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Israelische Bomben auf Libanon: Zivile Opfer und zerstörte Infrastruktur

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Beirut. Die israelische Kriegsführung eskaliert im Libanon weiter: Innerhalb von 24 Stunden bombardierten israelische Kampfflugzeuge über 120 Ziele im Nachbarland, darunter nach Angaben der Armee Waffenlager und Raketenwerfer der libanesischen Widerstandsorganisation Hisbollah. Die Angriffe konzentrierten sich insbesondere auf dicht besiedelte Gebiete im Süden der Hauptstadt Beirut, wo die Hisbollah wichtige Versorgungsaufgaben für die überwiegend schiitische Bevölkerung übernimmt. 

Am Freitagmorgen, kurz nach einer Evakuierungsaufforderung des israelischen Militärs, begann der Beschuss im Vorort Ghobeiri. Bilder zeigen ein mehrstöckiges Wohnhaus, das nach einem Raketeneinschlag in sich zusammenstürzte. „Unsere Gemeinde wurde in den letzten 48 Stunden elfmal bombardiert“, erklärte Maan Al-Khalil, der Bürgermeister von Ghobeiri, im Gespräch mit dem Sender Al Majadin. Die Angriffe hätten nicht nur Wohnhäuser zerstört, sondern auch lebenswichtige Infrastruktur erheblich beschädigt. Al-Khalil bezeichnete die israelischen Bombardements als „einen Versuch, die libanesische Zivilbevölkerung zu ersticken“.

Die Folgen dieser Angriffe sind nicht nur materieller Natur. Am Donnerstagabend trafen israelische Raketen ein Zivilschutzzentrum in Baalbek, einer Stadt in der Bekaa-Ebene. Mindestens 15 Rettungskräfte kamen dabei ums Leben. Angriffe auf humanitäre Einrichtungen und Rettungsteams sind nicht nur moralisch zu kritisieren, sondern verstoßen klar gegen internationales Recht.

Parallel zu den Luftangriffen hat die israelische Armee offenbar ihre Bodenoffensive im Südlibanon ausgeweitet. Nach eigenen Angaben führten Kommandoeinheiten am Donnerstag Angriffe gegen „mehrere feindliche Ziele“ durch. Diese militärische Eskalation, verbunden mit der gezielten Zerstörung von ziviler Infrastruktur, deutet auf eine Strategie hin, die auf systematische Zermürbung abzielt – von einer angeblichen Selbstverteidigung kann ohnehin nicht mehr die Rede sein.

Währenddessen stellt sich der Iran demonstrativ auf die Seite des Libanons. Der hochrangige Regierungsberater Ali Laridschani versicherte nach einem Treffen mit Ministerpräsident Nadschib Mikati die volle Unterstützung des Iran für die Hisbollah und deren Haltung in den laufenden Waffenstillstandsgesprächen. „Wir suchen nach einer Lösung für die Probleme“, erklärte Laridschani, während er die israelische Regierung für das Scheitern diplomatischer Initiativen verantwortlich machte. Ministerpräsident Benjamin Netanjahu und seine Verbündeten zerstörten Fortschritte, so der iranische Diplomat.

Die Bombardierung von dicht besiedelten Wohngebieten, die Zerstörung von Zivilschutzzentren und die Angriffe auf lebenswichtige Infrastruktur lassen wenig Raum für die Behauptung, es handele sich um rein militärische Ziele. Die gezielte Eskalation zielt allein darauf ab, die Bevölkerung kollektiv zu bestrafen und die Widerstandsbewegung durch den Tod Unbeteiligter zu schwächen.

Quelle: junge Welt

Smartphones und Kinder: Wenn das Handy zur Sucht wird

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Für viele Kinder und Jugendliche ist das Smartphone längst mehr als nur ein technisches Gerät – es ist ein ständiger Begleiter, eine Unterhaltungsplattform und manchmal sogar eine Zuflucht. Doch Psychotherapeuten warnen: Der Umgang mit Smartphones birgt ein hohes Suchtpotenzial, insbesondere bei jungen Nutzern. Übermäßiger Konsum von Social Media und langen Bildschirmzeiten kann schwerwiegende Auswirkungen auf die psychische Gesundheit haben.

Psychotherapeutin Carine Anderle schlägt Alarm: Der übermäßige Konsum von Social Media könne das Dopaminsystem im Gehirn nachhaltig beeinflussen. „Diese kurzen, schnellen Reize trainieren das Gehirn darauf, immer neue Impulse zu suchen. Das senkt die Frustrationstoleranz und die Fähigkeit, sich langfristig zu konzentrieren“, erklärt Anderle. Wenn der Konsum eingeschränkt wird, können bei manchen Kindern sogar Entzugserscheinungen auftreten – aggressives Verhalten sei keine Seltenheit.

Ein weiteres Problem ist die Unkontrollierbarkeit der Inhalte, die Kinder auf ihren Smartphones konsumieren. „Es gibt erschreckend viele aggressive und verstörende Inhalte, die Kinder online sehen können“, so Anderle. Hier seien Eltern gefordert: Sie sollten mit ihren Kindern über das Gesehene sprechen und wachsam auf Warnsignale achten. Dazu gehören Aussagen wie „Ich schlafe kaum, weil ich online bin“ oder das Gefühl, sich von Social Media unter Druck gesetzt zu fühlen. Wenn der Konsum völlig außer Kontrolle gerät, rät Anderle, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen.

Eine wirksame Maßnahme, um den Smartphone-Konsum zu kontrollieren, ist die technische Begrenzung der Bildschirmzeit. Fast alle Smartphones bieten die Möglichkeit, Nutzungszeiten festzulegen oder Inhalte zu sperren. Anderle empfiehlt: „Für Kinder unter zwölf Jahren sollte die Bildschirmzeit auf maximal eine Stunde pro Tag begrenzt werden.“

Quelle: ORF

Chinesisches Kapital besorgt über Strafzölle

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Beim Gipfeltreffen der Asiatisch-Pazifischen-Wirtschaftsgemeinschaft (APEC) in Lima, gab sich der Präsident der VR China, Xi Jinping, besorgt über die sich verschärfende wirtschaftliche Konfrontation der USA. Er warnte vor einer „neuen Ära“ des Protektionismus. Es gäbe einen sich „ausbreitenden Unilateralismus und Protektionismus“ und er warnte davor, dass „die Fragmentierung der Weltwirtschaft zunimmt“. 

Vermutlich bezieht Xi sich hier vor allem auf die angekündigten Strafzölle auf chinesische Produkte, die die neu gewählte US Regierung einführen möchte, sowie auf schon bestehende Strafzölle in der EU und den USA gegen Importe aus China. Diese könnten für das chinesische Kapital ein Problem darstellen, da eines seiner größten Absatzmärkte, der Markt in den USA, dadurch nicht mehr so rentabel sein könnte. 

Die USA verschärfen hiermit ihren Konfrontationskurs mit der VR China. Diese Zölle verstärken die Furcht vor einem neuen Handelskrieg mit der aufstrebenden Wirtschaftsmacht. Die US-amerikanischen Kapitalisten fühlen sich also anscheinend durch die Ansprüche des chinesischen Kapitals bedroht. Dies ist aber nur ein weiterer Ausdruck der zunehmenden innerimperialistischen Konfrontationen, die sich zurzeit weiter zuspitzen und die Weltkriegsgefahr kontinuierlich erhöhen.

Ein Auseinandersetzung die sich nicht nur auf die USA und die VR China beschränkt, sondern auch innerhalb des westlichen Blocks USA, NATO und EU treten immer wieder Widersprüche auf. Die EU versuchte sich gerade auf dem EU Gipfel in Budapest als eigenständiger Player im innerimperialistischen Wettkampf mit der VR China, den USA und Russland zu präsentieren. Einer der Repräsentanten einer eigenständigeren Politik der EU war der französische Finanzminister Bruno Le Maire von 2017 bis 2024. So betonte Le Maire in einem Exklusivinterview mit vier Zeitungen im Jahr 2022 auch eine zunehmende Konkurrenz der EU mit den USA und sprach sich gegen eine einseitig anti-chinesische Politik aus.

Quelle: ORF

General Motors will 1.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter kündigen

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Insider-Informationen zufolge plant der US-Amerikanische Automobilkonzern die Entlassung von über 1.000 Beschäftigten. Der Großteil der Kündigungen soll Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Nordamerika betreffen.

