HomePanoramaEuropaweit kaum Fortschritte bei der Gleichstellung von Sinti und Roma

Europaweit kaum Fortschritte bei der Gleichstellung von Sinti und Roma

Zehn bis zwölf Millionen Menschen in Europa sind ihrer Herkunft wegen systematischer Armut und Diskriminierung ausgesetzt. Für die Gleichstellung von Sinti und Roma wurde jahrelang nichts getan.

Für Sinti und Roma ist und bleibt das Leben in Europa schwer. Einer EU-Strategie zur Gleichstellung von Roma aus dem Jahr 2020 zufolge, sollte die wirtschaftliche Kluft zwischen der Gesamtbevölkerung und den Romagruppen EU-weit innerhalb von zehn Jahren halbiert werden. Von diesem Ziel ist man jedoch noch weit entfernt. Die Grundrechteagentur (FRA) der EU veröffentlichte eine Studie, deren Resultate zeigen, dass europäische Länder mit größerer Roma-Bevölkerungsdichte kaum Fortschritte bei der Integration dieser Menschen gemacht haben. Dabei handelt es sich bei Sinti und Roma aber eigentlich um die größte ethnische Minderheit in Europa. Ihre Bevölkerungsanzahl beläuft sich geschätzt auf zehn bis zwölf Millionen Menschen.

„Diese Ergebnisse unterstreichen, wie europäische und nationale Rechtsvorschriften und Strategien noch immer nicht die Grundrechte sicherstellen, die das Leben der Roma verbessern würden“, sagte FRA-Direktor Michael O’Flaherty.

80 Prozent der Sinti und Roma sind laut Studie in den zehn untersuchten Staaten armutsgefährdet. Dieser Prozentsatz hat sich seit dem Jahr 2016 nicht verändert. Die Grundrechteagentur erhob im vergangenen Jahr Daten zu 20.000 Menschen in Ungarn, Tschechien, Italien, Kroatien, Spanien, Serbien, Rumänien, Portugal, Nordmazedonien und Griechenland. Daneben wurden fast 8.500 von ihnen näher befragt.

Aufholbedarf gebe es gerade in den bereichen Arbeitslosigkeit, Bildung und Gesundheit, denn die Lebenserwartung von Sinti und Roma liegt ganze zehn Jahre unter dem EU-Schnitt. Ein Viertel der Befragten gab an, im vergangenen Jahr Diskriminierung ausgesetzt gewesen zu sein.

Auch die durch den russisch-ukrainischen Krieg losgetretene Flüchtlingswelle aus der Ukraine zeigte deutlich, dass mit zweierlei Maß gemessen wird, sobald es sich bei den hilfe- und schutzsuchenden Menschen um Sinti und Roma handelt.

Quelle: ORF

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