HomePanorama"Wächter der Zeit" werden nach antisemitischen Entgleisungen des Künstlers entfernt

„Wächter der Zeit“ werden nach antisemitischen Entgleisungen des Künstlers entfernt

Oberösterreich. In oberösterreichischen Städten und wohl auch in etlichen anderen Orten über die Landesgrenzen hinweg stehen seit geraumer Zeit Skulpturen, die „Wächter der Zeit“ darstellen sollen. Die lebensgroßen, gesichtslosen Skulpturen sollen eine Kunstaktion sein. Nun kann man über Kunst durchaus trefflich streiten. Und auch darüber, ob man diese Figuren schön findet oder eben für geschmacklos hält. Doch worüber man sicherlich nicht länger diskutieren braucht, sind die völlig perfiden und antisemitischen Ausfälle des Künstlers.

Manfred Kielnhofer, also jener „Künstler“ aus Oberösterreich, der sich für diese Figuren verantwortlich zeichnet, postete über seine Socialmedia-Kanäle einen Davidstern aus Injektionsnadeln, der mit den Worten „Jewish“, „War“ und „Toxic Vaccination“ versehen war. Angesprochen auf dessen antisemitischen Inhalt verteidigte Kielnhofer gegenüber der „Bezirksrundschau“ und den „Oberösterreichischen Nachrichten“ sein Posting. Er mache halt „sehr kritische Sachen“, aber es sei „doch klar, dass die Hersteller von Impfstoffen oft jüdisch sind. Ich hab‘ das irgendwo gelesen. Schauen Sie doch nach, wer die Chefs der Pharma-Industrie sind“, so Kielnhofer. In einer schriftlichen Stellungnahme an die „Bezirksrundschau“ meinte er schließlich, er sei gehackt worden.

Wie die Plattform „Stoppt die Rechten“ bei ihrer Recherche herausfand, ist es aber bei weitem nicht das erste Mal, dass Kielnhofer mit rechtsextremen Inhalten in Verbindung gebracht wird. So soll er im Vorjahr ein tief antisemitisches Verschwörungsvideo geteilt haben, in dem das Verschwinden der Saurier vor 66 Millionen Jahren in Beziehung zum „Verhungern“ (???) von 6 Millionen Juden gesetzt wurde. Und ebenso soll der auf Socialmedia umtriebige Kielnhofer Ende des letzten Jahres gepostet haben: „Entvölkerung und Umgestaltung ist im Gange. Die Masse schaut noch weg.“

Linz und Steyr, in denen Skulpturen Kielnhofers stehen, kündigten nun rasche Konsequenzen an. Beide Städte wollen die „Wächter der Zeit“ aus dem öffentlichen Raum ein für alle Mal verbannen. So teilte der Linzer Bürgermeister Klaus Luger (SPÖ) mit, dass die Landeshauptstadt die Nutzungsvereinbarung mit Kielnhofer widerrufe und ihn auffordere, die Figuren von der Donaulände zu entfernen.

Quelle: Der Standard / Stoppt die Rechten

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