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Haftbefehl gegen Netanjahu – und die Heuchelei des Westens

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Den Haag. Der Internationale Strafgerichtshof (IStGH) hat mit den Haftbefehlen gegen Israels Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu und den ehemaligen Verteidigungsminister Joav Galant jedenfalls ein Statement gesetzt. Die Vorwürfe sind erdrückend: gezielte Tötungen, das absichtliche Aushungern von Zivilistinnen und Zivilisten als Waffe und brutale Angriffe auf unbewaffnete Menschen. Doch die Reaktionen vieler westlicher Staaten entlarven eine schamlose Doppelmoral, die das Völkerrecht einmal mehr als Farce erscheinen lässt.

Die humanitäre Katastrophe im Gazastreifen hat längst jedes Maß an Grausamkeit übertroffen. Zehntausende Tote, unzählige Verstümmelte, Millionen Vertriebene – in einem Gebiet, das von israelischen Bomben systematisch dem Erdboden gleichgemacht wird. Die Regierung Netanjahu rechtfertigt das mit „Selbstverteidigung“, doch in Wahrheit handelt es sich um einen Vernichtungskrieg. Zivile Opfer? Kollateralschäden! Lebensnotwendige Infrastruktur? Legitimes Ziel! Eine Armee, die keine Unterscheidung mehr zwischen Kämpfern und unschuldigen Zivilisten macht, zeigt, dass hier jede menschliche Hemmschwelle längst gefallen ist.

Und der Gazastreifen ist nur die Spitze des Eisbergs. Im Westjordanland, im Libanon und Syrien wird seit Monaten eskaliert, gezielt getötet und vertrieben. Die israelische Regierung verfolgt mit ihrer Politik nichts Geringeres als die ethnische Säuberung gegenüber den Palästinenserinnen und Palästinensern. Besatzung, illegaler Landraub, der Bau immer neuer Siedlungen – das Ziel ist klar: Kein Platz für die palästinensische Bevölkerung. Ein Staat, der sich der systematischen Verdrängung und Auslöschung der Palästinenserinnen und Palästinensern bedient, wird im Westen trotzdem als demokratischer Leuchtturm verteidigt. Dabei ist es nichts weniger als Staatsterrorismus, der sich hinter scheinheiliger Rhetorik von Sicherheit und Selbstverteidigung versteckt.

Die Entscheidung des IStGH mag letztlich nur symbolischer Natur sein, doch sie offenbart, welche Maßstäbe westliche Staaten an das Völkerrecht setzen. US-Präsident Joe Biden bezeichnete die Entscheidung des IStGH als „Fehler“, Ungarns Viktor Orbán nannte die Entscheidung „absurd und schändlich“ und stellte klar, dass er den Haftbefehl nicht umsetzen würde, sollte Netanjahu ungarischen Boden betreten. Selbst innerhalb der Europäischen Union, die sich als ach so kühne Hüterin des internationalen Rechts inszeniert, gibt es Staaten wie Tschechien und Österreich, die Israel bedingungslos unterstützen. ÖVP-Außenminister Schallenberg nennt die Gerichtsentscheidung „abstrus“ und „unverständlich“ – er hält dem israelischen Besatzungs‑, Apartheid- und Genozid-Regime weiterhin prinzipienlos die Stange.

Eine friedliche Lösung für den Nahostkonflikt ist nur denkbar, wenn die grundlegenden Rechte der palästinensischen Bevölkerung anerkannt werden. Dazu gehört der sofortige Waffenstillstand, der Rückzug der israelischen Armee aus allen besetzten Gebieten, die Räumung illegaler Siedlungen und die Anerkennung eines palästinensischen Staates in den Grenzen von 1967 mit Ostjerusalem als Hauptstadt. Diese Forderungen entsprechen dem Völkerrecht und zahlreichen UN-Resolutionen, werden aber von der israelischen Regierung und ihren Verbündeten konsequent ignoriert.

Die Ankündigung westlicher Staaten, die Haftbefehle des IStGH nicht umzusetzen, ist eine moralische Bankrotterklärung. Es zeigt, dass internationale Gerichtsbarkeit dort endet, wo westliche Interessen berührt werden. Wer mächtige Freunde hat, wird auch mit Kriegsverbrechen durchkommen.

