HomePanoramaZwei mutmaßliche Schlepper mit syrischen Jugendlichen gefasst

Zwei mutmaßliche Schlepper mit syrischen Jugendlichen gefasst

Tür und Tor werden nur Ukrainerinnen und Ukrainern geöffnet, andere Flüchtlinge sind weiterhin trotz Reisequalen und furchtbarer Entbehrungen unerwünscht. 

An der oberösterreichisch-bayerischen Grenze wurden am Montag zwei mutmaßliche Schlepper mit sechs syrischen Flüchtlingen gestoppt. Bei einer Polizeikontrolle konnten sich nur Fahrer und Beifahrer ausweisen. Es handelte sich dabei um syrische Staatsbürger mit deutschen Aufenthaltstiteln. Die anderen ins Auto gepferchten Syrer konnten sich hingegen nicht ausweisen. