Der immer im März und April nach Österreich zurückkehrende Klapperstorch bringt zwar keine (menschlichen) Kinder, aber den Frühling. Die beiden ersten Exemplare sind schon gelandet.
Rust. The stork has landed: In der Freistadt Rust am Neusiedler See sind die ersten Störche des Jahres 2021 angekommen. Wie der örtliche Storchenverein bekanntgab, wurden am vergangenen Mittwoch die ersten zwei Exemplare gesichtet. Die beiden sind die Vorhut der Zugvögel, die jedes Jahr im Frühjahr aus ihren afrikanischen Winterquartieren zurückkehren. Und darauf hat man sich in Rust auch gewissenhaft vorbereitet: 39 Nester gibt es in der nordburgenländischen Kleinstadt, wovon im vergangenen Jahr 20 belegt waren. Vorsichtshalber wurden jedoch alle vorhandenen Storchenhorste, die sich zum Gutteil auf Hausdächern befinden, für die einfliegenden Gäste generalüberholt: Sie wurden gereinigt, desinfiziert und, wo nötig, auch repariert. Für die Tiere ist es wichtig, stabile Nester vorzufinden, da sie in Europa Eier legen und sich der Brutpflege widmen. 2020 gab es in Rust 16 Brutpaare, die 42 Jungtiere aufgezogen haben, ehe sie sich Ende August wieder auf den langen Weg jenseits der Sahara aufmachten. Heuer hofft man auf Zuwachs.
Der Weißstorch (Ciconia ciconia, landläufig auch „Klapperstorch“) ist schon seit langem im Burgenland heimisch – zumindest im Frühjahr und Sommer – und gilt daher als Symbolvogel des Landes, wenngleich im rot-goldenen Wappen ein Adler zu sehen ist. Gerade in Rust gehören die Storchennester auf den Hausdächern zum klassischen Ortsbild, weswegen man sich auch aktiv um die Bereitstellung von ausreichend Brutplätzen und andere Schutzmaßnahmen bemüht. Hierzu gehört auch die Verfügbarkeit von genügend Nahrung in der Umgebung, wovon die großen Vögel vergleichsweise viel benötigen – somit braucht es eine intakte Natur. Insofern sind auch die Storchengebiete im Nationalpark Neusiedler See/Seewinkel sowie im niederösterreichischen Marchfeld am nördlichen Donauufer von großer Bedeutung – dort erwartet man die Ankunft der ersten Störche aber erst in etwa drei Wochen. Im Zuge milder Winter kommt es inzwischen auch vermehrt vor, dass manche Tiere ganzjährig in Österreich verbleiben: Drei Ruster Störche sind schon seit 15 Jahren Dauerbewohner.
Quelle: ORF