Quelle: ORF

Generalstreik in Griechenland

Am vergangenen Mittwoch fand in Griechenland ein eintägiger Generalstreik statt. In Städten wie Athen, Piräus, Saloniki, Patras oder Larissa schlossen sich zigtausende Menschen den Kundgebungen und Demonstrationen an, unter bedeutender Beteiligung kommunistischer Kräfte.

Athen. Ein Meer von Menschen überschwemmte am 20. November 2024 die Straßen von Athen und anderen Städten in Griechenland. Tausende von Streikenden, die an dem 24-stündigen landesweiten Streik der Gewerkschaften des privaten und öffentlichen Sektors der Wirtschaft teilnahmen, brachten ihre gerechten Forderungen vor. Sie forderten Lohnerhöhungen, Geld für das öffentliche Gesundheits- und Bildungssystem und den Ausstieg Griechenlands aus den Kriegsschlachthäusern. Besonders groß war die Streikdemonstration in Athen. Die Straße vor den Propyläen der Universität Athen, wo die Kundgebung begann, war voll mit Menschen. Unmittelbar danach marschierte dieser Menschenstrom zum griechischen Parlament.

Der Generalsekretär des ZK der KKE, Dimitris Koutsoumbas, nahm an der Streikkundgebung vor den Propyläen teil und betonte in den Medien: „Heute senden die Arbeiter im ganzen Land eine starke und klare Botschaft in alle Richtungen: Gebt Geld für Löhne, für Bildung, für Gesundheit und nicht für die Schlachthäuser des Krieges. Die Wirksamkeit dieses Kampfes erfordert Kontinuität, eine stärkere Massenbeteiligung aller Arbeitnehmer in ihren Gewerkschaften, eine antikapitalistische Organisierung und ein Bündnis der Lohnabhängigen des privaten und öffentlichen Sektors mit den städtischen und ländlichen Mittelschichten, der Jugend, den Pensionisten und den Frauen“.

„Der heutige Streik ist eine Botschaft der Hoffnung, der Entschlossenheit und des Optimismus, und so werden wir in den Betrieben, in allen Sektoren, weitermachen“, sagte Giorgos Perros, Mitglied des Sekretariats der Gewerkschaftsfront PAME, in der Dutzende von sektoralen Verbänden und Arbeitszentren, d.h. lokale Gewerkschaftsverbände aus dem ganzen Land, die den Klassenkampf unterstützen, zusammengeschlossen sind. „Das ist die Stärke der organisierten Arbeiterklasse“, sagte er. „Das ist die Stärke der Gewerkschaften, der neuen Gewerkschaften, die wir Tag für Tag schaffen. Das ist die Macht der Arbeiterklasse. Wir machen weiter. Wir werden nicht aufhören. Der Weg des Kampfes, der Organisierung, des Kampfes für unsere täglichen Bedürfnisse ist derjenige, der uns Leben einhaucht und uns einen Ausweg bietet“, betonte Perros.

„An jedem Arbeitsplatz und in jedem Sektor tragen wir dazu bei, dass die Strömung, die die herrschende volksfeindliche Politik in Frage stellt, noch stärker wird. Um den Kampf gegen die volksfeindliche Politik der Regierung, gegen das ganze System der Barbarei, der Ausbeutung und der Kriege zu verstärken, damit das Volk die Hauptrolle spielt, für das Leben, das wir verdienen, auf dem Weg zum Sturz des Systems“, sagte Nikos Mavrokefalos, Mitglied des Vorstands des Athener Arbeitszentrums (EKA), d.h. aller Gewerkschaften der griechischen Hauptstadt, auf der Streikkundgebung. „Jetzt müssen die Arbeiter einen Vorgeschmack auf die Macht der Organisation und des entschlosseneren Kampfes bekommen. Jeder sollte sich seinen Gewerkschaften anschließen. Im Bündnis mit den Selbstständigen und den armen Bauern, den Schülern und Studenten“, sagte er und betonte, dass „der heutige Streik kein Höhepunkt, sondern ein Sprungbrett für die Ausweitung des Kampfes ist“!

