz auf international anerkanntem russischem Staatsgebiet eine gefährliche Eskalation des Krieges bedeuten würde. Der russische Präsident Wladimir Putin hatte in einem TV-Interview gesagt, dass der Einsatz westlicher Langstreckenwaffen aus US-amerikanischer, britischer, französischer oder deutscher Produktion als unmittelbare Kriegsbeteiligung des jeweiligen Herstellerlandes gewertet werden wird, da er technisch nicht ohne die Beteiligung von Spezialisten aus NATO-Ländern möglich ist. 

Selbst wenn Russland keine militärische Antwort auf diese Provokationen geben sollte, dient Bidens Schritt dazu, die gerade beginnenden Gespräche zwischen verschiedenen, auch westlichen Ländern mit Russland über eine Friedenslösung zu vergiften. Friedensgespräche rücken damit in weitere Ferne, was auch den Intentionen des ukrainischen Selenskyj-Regimes zugute kommt. Die Leidtragenden sind die Soldaten und die Arbeiterklasse der Ukraine und Russlands. Die Profiteure sind die Aktionäre des militärisch-industriellen Komplexes in den USA und Europa.

Quellen: Reuters/RT DE/Strana

OMV verliert Zugang zu russischem Gas

0

Wien. Am Wochenende floss russisches Erdgas noch nach Österreich, doch die Unsicherheiten um weitere Lieferungen nehmen zu. Der russische Energieriese Gazprom hat den Lieferstopp über die Ukraine angekündigt, womit die OMV – Österreichs traditioneller Hauptimporteur von russischem Gas – vorerst leer ausgehen könnte.

Die Nachricht vom möglichen Lieferstopp erreichte die OMV am Freitagabend: Ab Samstagmorgen sollten keine Lieferungen mehr durch die Ukraine erfolgen. Dies hätte besonders für Österreich drastische Folgen, das bislang 80 bis 90 Prozent seines Gasbedarfs aus Russland deckt. Trotz bestehender EU-Sanktionen gegen Russland ist der Import von Erdgas weiterhin erlaubt, solange bestimmte Preisgrenzen nicht überschritten werden.

Wie die Marktaufsichtsbehörde E‑Control am Samstagmorgen meldete, erreichte weiterhin Gas das zentrale Verteilerzentrum Baumgarten an der slowakischen Grenze – wenngleich in um 17 Prozent reduzierter Menge. Beobachter vermuten, dass Gazprom das Gas auf dem »virtuellen Handelspunkt« Central European Gas Hub (CEGH) umgeleitet und an andere Abnehmer verkauft hat.

Der Streit zwischen Gazprom und der OMV geht auf ein Urteil der Internationalen Handelskammer zurück, das am Mittwoch verkündet wurde. Das Schiedsgericht sprach der OMV Schadenersatz in Höhe von 230 Millionen Euro zu, der mit künftigen Gaslieferungen verrechnet werden soll. Offenbar wollte Gazprom nicht auf die nächste reguläre Rechnungsstellung am 20. November warten und reagierte mit einem vorzeitigen Lieferstopp.

Bereits seit Juli 2022 hatte Gazprom Lieferungen nach Mitteleuropa mehrfach ausgesetzt, offiziell wegen fehlender Ersatzteile infolge westlicher Sanktionen. Die OMV konnte jedoch vor Gericht argumentieren, dass diese Begründung nicht ausreiche. Die genauen Hintergründe der Schiedsgerichtsentscheidung bleiben unklar.

Unabhängig von diesem Streit zeichnet sich ab, dass russisches Gas über die Ukraine bald gänzlich entfallen könnte. Der Transitvertrag zwischen Russland und der Ukraine läuft Ende 2024 aus, und Kiew hat bereits angekündigt, ihn nicht zu verlängern. Für Österreich, das stark von russischem Gas abhängig ist, bedeutet dies, dass spätestens ab Januar 2025 eine vollständige Umstellung auf alternative Lieferwege notwendig wird.

Die österreichische Regierung zeigt sich dennoch zuversichtlich: Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP) betonte, dass niemand im Winter frieren müsse. Die Gasspeicher seien derzeit zu über 90 Prozent gefüllt, und zusätzliche Lieferungen von Flüssigerdgas (LNG) aus Italien und Deutschland könnten die Versorgung sichern.

Doch nicht alle teilen diesen Optimismus. Bereits im Frühjahr hatte die Austrian Strategic Gas Management in einem Bericht gewarnt, dass die bestehenden Importkapazitäten über Italien und Deutschland nicht ausreichen, um den Ausfall russischen Gases langfristig zu kompensieren.

Die nächsten Wochen und Monate werden jedenfalls zeigen, ob Österreichs Strategie aufgeht – oder ob der Streit mit Gazprom nur ein Vorgeschmack auf künftige Versorgungskrisen ist.