Detroit. General Motors möchte damit seine „Abläufe straffen“, es geht also darum, Ausgaben einzusparen und die Profite hochzuhalten. „Um in diesem wettbewerbsintensiven Markt zu gewinnen, müssen wir auf Geschwindigkeit und Exzellenz optimieren“, sagte GM-Sprecher Kevin Kelly in einem E‑Mail. „Dazu gehört, dass wir effizient arbeiten, dass wir die richtige Teamstruktur haben und dass wir uns auf unsere obersten Prioritäten als Unternehmen konzentrieren.“

Bereits im August entließ der Konzern 1.000 Angestellte in der IT-Abteilung, im September folgten 1.700 Arbeiterinnen und Arbeiter in einem Werk in Kansas. Der Konzern verfolgt aktuell die Strategie, sich zu einem führenden Anbieter von Elektroautos und Software umzustrukturieren, da dort von der Konzernleitung zukünftig höhere Profite vermutet werden.

Quellen: Handelsblatt

ÖGK steuert auf über vier Milliarden Euro Verlust bis 2028 hin

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Wien. Die Österreichische Gesundheitskasse (ÖGK) steht vor enormen finanziellen Herausforderungen. Laut der jüngsten Finanzprognose rechnet die Kasse 2024 mit einem Defizit von bis zu 800 Millionen Euro. Der Bilanzverlust allein für das kommende Jahr wird mit 481 Millionen Euro beziffert – ein Minus von 2,4 Prozent bei einem Gesamtbudget von 20,2 Milliarden Euro. Bis 2028 sind kumulierte Verluste von über vier Milliarden Euro prognostiziert.

Die angespannte wirtschaftliche Lage trage wesentlich zu den Verlusten bei, erklärt ÖGK-Obmann Andreas Huss gegenüber den Medien. Stagnierende Beschäftigtenzahlen und eine dadurch geringere Zunahme der Beitragszahlungen setzen die ÖGK unter Druck. Gleichzeitig explodiert die Nachfrage nach ärztlichen Leistungen – ein Trend, den Huss als „nie dagewesen“ bezeichnete. Besonders die alternde Gesellschaft stelle das Gesundheitswesen vor massive finanzielle Herausforderungen, während der medizinische Fortschritt die Kosten zusätzlich in die Höhe treibe.

Ein besonders großer Anteil am Defizit geht auf die Fusion der Krankenkassen zurück – ein Vorhaben, das einst als große Effizienzmaßnahme angepriesen wurde und angeblich Einsparungen von bis zu einer Milliarde Euro bringen sollte. Heute wissen wir: Das war nichts anderes als ein „Marketing-Gag“. Die Realität sieht anders aus: Statt Einsparungen bringt die Fusion den Beitragszahlerinnen und Beitragszahlern bis 2028 zusätzliche Kosten von 1,7 Milliarden Euro.

Diese Kassenfusion verdeutlicht ein grundlegendes Problem: Statt die Interessen der Allgemeinheit in den Mittelpunkt zu stellen, wurde die Reform vor allem auf Machtverschiebungen innerhalb der Selbstverwaltung, Kostensenkungen und vermeintliche Effizienz ausgerichtet – zugunsten neoliberaler Sparlogiken und zulasten des gesamten Gesundheitswesens.

Die Versprechungen der Fusion entpuppten sich als leere Phrasen, doch das Problem liegt noch tiefer. Durch die Fusion wurde das Krankenkassensystem noch stärker als bisher privatisierungsähnlichen Mechanismen unterworfen. Anstatt die Gesundheitsversorgung als öffentliches Gut zu betrachten, wurde sie zu einem Experimentierfeld für Sparmaßnahmen und Effizienzdenken degradiert. Die Versicherten und Beitragszahler zahlen nun die Rechnung.

Die Lösung kann nicht in weiteren Kürzungen oder kosmetischen Reformen liegen. Es braucht eine grundlegende Neuausrichtung des Gesundheitswesens – hin zu einem Modell, in dem Gesundheit als universelles Recht anerkannt wird und konsequent im Interesse der Allgemeinheit organisiert ist.

Quelle: ORF

Rechtsextremer Küssel-Talk in Gols kurzfristig abgesagt

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Neusiedl am See. Ein geplanter Talk im burgenländischen Gols, organisiert vom langjährigen Neonazi Gottfried Küssel und der als Corona-Maßnahmen-Kritikerin bekannten Konstantina Rösch, wurde kurzfristig abgesagt. Das Event, das am 15. November im „Daniels Weinhotel—Kirchenwirt“ stattfinden sollte, erregte zuvor Aufmerksamkeit durch die geladenen Gäste.