Die Kundgebung wurde mit einer Botschaft der Allgemeinen Gewerkschaft der palästinensischen Arbeiter eröffnet, die kämpferische Grüße an die Gewerkschaften Griechenlands übermittelte. Gleichzeitig begrüßte die Gewerkschaft die Unterstützung und Solidarität der griechischen Gewerkschaften mit dem palästinensischen Volk, das dem Völkermord ausgesetzt ist, den Israel und seine Verbündeten gegen es verüben. Aus demselben Grund begann die Kundgebung mit einem Auszug aus Bertolt Brechts Gedicht „Aus einer deutschen Kriegsfibel“, vorgetragen von Nikos Karagiorgis, dem Vorsitzenden der griechischen Schauspielergewerkschaft.

Quelle: Kommunistische Partei Griechenlands (KKE)

Folter und Misshandlung im Gefängnis von Trapani: 25 Wärter unter Verdacht

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Im Gefängnis Pietro Cerulli in Trapani wurden gegen 25 Gefängnisbeamte Maßnahmen verhängt, da sie über Jahre Häftlinge – insbesondere psychisch Kranke und Nicht-EU-Bürger – systematisch gefoltert, gedemütigt und misshandelt haben. Die Ermittlungen, die seit 2021 laufen, deckten schockierende Details über menschenunwürdige Zustände und brutale Gewalt auf, die von den Beamten verschleiert wurde.

Trapani. Gegen fünfundzwanzig Gefängniswärter, die aus verschiedenen Gründen und im Zusammenhang mit Folter, Amtsmissbrauch gegenüber Häftlingen im Gefängnis Pietro Cerulli in Trapani angeklagt sind, wurden Vorsichts- und Verbotsmaßnahmen verhängt: elf Hausarreste und 14 Suspendierungen von öffentlichen Ämtern.

Gegen insgesamt 46 Verdächtige wurden Durchsuchungsbeschlüsse erlassen. Die Ermittlungen wurden bereits 2021 aufgenommen.

Menschenunwürdige Zustände

Die „Blaue Zone“, die Isolierabteilung des Gefängnisses von Trapani, war für ihre menschenunwürdigen Bedingungen bekannt. Zelle Nummer 5, als das „glatte Zimmer“ bezeichnet, war karg und möbelfrei, vorgesehen für Insassen mit selbstverletzendem Verhalten – ein Bereich, der oft außerhalb des Sichtfelds der Überwachungskameras lag. Dort folterte, demütigte und verprügelte nach Angaben der Staatsanwaltschaft jahrelang eine Gruppe von Gefängnisbeamten die problematischsten Insassen, Menschen mit psychischen Problemen, Nicht-EU-Bürger – kurzum: Besonders vulnerable Personen.

Die Ermittler sprechen in diesem Zusammenhang von einer „unmenschlichen, gegen die Menschenwürde verstoßenden Behandlung“. Dass die „blaue Zone“ die Hölle des Gefängnisses von Trapani ist, ist seit langem bekannt, da Insassen es schon oft angeprangert haben.

Am 17. September 2021 gab ein Gefangener zu Protokoll, dass er nach einem Protest in die Einzelhaftabteilung gebracht und mit Tritten, Schlägen und Spucke angegriffen wurde. Er berichtete auch, dass er einen anderen Häftling in der Nachbarzelle schreien hörte. So begannen die von der Staatsanwaltschaft Trapani koordinierten Ermittlungen, die Aggressionen, Demütigungen und illegale Durchsuchungen ans Licht brachten, denen jahrelang eine Gruppe von Wärtern und Häftlingen zum Opfer fiel. Die Häftlinge mussten sich nackt ausziehen und wurden gezwungen, unbekleidet durch die Gänge zu gehen, sie wurden mit Kommentaren über ihre Genitalien verspottet, geschlagen und mit Wasser und Urin in ihren Zellen beworfen.

Nach dem Stromabschalten wurde Urin in die Zellen geschüttet, um die Insassen zu terrorisieren. Die Opfer haben alles bestätigt und die Ermittler fanden sie glaubwürdig. „Die gedemütigten Personen zeigen eine Haltung von bemerkenswerter Ausgeglichenheit und hegen keinen Groll“, heißt es im Untersuchungshaftbefehl. Jahrelang nun filmten von der Staatsanwaltschaft aufgestellte Videokameras die Misshandlungen.