Quelle: junge Welt

Neues Medikament soll Demenz nachhaltig bekämpfen

0

Demenz zählt zu den größten Herausforderungen des Gesundheitssektors. Mit der Überalterung der Gesellschaft droht die Zahl der Betroffenen in den kommenden Jahrzehnten dramatisch zu steigen. Doch ein neues Medikament, das von der Europäischen Arzneimittelbehörde (EMA) zugelassen wurde, weckt Hoffnungen, den Verlauf der Krankheit nachhaltig aufzuhalten.

Aktuell leben in Österreich etwa 100.000 Menschen mit Demenz. Prognosen zufolge könnte diese Zahl bis 2050 auf 250.000 ansteigen – ein Anstieg von 150 Prozent. Hauptgrund dafür ist die Alterung der Babyboomer-Generation, die bis 2050 überwiegend 80 Jahre und älter sein wird. Diese Altersgruppe ist besonders stark von Demenz betroffen.

„Die Entwicklung ist unaufhaltsam“, warnt Christian Bancher, Leiter der Neurologie am Landesklinikum Horn-Allentsteig. Bereits heute belastet die Krankheit nicht nur die Betroffenen, sondern auch deren Angehörige und das Gesundheitssystem stark.

Das neue Medikament setzt auf den Einsatz monoklonaler Antikörper, die das Gehirn von schädlichen Amyloid-Ablagerungen reinigen sollen. Diese Ablagerungen gelten als Hauptursache für die Alzheimer-Demenz, die häufigste Form der Erkrankung. „Mit den Antikörpern gelingt es, diese Eiweißablagerungen effektiv aus dem Gehirn zu entfernen“, erklärt Bancher.

Die Therapie erfolgt per Injektion, entweder unter die Haut oder direkt in die Vene. Erste Studien zeigen vielversprechende Ergebnisse: Wird das Amyloid entfernt, verlangsamt sich der Krankheitsverlauf, und die Wirkung hält länger an als bei bisherigen Medikamenten wie den sogenannten Acetylcholinesterase-Hemmern. Letztere konnten den Fortschritt der Krankheit bisher nur um wenige Monate bis maximal zwei Jahre verzögern.

Für Betroffene und Angehörige bedeutet eine Demenzdiagnose oft einen tiefen Einschnitt in ihr Leben. Die ersten Anzeichen zeigen sich oft im Alltag: Das Kurzzeitgedächtnis lässt nach, Gegenstände werden verlegt oder Namen fallen einem nicht mehr ein. „Angehörige bemerken häufig eine Wesensveränderung“, sagt Veronika Antonino vom Demenzservice der Volkshilfe Niederösterreich. Früheren Interessen und Hobbys werde nicht mehr nachgegangen, viele Patienten verhielten sich reizbar oder unsicher.

Die Diagnose erfolgt durch Tests und moderne Bildgebung wie PET- oder MRT-Scans, die geschädigte Hirnareale sichtbar machen. Auch eine Analyse des Liquors, der Gehirn-Rückenmarks-Flüssigkeit, kann Hinweise auf Demenz liefern.

Doch die Krankheit lässt sich auch vorbeugen, betont Bancher. Ein gesunder Lebensstil in jüngeren Jahren senkt das Risiko erheblich. Unbehandelter Bluthochdruck oder Diabetes in mittlerem Alter erhöhen die Wahrscheinlichkeit, im Alter an Demenz zu erkranken. „Je früher wir solche Risikofaktoren behandeln, desto besser können wir das Risiko reduzieren“, so Bancher.

Die steigende Zahl von Demenzerkrankungen stellt auch das Pflegesystem vor immense Herausforderungen. „Wir sind nicht darauf vorbereitet“, warnt Antonino. Es fehle an Pflegepersonal und geeigneten Betreuungsplätzen. Die Volkshilfe bietet deshalb einmal im Monat kostenlose Beratungen für Angehörige und Betroffene an, um sie bei der Bewältigung des Alltags zu unterstützen.

Das neue Medikament stellt jedenfalls einen wichtigen Fortschritt im Kampf gegen Demenz dar, doch es ist nur ein Teil der Lösung. Prävention, frühzeitige Diagnosen und ein gut ausgebautes Pflegesystem sind ebenso entscheidend.

Quelle: ORF

Kolumbiens Präsident Petro gegen Privatisierung von Monómeros

0

Bogotá. Der kolumbianische Präsident Gustavo Petro hat sich in einem Schreiben an seinen venezolanischen Amtskollegen Nicolás Maduro gegen die geplante Privatisierung des staatlichen Agrochemieunternehmens Monómeros ausgesprochen. Die Firma, die eine Schlüsselrolle in der kolumbianischen Landwirtschaft spielt, ist seit Jahrzehnten ein strategischer Akteur in der Produktion von Düngemitteln und Agrochemikalien. Petro warnt nun: Der Verkauf von Monómeros könnte verheerende Folgen für die Agrarwirtschaft und die Ernährungssouveränität der Region haben.

In seinem Brief macht Petro klar, dass eine Privatisierung von Monómeros weitreichende Konsequenzen hätte. „Die Privatisierung und der Verkauf von Monómeros werden zu höheren Preisen für landwirtschaftliche Primärprodukte in unseren Ländern führen“, schreibt der kolumbianische Präsident. Zudem müssten Landwirte dann verstärkt auf teurere ausländische Produkte zurückgreifen, was ihre wirtschaftliche Situation weiter verschärfen würde.