Die Gesprächsreihe „Club2​.xxx“, ins Leben gerufen von Küssel, trägt ihren Namen in Anlehnung an das historische ORF-Talkformat „Club 2“. Küssel und Rösch, die ihre Anstellung als Ärztin verloren hatte, präsentieren sich als vermeintliche „Aufklärer“. Regelmäßig laden sie Gäste ein, um über Themen wie Bildung, Gewaltenteilung und das sogenannte „Corona-Regime“ zu diskutieren. Dabei inszenieren sie ihre Formate als Dialoge „auf Augenhöhe“ – eine Selbstdarstellung, die mehr als fragwürdig bleibt.

Die ästhetische Ausstattung ihrer Talkrunden – improvisiert mit Garten- und Wirtshausmöbeln – mag wenig professionell wirken, die Themenwahl und die Gäste sind jedoch kalkuliert: Für die geplante Diskussion in Gols lautete das Thema „Fehler in der Realverfassung – Lösungsvorschläge“. Als Gast war der ebenfalls im rechtsextremen Milieu verankerte Herbert Fritz angekündigt.

Herbert Fritz sorgte bereits international für Schlagzeilen. Auf einer selbstorganisierten „Fact-Finding-Mission“ in Afghanistan wurde er unter dem Verdacht der Spionage festgenommen. Monate verbrachte er in einem Gefängnis der Taliban und kehrte erst im Februar durch diplomatische Bemühungen des österreichischen Außenministeriums nach Hause zurück. Fritz, der angab, die „Realverfassung des Mullah-Regimes“ studiert zu haben, eckt nicht nur durch seine Affinität zum Rechtsextremismus an, sondern auch durch die Umstände seiner Befreiung.

Erst durch die mediale Berichterstattung wurde das geplante Event einer breiteren Öffentlichkeit bekannt. Die Betreiber des „Daniels Weinhotel—Kirchenwirt“ reagierten rasch: Auf Anfrage erklärte das Hotel, die Veranstaltung „sofort stornieren“ zu wollen. Ein Sprecher der Landespolizeidirektion Burgenland bestätigte, dass das Landesamt für Staatsschutz und Extremismusbekämpfung über den Fall informiert sei. Konkrete Maßnahmen wurden jedoch nicht öffentlich gemacht.

Die Plattform „Stoppt die Rechten“ hatte zuvor vor der Veranstaltung gewarnt und darauf hingewiesen, dass sich hinter der vermeintlich offenen Diskussion ein rechtsextremes Netzwerk verbirgt.

Quelle: stopptdierechten​.at / ORF

UN-Bericht: Zivilisten in Gaza werden „massiv, wahllos und unverhältnismäßig getötet“

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Seit Anfang des Jahres 2024 hat Israel 250.000 Tonnen Sprengstoff auf den gazastreifen abgeworfen, was der Sprengkraft von zwei Atombomben entspricht. Israel verursacht vorsätzlich Tod, Hunger und schwere Verletzungen, benutzt Hunger als Kriegsmethode und bestraft kollektiv die palästinensische Bevölkerung. Diese und viele weitere Verbrechen des israelischen Apartheid-Regimes listet ein Bericht einer UN-Sonderkommission auf, der am 18. November der UN-Vollversammlung präsentiert wird.

New York. „Israels Politik und Praktiken im Berichtszeitraum weisen Merkmale eines Völkermords auf“, berichtet eine Sonderkommission der Vereinten Nationen, die die Praktiken des Killerstaates Israel und insbesondere deren Auswirkungen auf die Menschenrechte der Palästinenser und anderer arabischer Völker in den besetzten Gebieten zu untersuchen hatte.

Der Ausschuss verweist insbesondere auf die „Angriffe auf die Palästinenser als Gruppe“, wobei Zivilisten „in Gaza massiv, wahllos und unverhältnismäßig getötet werden“, während im besetzten Westjordanland „israelische Siedler, Soldaten und Sicherheitskräfte weiterhin ungestraft die Menschenrechte und das humanitäre Völkerrecht verletzen. Hochrangige israelische Regierungsbeamte und Armeeoffiziere müssen zur Verantwortung gezogen werden, sowohl für die Verwendung unmenschlicher Sprache als auch für die Anstiftung zur Gewalt.“ Er verweist auch auf Israels „mehrfache Verstöße gegen das Völkerrecht im Gaza-Krieg“, mit der Apartheid im besetzten Westjordanland, der Besatzungsannexion palästinensischer und syrischer Gebiete auf den Golanhöhen und der fortgesetzten Verletzung verbindlicher Resolutionen des Sicherheitsrats und des Internationalen Gerichtshofs.