„Ich hätte ihn am liebsten massakriert“

Die Abhörgeräte taten ihr Übriges. „Ich hätte ihn am liebsten massakriert, Kollege, wie ich es mit den anderen auch gemacht habe“, sagt einer der festgenommenen Beamten, der nach einem Angriff eines Häftlings auf einen Kollegen abgehört wurde. „Die Wassereimer… es ist sowieso heiß, wir tun ihm einen Gefallen“, kommentiert ein anderer.

Zu den härtesten Bildern gehören die eines nackten Nicht-EU-Bürgers in den Gängen und eines anderen Gefangenen, der mit auf dem Rücken gefesselten Armen durchsucht wird. Einem der Opfer wurde angeblich auch eine Zigarette mit Beruhigungsmittel verabreicht. Offensichtlich gab es in den dienstlichen Berichten über die Gewalt keine Linie: Denn die Beamten gaben ihren Vorgesetzten falsche Versionen, in denen nur das gewalttätige Verhalten der Gefangenen hervorgehoben wurde. Auch auf die Gefängnisärzte waren die Beamten wütend.

Patrizio Gonnella, Vorsitzender des Vereins Antigone, ein Verein, der sich seit 1991 mit konkreten Aktionen und kulturellen Kampagnen für die Gewährleistung von Rechten und Garantien im Straf- und Strafvollzug und sich für eine verfassungskonforme Bestrafung einsetzt, erklärte, man hoffe, dass die Geschehnisse vollständig aufgeklärt würden und im Rahmen der Ermittlungen und des Prozesses jede Verantwortung anerkannt werde. Zudem äußerte er Zufriedenheit darüber, dass es in der Gefängnisverwaltung Fachleute gebe, die den Häftlingen Raum zum Atmen geben und ihre unveräußerlichen Rechte achten würden.

Quellen: Rainews / Ansa

Kriegstreiber stoppen, Atomkrieg verhindern!

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Kommentar von Otto Bruckner, stellvertretender Vorsitzender der Partei der Arbeit Österreichs (PdA).

Wenn stimmt, was wir in den Mainstream-Medien zu lesen und hören bekommen, dann hat die Ukraine international anerkanntes russisches Staatsgebiet bereits zwei Mal mit Raketen aus westlicher Produktion angegriffen. Einmal mit den US-amerikanischen ATACMS und einmal mit den britisch-französischen Storm Shadow. Für beide Angriffe gilt, dass sie nur durch die direkte Involvierung der NATO bzw. der USA möglich waren, da die Raketen nur von den Streitkräften der Herkunftsländer programmiert werden können. 

Darauf hatte der russische Präsident Wladimir Putin im Vorfeld bereits hingewiesen und daraus die Schlussfolgerung gezogen, dass es sich in diesem Fall um einen direkten Angriff von NATO-Ländern auf Russland handeln würde, in diesem Fall also der USA und Großbritanniens. Man kann die Entscheidung, die einzig und allein in Washington gefallen ist, so interpretieren, dass die Präsidentschaft von Joe Biden mit einem großen Knall zu Ende gehen soll; oder so, dass er gar keine Entscheidungen mehr trifft oder in der Lage ist, zu treffen, und seine Hand direkt von den Kriegshetzern geführt wird; eine Lesart ist auch, dass es möglichst erschwert werden soll, dass Donald Trump nach seinem Amtsantritt im Jänner einen raschen Frieden mit Russland verhandeln kann. In jedem Fall läuft es auf eine gefährliche Eskalation hinaus.

Russland hat seine Militärdoktrin dahingehend geändert, dass eine atomare Antwort möglich ist, falls das Land von einem Staat angegriffen wird, der zwar keine Atomwaffen besitzt, aber von einem Land mit Atomwaffen unterstützt wird. Es wird hier also ein übles Hasardspiel getrieben.

Das Pentagon hat nun auch noch bekanntgegeben, international geächtete Landminen an die Ukraine zu liefern. Die Ukraine, selbst Unterzeichnerstaat der internationalen Ächtung von Anti-Personen-Minen, wird mit den Minen das eigene Land terrorisieren und damit dafür sorgen, dass nicht nur jetzt, sondern noch lange nach dem Krieg unschuldige Kinder, Frauen und Männer verletzt und getötet werden.

