Der fragwürdige Abnehm-Trend, bei der Diabetes-Medikamente missbraucht werden, gefährdet nicht nur die Gesundheit der Anwender, sondern hat auch zu einem ernsthaften Lieferengpass geführt.
In den letzten Jahren hat sich ein Trend in der Abnehm-Industrie breitgemacht, der nicht nur fragwürdig, sondern auch gefährlich sein kann. Gemeint ist die Verwendung von Diabetes-Medikamenten zur Gewichtsreduktion. Durch die missbräuchliche Einnahme dieser Medikamente, die für einen völlig anderen Zweck bestimmt sind, sei nicht nur die Gesundheit derjenigen gefährdet, die nach schnellen Abnehmlösungen suchen, sondern auch die Versorgung von Diabetikern beeinträchtigt, warnen nun Experten.
Ein Beispiel für die Risiken dieser Abnehm-Methode zeigt sich hierzulande, wo auch immer mehr gefälschte Diabetes-Medikamente auf den Markt gelangt sind. Ein Patient musste nach der Verwendung einer solchen Fälschung im Krankenhaus behandelt werden.
Harald Sourij, Experte von der Klinischen Abteilung für Diabetologie an der Medizinischen Universität Graz, warnt eindringlich vor dieser Abnehm-Methode und den damit verbundenen Fälschungen. Er betont, dass die aktuelle Knappheit der Medikamente dazu führt, dass Menschen nach Alternativen suchen, die oft unklar und potenziell riskant sind. Er warnt: „Finger weg von diesen Präparaten! Wir wissen nicht genau, was drin ist, was die Sicherheitsbedenken sind, und dementsprechend sollte man es einfach nicht verwenden.“
Diese Entwicklung hat nicht nur Auswirkungen auf diejenigen, die sich mit dieser Abnehm-Methode bedienen, sondern auch auf Diabetiker, die dringend auf ihre Medikamente angewiesen sind. Diabetes-Medikamente haben sich in der Diabetologie als äußerst nützlich erwiesen und können nicht nur den Blutzuckerspiegel regulieren, sondern auch das Risiko von Herzinfarkten und Schlaganfällen reduzieren. Zudem können sie zu erheblicher Gewichtsabnahme führen. Diese Vorteile haben dazu geführt, dass sie außerhalb des Diabetesbereichs als Abnehmhilfe verwendet werden.
Der momentane Lieferengpass, auch bestärkt durch die mediale Berichterstattung, gefährdet jedenfalls die medizinische Versorgung von Diabetikern. Experten befürchten, dass dieser Engpass voraussichtlich bis zum zweiten Quartal des nächsten Jahres andauern werde.
Quelle: ORF