Der Bericht deckt den Zeitraum von Oktober 2023 bis Juli 2024 ab. Wie bereits erwähnt, werden alle Entwicklungen in den besetzten palästinensischen Gebieten und in den besetzten syrischen Gebieten untersucht, wobei jedoch den verheerenden Auswirkungen des Krieges in Gaza und den Rechten der Palästinenser besonderes Gewicht beigemessen wird.

Hunger als Kriegsmethode

„Durch die Belagerung des Gazastreifens, die Behinderung humanitärer Hilfe, zusammen mit gezielten Angriffen und der Tötung von Zivilisten und humanitärem Personal, trotz wiederholter Appelle der Vereinten Nationen, verbindlicher Anordnungen des Internationalen Gerichtshofs und Resolutionen des Sicherheitsrates, verursacht Israel vorsätzlich Tod, Hunger und schwere Verletzungen und benutzt Hunger als Kriegsmethode und bestraft kollektiv die palästinensische Bevölkerung“, heißt es in dem Bericht.

Der Bericht erfasst auch das Ausmaß der israelischen Bombardierung des Gazastreifens. Es ist erschreckend, dass seit Anfang 2024 mehr als 250.000 Tonnen Sprengstoff auf Gaza gefallen sind, was zwei Atombomben (!) entspricht, was zu massiven Zerstörungen und Zusammenbrüchen der Wasserversorgung und Abwasserentsorgung, zur Zerstörung der Landwirtschaft und zur giftigen Verschmutzung geführt hat. Gleichzeitig werden ernsthafte Bedenken hinsichtlich des Einsatzes von gezielten Systemen, die mit Technologie der künstlichen Intelligenz ausgestattet sind, während militärischer Operationen und deren Auswirkungen auf die Bevölkerung geäußert, die unter Berücksichtigung der Anzahl der abgeschlachteten Frauen und Kinder hervorgehoben werden.

Informationsbehinderung durch Angriffe auf Journalisten

Die Kommission bezeichnete die Angriffe auf Journalisten auch als „vorsätzliche Versuche, den weltweiten Zugang zu Informationen zu behindern“, während besondere Erwähnung von Social-Media-Giganten erfolgte, die „unverhältnismäßig ‚pro-palästinensische Inhalte‘ im Vergleich zu Beiträgen, die zu Gewalt gegen Palästinenser aufrufen, entfernt haben“. In ihrem Bericht prangert die Kommission sowohl die Hetzkampagne als auch die Angriffe des Staates Isreal gegen die Vereinten Nationen und insbesondere gegen ihr Flüchtlingsbüro (UNRWA) an.

Der Ausschuss unterstreicht auch die kollektive Verantwortung der UN-Mitgliedsstaaten, Israel für Verstöße gegen das Völkerrecht zur Rechenschaft zu ziehen und „seine Angriffe auf Gaza und das Apartheidregime im Westjordanland, einschließlich Ost-Jerusalems, nicht mehr zu unterstützen“. Schließlich nimmt der Ausschuss zur Kenntnis, dass sein Bericht auf der 79. Tagung der Generalversammlung der Vereinten Nationen am 18. November vorgelegt wird.

USA weisen Bericht zurück

Zum Beweis, dass die Schutzmacht USA alle noch so grausamen Verbrechen gegen die Menschlichkeit und Kriegsverbrechen Israels deckt, wies der Sprecher des US-Außenministeriums, Vedant Patel, die Erkenntnisse des Berichts zurück: „Dem würden wir eindeutig widersprechen. Wir denken, dass diese Art von Formulierungen und diese Art von Anschuldigungen sicherlich unbegründet sind“, sagte er gegenüber Reportern. Was vor den Augen der Welt, darf nicht wahr sein, nur was die USA sagen, zählt, getreu dem Motto: Was ein Völkermord ist, bestimmen wir. So stellt sich das wankende Imperium die Welt vor. Immer weniger Menschen und immer weniger Staaten nehmen den USA diese Doppelmoral und diesen unvorstellbaren Zynismus gegenüber einem gerade stattfindenden Völkermord ab.