Während die Ukraine auf dem Schlachtfeld Tag für Tag mehr Territorium verliert und die erschöpften Einheiten immer weiter zurückweichen, spielt ihr Präsident weiter den Größenwahnsinnigen und gibt immer noch die Parole aus, dass um jeden Preis weitergekämpt werden müsse. Der ehemalige Oberbefehlshaber Walerij Saluschnij, derzeit ukrainischer Botschafter in London, hat den Ukrainern, die derzeit in England ausgebildet werden, mit auf dem Weg gegeben, sie dürften keine Angst vor dem Tod haben, denn unter den gegenwärtigen Bedingungen hätten sie kaum eine Überlebenschance. Es gebe aber nur die eine Ukraine, um die es zu kämpfen gelte. Solche zynischen Durchhalteparolen kennen wir aus der Geschichte. Nicht zufällig ist die ukrainische Elite geschichtlich mit dem Bandera-Faschismus verbunden, der wiederum ein enger Verbündeter der Nazi-Faschisten war.

Eine Ausweitung des Krieges in der Ukraine, gar ein Welt- oder Atomkrieg muss verhindert werden, durch Demonstrationen, Blockaden, Streiks, mit welchen Mitteln auch immer. Die Arbeiterklasse hat durch Kriege nichts zu gewinnen, sie kann nur verlieren. Massenhaft sterben ihre Söhne und Töchter auf beiden Seiten der Front, werden verletzt und dauerhaft zu Invaliden gemacht. Zu gewinnen haben nur die Aktionäre des militärisch-industriellen Komplexes, derzeit vor allem jenes der USA.

USA blockieren Gaza-Waffenruhe im UN-Sicherheitsrat

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Im Sicherheitsrat der Vereinten Nationen ist neuerlich eine Resolution für einen Waffenstillstand im Nahen Osten gescheitert – am Einspruch der USA, die im Sinne Israels Krieg und Genozid nicht beenden wollen.

New York. Abermals haben die USA im Sicherheitsrat der Vereinten Nationen ihre Vetomacht als ständiges Mitglied missbraucht, um einen Waffenstillstand im Gazastreifen zu hintertreiben. Dabei erweist sich die US-Administration wieder als engster Kollaborteur des israelischen Netanjahu-Regimes und dessen Vernichtungskrieges gegen die Palästinenserinnen und Palästinenser.

Die zehn gewählten Mitglieder des UN-Sicherheitsrates – Algerien, Ecuador, Guyana, Japan, Malta, Mosambik, Schweiz, Sierra Leone, Slowenien und Südkorea – hatten nach wochenlangen Beratungen einen Resolution vorgelegt, die “eine sofortige, bedingungslose und dauerhafte Waffenruhe, die von allen Parteien zu respektieren ist”, verlangt. Gleichzeitig wurde den Wünschen der USA und Israels Rechnung getragen und die “Forderung nach der sofortigen und bedingungslosen Freilassung aller Geiseln” in der Beschlussvorlage verankert.

Trotzdem lehnten die USA die – völkerrechtlich bindende – Resolution ab, an der auch enge Verbündete wie Japan oder Südkorea mitgewirkt hatten. Daraus geht zweierlei hervor: Alle Bekenntnisse der US-Administration zum Frieden sind leere Phrasen, um nicht zu sagen: dreiste Lügen. In Washington unterstützt man Israel in dessen Vernichtungskrieg und Genozid bis zum bitteren Ende – wie auch immer dieses aussehen mag. Zigtausende tote Zivilpersonen spielen dabei keine Rolle, ebenso wenig die israelischen Geiseln.

Gleichzeitig zeigt sich abermals, dass sich die USA vermehrt isolieren, nämlich auch diplomatisch. Selbst die ständigen Sicherheitsratsmitglieder Großbritannien und Frankreich oder NATO-Mitglieder wie Slowenien können es sich nicht leisten, die US-Haltung mitzutragen. Die große Mehrheit der Weltgemeinschaft hat sich ohnedies schon lange von den USA abgewendet – ihr Einfluss basiert nur noch auf der Dollar- und Militärmacht der Vereinigten Staaten.

