HomePanoramaErmittlungen nach tödlichem Baustellenunfall in Gampern abgeschlossen

Ermittlungen nach tödlichem Baustellenunfall in Gampern abgeschlossen

Nach dem tragischen Baustellenunfall in Gampern (Bezirk Vöcklabruck) mit zwei Todesopfern am Dienstag sind die Ermittlungen der Polizei nun abgeschlossen. Das Ergebnis sei eindeutig: Die Baugrube, in der sich das Unglück ereignete, sei aufgrund fehlender Sicherungsmaßnahmen eingestürzt.

Vöcklabruck. Am Dienstag gegen 15.00 Uhr wurden die Feuerwehren Baumgarting, Piesdorf und Weiterschwang alarmiert. Drei Männer wurden bei Arbeiten in einem Siedlungsgebiet im Ortszentrum von Gampern verschüttet. Laut Bezirksfeuerwehrkommandant Wolfgang Hufnagl handelte es sich um eine Entwässerungskünette von etwa 20 Metern Länge, eineinhalb Metern Breite und knapp drei Metern Tiefe. Während die Männer in der Grube arbeiteten, löste sich ein schwerer Erdblock und begrub sie unter sich.

Einer der Arbeiter konnte sich noch selbst befreien und lief den Einsatzkräften entgegen, brach jedoch kurz darauf – vermutlich aus Erschöpfung – zusammen. Die Feuerwehr kämpfte in einem Wettlauf gegen die Zeit, um die beiden anderen Verschütteten zu retten. „Wir haben mit allen Mitteln versucht, die Personen im Erdreich zu finden“, so Hufnagl am Dienstag. Die erste Person wurde nach rund 20 Minuten geborgen, die zweite erst nach etwa einer Stunde in fast drei Metern Tiefe. Dennoch kam für den 60-jährigen Firmenchef und seinen 40-jährigen Mitarbeiter jede Hilfe zu spät.

Die Baufirma hatte geplant, auf dem Grundstück insgesamt acht Fertighäuser zu errichten und zu verkaufen. Branchenkollegen berichteten, dass der Firmenchef üblicherweise den Bagger bediente, sich in diesem Fall aber offenbar entschlossen hatte, seinen Arbeitern direkt in der Baugrube zur Hand zu gehen – mit tragischen Folgen. Während der Bergungsarbeiten rutschten zudem zwei Feuerwehrleute in die Grube. Sie blieben unverletzt, wurden jedoch zur Kontrolle ins Krankenhaus gebracht.

Einmal mehr wurden ein Arbeiter am Altar der Profite geopfert. Arbeitsunfälle sind auch in Österreich häufig das Ergebnis mangelnder Sicherheit am Arbeitsplatz. Sicherheit kostet, während das Leben der Arbeiter keine Rolle spielt. Das es in diesem Fall auch noch den Firmenchef erwischt hat, ist Zufall. Wie dem Bericht zu entnehmen ist, arbeitet er normalerweise im Bagger, während er seine Arbeiter in ungesicherten Baustellen arbeiten lässt.

Quelle: ORF/ORF

- Advertisment -spot_img
- Advertisment -spot_img

MEIST GELESEN