Quellen: 902​.gr/Al Jazeera

WKStA beantragt Auslieferung von FPÖ-Chef Herbert Kickl

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Wien. Die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA) hat beim Parlament die Auslieferung des FPÖ-Chefs und Klubobmanns Herbert Kickl beantragt. Grund sind Vorwürfe der mutmaßlichen Falschaussage im parlamentarischen Untersuchungsausschuss zum sogenannten „rot-blauen Machtmissbrauch“. Dies wurde am Donnerstag durch das Nachrichtenmagazin „profil“ bekannt.

Das Büro des Nationalratspräsidenten Walter Rosenkranz (FPÖ) bestätigte am Donnerstagnachmittag das Auslieferungsersuchen auf Anfrage der APA. Laut „profil“ soll das Ansuchen um Aufhebung der parlamentarischen Immunität bereits am 6. November im Posteingang von Rosenkranz eingelangt sein.

Die Vorwürfe beziehen sich auf mehrere mutmaßlich falsche Aussagen Kickls am 11. April vor dem Untersuchungsausschuss. Konkret geht es unter anderem um die Affäre rund um die Klagenfurter Werbeagentur Ideenschmiede, Inseratengeschäfte der FPÖ und Kickls Beziehung als Innenminister zum ehemaligen FPÖ-Abgeordneten Hans-Jörg Jenewein.

Der ursprüngliche Hinweis auf diese Vorfälle stammt von Andreas Hanger, einem früheren ÖVP-Abgeordneten, der am 26. Juli eine entsprechende Sachverhaltsdarstellung bei der Staatsanwaltschaft Wien einbrachte. Die Wiener Staatsanwaltschaft übergab die Causa am 26. August an die WKStA, welche nun die Ermittlungen führt. Auf APA-Anfrage wollte sich die WKStA nicht weiter äußern.

Der Untersuchungsausschuss zum „rot-blauen Machtmissbrauch“ wurde von der ÖVP alleine initiiert und hat sich hauptsächlich mit der Regierungszeit der FPÖ beschäftigt. Insbesondere wurde die Vergabe von Inseraten durch FPÖ-geführte Ministerien an rechte Medien behandelt. Zudem standen die umstrittene Hausdurchsuchung im Bundesamt für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung (BVT) sowie die sogenannte „Patientenmilliarde“ im Zuge der Kassenreform im Fokus. Diese Milliarde, so die ehemalige FPÖ-Gesundheitsministerin Beate Hartinger-Klein, sei letztlich nicht mehr als ein „Marketing-Gag“ gewesen.

Das parlamentarische Prozedere zur Aufhebung der Immunität Kickls steht nun bevor. Diese Entscheidung liegt letztlich in den Händen der Abgeordneten des Nationalrats. Kickl selbst hat die Vorwürfe bislang nicht kommentiert, seine Partei bezeichnete das Vorgehen jedoch als einen weiteren Versuch, die FPÖ zu diskreditieren.

Quelle: ORF

Hungersnot in Nigeria: Klimawandel, Überschwemmungen und Konflikte verschärfen die Krise

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In Nigeria haben Überschwemmungen, Klimawandel, Inflation und Konflikte Millionen Menschen in akute Ernährungsnot gestürzt, insbesondere im Norden, wo Kämpfe und Banditen die Landwirtschaft schwer beeinträchtigen. Trotz internationaler Hilfe stehen viele Betroffene vor dem Nichts, und die Zahl der hungernden Menschen könnte bis Mitte nächsten Jahres auf 33 Millionen steigen.

Abuja. Unaufhörliche Preissteigerungen und ein brutaler Aufstand hatten es den Nigerianerinnen und Nigerianern im nordöstlichen Bundesstaat Borno bereits schwer gemacht, ihre Familien zu ernähren. Massenentführungen gegen Lösegeld im Nordwesten und Konflikte zwischen Landwirten und Viehzüchtern im zentralen Gürtel, dem traditionellen Brotkorb des Landes, haben die Landwirtschaft ebenfalls gestört und die Lebensmittelversorgung unter Druck gesetzt.

Nach Angaben der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen haben sintflutartige Regenfälle und Überschwemmungen in 29 der 36 nigerianischen Bundesstaaten in diesem Jahr mehr als 1,5 Millionen Hektar Ackerland zerstört, wovon mehr als neun Millionen Menschen betroffen sind.

Klimawandel und Krise: Nigeria leidet Hunger

Der Klimawandel ist ein Faktor, ebenso wie die schlecht gewartete oder gar nicht vorhandene Infrastruktur Nigerias und die Anfälligkeiten, die durch die Schwächung der Naira-Währung und die Abschaffung der staatlichen Treibstoffsubvention verursacht werden.

Die Kosten für Grundnahrungsmittel wie Reis und Bohnen haben sich innerhalb eines Jahres verdoppelt, verdreifacht oder sogar vervierfacht, je nach Standort – ein unüberwindbarer Schock für Millionen armer Familien. Nach Schätzungen der Weltbank leben etwa 40 Prozent der mehr als 200 Millionen Menschen in Nigeria unterhalb der internationalen Armutsgrenze von 2,15 Dollar pro Person und Tag.

Laut einer gemeinsamen Analyse der Regierung und der UN-Organisationen leben bereits 25 Millionen Menschen in akuter Nahrungsmittel- und Ernährungsunsicherheit, wodurch ihr Leben oder ihre Existenzgrundlage unmittelbar gefährdet ist. Es wird erwartet, dass diese Zahl bis Juni/August nächsten Jahres auf 33 Millionen ansteigen wird.

Dammbruch verstärkt Katastrophe

„Die Ernährungskrise in Nigeria ist immens, denn wir sehen eine Krise in einer Krise in einer Krise“, sagte Trust Mlambo, Leiter des Programms für den Nordosten beim Welternährungsprogramm, in einem Interview mit Reuters in Maiduguri.

„Wir geben wirklich den Hungrigsten der Hungrigen den Vorrang“, sagte er.

In Borno gab der Alau-Damm flussaufwärts von Maiduguri am 9. September nach, vier Tage nachdem die Behörden der Öffentlichkeit mitgeteilt hatten, er sei sicher. Anwohner und Ingenieure hatten gewarnt, dass der Damm überlastet war. Hunderte von Menschen kamen in den Fluten ums Leben, wie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Hilfsorganisationen berichten, die aus Angst nicht namentlich genannt werden wollten.

Quelle: Reuters

Leobersdorf: Gewerbepark auf Areal des zweitgrößten Frauen-Konzentrationslagers geplant

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Baden. In Leobersdorf, Bezirk Baden, plant eine Wiener Firma den Bau eines Gewerbeparks – ausgerechnet auf dem Areal des zweitgrößten Frauen-Konzentrationslagers in Österreich. Eine Wiese, die auf 81.000 Quadratmetern am Ortsrand liegt, soll schon bald mit Gewerbehallen bebaut werden. Was einst Ort des Leidens und der Massakrierung hunderter Frauen war, soll nun wirtschaftlichen Interessen weichen.

In der Zeit des NS-Faschismus wurden hier Frauen zur Zwangsarbeit in der Munitionsfabrik gezwungen. Zwischen Mitte 1943 und Anfang 1945 starben laut dem Lokalhistoriker Erich Strobl von der Initiative „Gedenken KZ Hirtenberg“ fast 200 Menschen in diesem Lager – darunter auch 59 Kinder. Heute erinnert jedoch nichts mehr an die Stacheldrahtzäune, Baracken und das Leid der Gefangenen.

Laut Recherchen der ORF-Sendung „Report“ sowie der Wochenzeitung „Falter“ und der „Wiener Zeitung“ ist der Fall jedoch nicht nur ein geschichtsträchtiger Skandal, sondern auch ein Beispiel für dubiose Geschäftspraktiken. Das Grundstück gehörte bis vor Kurzem der Immobilienfirma des Bürgermeisters von Leobersdorf, Andreas Ramharter. Dieser verkaufte es an den aktuellen Investor, während der Gemeinderat die Umwidmung von öffentlichem zu privatem Bauland beschloss – eine Umwidmung, die erst die wirtschaftliche Verwertung ermöglichte. Ramharters Firma erhielt laut den Recherchen eine „Kaufpreisbesserung“ in Höhe von mehr als einer Million Euro.

Das Bundesdenkmalamt hat erklärt, dass es keine rechtliche Grundlage für einen Schutzstatus des Geländes gebe. Unter der Erde befänden sich zwar noch Fundamente und vereinzelt Alltagsutensilien, doch dies sei nicht ausreichend, um das Areal als Denkmal zu sichern. 

Der Boden von Leobersdorf ist durch die Gräueltaten des NS-Regimes belastet, und dennoch wird diese Bedeutung beiseitegeschoben, um wirtschaftliche Verwertungsinteressen durchzusetzen.

Quelle: ORF