Quelle: ORF

Handelsangestellte rüsten sich für den Arbeitskampf: „So nicht!“

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Salzburg. Die Geduld der Beschäftigten im österreichischen Handel ist am Ende. Während die Lebenshaltungskosten steigen und Unternehmen satte Gewinne einfahren, stehen die 430.000 Angestellten erneut vor völlig unzureichenden Angeboten der Arbeitgeber. Vor der vierten Runde der Kollektivvertragsverhandlungen plant die Gewerkschaft entschlossene Kampfmaßnahmen. In Salzburg kamen am Mittwoch Betriebsräte und Gewerkschaftsvertreter zusammen, um die nächsten Schritte zu beraten.

Die Gewerkschaft der Privatangestellten (GPA) fordert eine Gehaltserhöhung von 4,3 Prozent. Das Angebot der Arbeitgeber ist einmal mehr ein Affront: Ein Zwei-Jahres-Abschluss, der für 2023 magere 3,1 Prozent und für 2024 gerade einmal 0,5 Prozentpunkte über der Inflation vorsieht – unter der Bedingung, dass diese nicht über zwei Prozent steigt. Dieses Angebot bedeutet, dass das Risiko steigender Preise wieder allein auf den Schultern der Beschäftigten lasten würde.

„Das können wir so nicht akzeptieren“, erklärt Michael Huber, Landesgeschäftsführer der GPA in Salzburg. Ein solcher Abschluss wäre eine Absicherung der Arbeitgeber gegen die Inflation, während die Beschäftigten faktisch Geld verlieren. Am Mittwoch versammelten sich in Salzburg 90 Betriebsräte, die rund 35.000 Beschäftigte im Salzburger Handel vertreten. Die Stimmung ist entschlossen, die Bereitschaft zu Streiks hoch. „Wir besprechen, zu welchen Aktionen und Maßnahmen jeder einzelne bereit ist“, betonte Huber bereits im Vorfeld.

Die Arbeitgeber scheinen auf Zeit zu spielen, wohlwissend, dass der Druck mit dem nahenden Weihnachtsgeschäft steigt. Doch auch die Beschäftigten wissen, dass ihre Arbeit essenziell ist. Ohne sie gibt es keine vollen Regale, keine zufriedenen Kundinnen und Kunden und keine glänzenden Jahresabschlüsse. Doch anstatt diesen Einsatz zu honorieren, setzen die Arbeitgeber auf rigorose Sparpolitik – zu Lasten derer, die ihre Profite erst ermöglichen.

Quelle: ORF

Wiener Lehrkräfte bereit zu Kampfmaßnahmen

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Wien. Am Dienstag lud die Gewerkschaft Öffentlicher Dienst (GÖD) die Lehrkräfte der Wiener Allgemeinen Pflichtschulen (APS) zur zentralen Dienststellenversammlung in die Wiener Metastadt ein. Grund für die Versammlung war das Ausbleiben einer Reaktion auf die gewerkschaftlichen Forderungen seitens des Dienstgebers. Dieser ist im öffentlichen Dienst die Bundesregierung, konkret die verantwortlichen Noch-Minister Magnus Brunner und Werner Kogler.

Die mehreren hundert Anwesenden, die über 100 Schulstandorte repräsentierten, wurden über die Farce informiert, dass eine Nulllohnrunde im Raum stehe. Dies könnte ein erster Vorgeschmack auf die von Kapitalseite vehement geforderten Einsparungen in den kommenden Jahren sein.

Daher ist es umso bemerkenswerter, dass der Beschluss zu Kampfmaßnahmen vor zwei Wochen im Zentralausschuss der APS einstimmig gefasst wurde. So ist es auch verständlich, dass in der Metastadt abwechselnd Vertreter der drei Fraktionen – Thomas Krebs (Vorsitzender, FCG), seine Stellvertreterin Karin Medits-Steiner (FSG) sowie Bernd Kniefacz (UG) – in trauter Einigkeit über den aktuellen Stand informierten.