Besonders kritisch sieht Petro die Auswirkungen auf die kleinbäuerliche Landwirtschaft. „Diese Entscheidung könnte Millionen von Menschen, die die Grundlage der Ernährungssouveränität in unserer Region bilden, zu Armut und Hunger verurteilen“, so Petro weiter. Die Rolle von Monómeros, stabile und erschwingliche Preise für Düngemittel und andere landwirtschaftliche Betriebsmittel sicherzustellen, sei von essenzieller Bedeutung für die regionale Landwirtschaft.

Monómeros wurde 1967 als Joint Venture zwischen Venezuela und Kolumbien gegründet und gehört seit 2006 vollständig der venezolanischen Petrochemiegesellschaft Pequiven. Die Firma ist der zweitwichtigste ausländische Vermögenswert Venezuelas nach Citgo und liefert wichtige Produkte für die kolumbianische Kaffee‑, Kartoffel- und Palmölproduktion.

Das Unternehmen arbeitet derzeit unter Sanktionsbefreiungen des US-Finanzministeriums, die es ihm ermöglichen, trotz internationaler Restriktionen zu operieren. Diese Ausnahmeregelungen könnten jedoch aufgehoben werden, wenn Donald Trump seine zweite Amtszeit antritt. In seiner ersten Amtszeit hatte Trump Venezuela mit strengen Sanktionen belegt und damit die wirtschaftliche Lage des Landes erheblich verschärft.

Nach der Beschlagnahmung des Unternehmens durch die Regierung des kolumbianischen Ex-Präsidenten Iván Duque 2019 übergab dieser die Kontrolle an die von den USA unterstützte „Übergangsregierung“ von Juan Guaidó. Unter der Leitung von Guaidó und seiner Hardliner-Opposition wurde Monómeros von Korruptionsskandalen und Missmanagement erschüttert. Dies führte nicht nur zu einem Einbruch der Produktivität, sondern auch zu erheblichen Problemen für die landwirtschaftlichen Produzenten in Kolumbien.

Nach seinem Amtsantritt setzte Petro dem Missmanagement ein Ende und übergab die Kontrolle über Monómeros zurück an Pequiven. Dies stabilisierte das Unternehmen und schuf die Grundlage für eine Wiederbelebung seiner Rolle in der regionalen Landwirtschaft.

Mit seinem klaren Nein zur Privatisierung von Monómeros setzt Petro ein Zeichen für die Zusammenarbeit und die wirtschaftliche Unabhängigkeit in der Region. Seine Botschaft an Maduro ist unmissverständlich: Statt auf kurzfristige Einnahmen durch einen Verkauf zu setzen, müsse Monómeros als strategisches Unternehmen erhalten bleiben, um die Landwirtschaft in Kolumbien und Venezuela zu stärken.

Quelle: Amerika21

Protest gegen NATO-Militärbasis in Griechenland: Forderung nach Frieden und Unabhängigkeit

0

Dutzende Organisationen aus Lefkada und Preveza haben sich heute vor der NATO-Militärbasis Aktio versammelt, um gegen die Einbindung Griechenlands in militärische Konflikte zu protestieren, die von den USA, der NATO und der EU angeführt werden. Die Demonstration findet anlässlich des 51. Jahrestags des Polytechnischen Aufstands von 1973 statt und wird vom Arbeitszentrum Lefkada-Vonitsa, dem lokalen Verband der Gewerkschaften (ADEDI) von Preveza sowie zahlreichen Gewerkschaften aus dem privaten und öffentlichen Sektor organisiert. Auch Verbände aus der Landwirtschaft und Vertreter selbstständiger Fachkräfte und Händler beteiligen sich.

In einer gemeinsamen Erklärung kritisieren die Organisatoren die NATO-Basis Aktio, die durch den Einsatz von AWACS-Überwachungsflugzeugen in der Vergangenheit und auch heute an imperialistischen Interventionen beteiligt war. Die Basis wird derzeit in Bereitschaft gehalten, um mögliche Einsätze in der Ukraine oder im Nahen Osten zu unterstützen.

Zudem weisen die Protestierenden darauf hin, dass die Region rund um das Ionische Meer zunehmend Schauplatz groß angelegter NATO-Manöver wird, die sie als „Kriegsvorbereitungen“ bezeichnen. Gleichzeitig wird in der Region eine massive Konzentration militärischer Kräfte beobachtet.

Die Protestaktion verdeutlicht die Ablehnung eines großen Teils der griechischen Bevölkerung gegenüber einer Einbindung ihres Landes in internationale Konflikte und deren Forderung nach einer friedlichen und unabhängigen Außenpolitik. Sie erinnert zudem an den Geist des Polytechnischen Aufstands von 1973, der damals für Demokratie und Freiheit kämpfte – Werte, die auch heute im Fokus der Demonstrierenden stehen.