Analysen der Wasserproben aus der Warmen Fischa ergaben, dass chemische Substanzen, die dort nichts zu suchen haben, der Grund für das massive Fischsterben waren.
Wiener Neustadt. Vor knapp einem Monat schockierte der Tod tausender Fische in der Warmen Fischa im Bezirk Wiener Neustadt die Öffentlichkeit. Das Unglück geschah unmittelbar nach starken Regenfällen und hinterließ viele offene Fragen. „Schätzungsweise“, so berichteten wir, „dürften bis zu 90 Prozent des gesamten Fischbestandes verendet sein, darunter hauptsächlich Bachforellen, aber auch Regenbogenforellen und Äschen“. Der Fischaufseher Martin Bauer bemerkte eine unnatürliche Wassertrübung und ermittelte einen akuten Sauerstoffmangel in den Gewässern. Dieser führte letztlich dazu, dass die Fische erstickten und die jahrelange Arbeit, die Bauer in Aufzucht und Mehrung des Fischbestands gesteckt hatte, mit einem Mal zunichtegemacht wurde.
Chemische Stoffe im Wasser
Die Resultate der Wasserprobenanalysen ergaben nun neben dem Sauerstoffmangel auch eine erhöhte Nitratbelastung im Wasser. Markus Sauer, Bezirkshauptmann von Wiener Neustadt, sprach davon, dass der Prüfbericht „eindeutig Abwasser-Parameter“ aufweise, d.h. chemische Substanzen wie etwa Stickstoff, Chlorid und Phosphor. Es ist jedoch noch unklar, wie diese Substanzen in die Warme Fischa gekommen seien und das etwa neun Kilometer lange Gebiet verunreinigt haben mochten. Ob die nahegelegene Kläranlage Wiener Neustadt-Süd mit dem Massensterben „in Verbindung steht“ und ob es „ein technisches Gebrechen“ in der Kläranlage gegeben habe, müsse laut Sauer noch näher untersucht werden. Unterdessen kooperieren Beamte des Landeskriminalamts und Beamte der lokalen Polizeiinspektion mit der Wasseraufsicht, um zu ermitteln, ob die chemischen Substanzen fahrlässig oder gar vorsätzlich in das Wasser gelangten.
Kefermarkt – Teiche durch Gülle verunreinigt
Am Mittwoch wiederum zeigte ein 57-jähriger Teichbesitzer bei der Polizei ein größeres Fischsterben im oberösterreichischen Kefermarkt an. In vier Teichen wurde nach starkem Regen eine Verunreinigung des Wassers festgestellt, die zum Tod der Fische geführt hat. Nachdem zwei Landwirte am Vortag in der Umgebung Gülle auf ihre Felder ausgestreut haben, liegt die Vermutung nahe, dass dies der Grund für die Verunreinigung sein könnte. Die Gülle hätte sich mit dem Unwetter auch einen Weg in die Teichgewässer gebahnt und die dort lebenden Fische getötet. Der 57-Jährige geht von einem Schaden von etwa 20.000 Euro aus.
Quellen: Zeitung der Arbeit/ORF/ORF