So erfuhr man, dass erst die angedrohten Kampfmaßnahmen dazu führten, dass ein erstes Verhandlungstreffen zwischen Gewerkschaft und Bundesregierung zustande kam. Bei diesem Treffen ging es jedoch lediglich um die Einigung auf aktuelle wirtschaftliche Daten (rollierende Inflation: 3,8 %, Wirtschaftsrückgang 2025: ‑0,6 %, etc.). Wie es weitergehe und ob sich ein Abschluss ausgehe, damit dieser mit 1. Jänner 2025 in Kraft treten könne, sei ungewiss, hieß es.

Neben „fairen Gehaltserhöhungen“ fordern die gewerkschaftlichen Spitzenfunktionäre auch mehr Personal. Allein in Wien sind über 7.000 Planstellen im öffentlichen Dienst nicht besetzt, wie Medits-Steiner berichtete. Eine weitere wesentliche Forderung ist die „Investition zur Attraktivitätssteigerung des öffentlichen Dienstes“, um die „Wettbewerbsfähigkeit gegenüber der Privatwirtschaft zu stärken“.

Im Zentrum der Referate der zentralen Dienststellenversammlung stand jedoch auch die Sozialpartnerschaft, die man retten möchte. Aus diesem Grund ist es nach sozialpartnerschaftlicher Manier auch verständlich, weshalb die geplante Demonstration am 26.11. für den Nachmittag angesetzt wurde. Diese Ankündigung führte im Saal zu einigen lautstarken Unmutsäußerungen und der Forderung nach einer Demonstration am Vormittag. Dies allein zeigt, dass die Wiener Lehrerinnen und Lehrer bereit sind, weitergehende Kampfmaßnahmen zu unterstützen.

Quelle: Zentralausschuss APS

Mehr als 10.000 Hektar Wald abgebrannt – Ecuadors Präsident spricht von „Umweltterrorismus“

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Quito. Nach Angaben der ecuadorischen Regierung sind zwischen dem 1. und 19. November in Loja 8.800 Hektar Wald verbrannt , während in Azuay die Flammen zu 80 Prozent unter Kontrolle sind, aber mehr als dreitausend Hektar zerstört sind.

Laut Jorge Carrillo, Ecuadors nationalem Sekretär für Risikomanagement gibt es zwei Verdächtige, die diese Brände gelegt haben sollen, und die Ermittlungen sind in vollem Gange.

Seiner Meinung nach handelt es sich bei diesen vorsätzlichen Handlungen um einen Versuch der politischen Destabilisierung, denn wenn es zu einer solchen Notlage kommt, werden alle Ressourcen in die Bewältigung der Waldbrände gesteckt und andere Bereiche wie die Sicherheit werden bewusst vernachlässigt.

Am Tag zuvor hatte der ecuadorianische Präsident Daniel Noboa diese Art von Taten als „Umweltterrorismus“ bezeichnet und bekräftigt, dass sie zu politischen Zwecken von denen provoziert werden, die „unser Land brennen sehen“ wollen.

In Bezug auf die Ausrufung eines nationalen Notstands für 60 Tage aufgrund von Bränden, Wassermangel und Dürre erklärte Carrillo, dass dies unter anderem die Mobilisierung von Ressourcen ermöglichen wird, um gefährdeten Bevölkerungsgruppen zu helfen und die Wasserversorgung wiederherzustellen.

Der Leiter des Nationalen Sekretariats für Risikomanagement betonte, dass an der Küste Provinzen wie Manabí, Guayas und Santa Elena unter dem Mangel an Trinkwasser leiden. Die Schäden, die der Landwirtschaft durch die Brände entstanden sind, beziffert er mit 349 Millionen Dollar.

Quelle: Prensa Latina

Schokohase und ‑nikolo vor dem Aus: Hauswirth in Insolvenz

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Der burgenländische Süßwarenproduzent Hauswirt ist pleite. Bedroht sind 119 Arbeitsplätze sowie Schokobananen und saisonale Hohlfiguren.

Eisenstadt/Neusiedl am See. Die österreichische Wirtschaft hat eine weitere prominente Insolvenz zu beklagen: Der 1949 als Konditorei gegründete Süßwarenhersteller Hauswirth musste Insolvenz anmelden. Das vergangene Geschäftsjahr hatte bei einem Umsatz von 14,6 Millionen Euro einen Bilanzverlust von 2,5 Millionen erbracht. Gewinne habe es schon seit Jahren nicht mehr gegeben, heißt es.

Laut Kreditschutzverband geht es nun um Passiva von 10,5 Millionen Euro. Seitens des Unternehmens sind eine Sanierung und eine Fortführung des Betriebs geplant, doch dies hängt natürlich auch von den Gläubigern und den kommenden Zahlen ab. Zugunsten des prominenten Unternehmens aus dem burgenländischen Kittsee könnten ein Bankguthaben und Anlagevermögen wirksam werden. Nicht zuletzt geht um 119 in der Region überaus wertvolle Arbeitsplätze, die fast vollständig von Frauen besetzt werden.

Bekannt ist Hauswirth vor allem für saisonale Hohlfiguren aus Schokolade, den Nikolo und den Osterhasen. Für Aufsehen sorgte vor einigen Jahren der Rechtsstreit um den “Goldhasen”, der zugunsten des Schweizer Herstellers Lindt entschieden wurde. Auch jetzt ist es die größere internationale Konkurrenz, die Hauswirth zusetzt – neben dem zuletzt allzu teuren Kakaopreis. Immerhin verarbeitet der Betrieb jährlich 4.000 Tonnen Schokolade, bis zu 60 Prozent der Produkte sind für den Export bestimmt.

Quelle: Der Standard

18-Jähriger wegen Doppelmordes an Obdachlosen zu 12 Jahren Haft verurteilt

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Wien. Ein 18-Jähriger wurde wegen Doppelmordes an zwei obdachlosen Männern, versuchten Mordes an einer wohnungslosen Frau und schwerer Körperverletzung seiner Mutter zu zwölf Jahren Haft verurteilt. Das Gericht ordnete aufgrund einer schweren Persönlichkeitsstörung des Täters die Unterbringung in einem forensisch-therapeutischen Zentrum an. Das Urteil ist nicht rechtskräftig.

Im Sommer 2023 tötete der damals 16-jährige Angeklagte zwei schlafende Obdachlose mit einem Messer und verletzte eine unterstandslose Frau schwer. Wir berichteten über die Gewalttaten. Die Opfer waren gezielt ausgewählt worden, da sie wehrlos schliefen. Der Täter agierte mit akribischer Planung: Er maskierte sich, setzte sein Handy auf Flugmodus und bereitete seine Taten „ritualhaft“ vor, wie Gerichtspsychiater betonten.

Nach der ersten Tat verspürte der Jugendliche „Erfüllung“, während er sich nach der dritten Tat zunehmend schlecht fühlte. Seine Freundin habe ihn schließlich davon abgehalten, weitere Taten zu begehen. Im Dezember 2023 stellte sich der Täter freiwillig der Polizei und gestand die Verbrechen.

Laut psychiatrischen Gutachten litt der Täter seit seiner Kindheit unter schweren psychischen Belastungen, darunter eine posttraumatische Belastungsstörung und emotionale Vernachlässigung. Der Gedanke, andere zu verletzen, sei ihm schon früh gekommen. Die Staatsanwältin schilderte, dass er „Mordfantasien“ entwickelt habe, die ihn mit einem Gefühl von „Erregung“ erfüllten.

In den Monaten vor den Morden sei der junge Mann in eine „Art Blutrausch“ verfallen, wie er selbst angab. Nach eigenen Aussagen suchte er eine Form von Kontrolle über das Leben und Sterben seiner Opfer, während er gleichzeitig mit innerer Wut und Unruhe kämpfte.

Das Gericht berücksichtigte die geständige Haltung des Angeklagten und die schwierigen familiären Umstände als mildernde Faktoren. Er erhielt jedoch eine hohe Haftstrafe, da er aus „besonders verwerflichen Beweggründen“ handelte und die Wehrlosigkeit seiner Opfer gezielt ausnutzte.

Psychiater und Sachverständige betonten die immense Gefahr, die von dem jungen Mann ausgehe, sollten keine umfassenden therapeutischen Maßnahmen erfolgen. Der Angeklagte habe „ritualhafte“ Tötungen begangen und sei ohne Therapie ein Risiko für die Gesellschaft. Mit seiner Haftentlassung ist erst zu rechnen, wenn die Therapie erfolgreich abgeschlossen ist und keine Gefahr mehr von ihm ausgehe.

Quelle: ORF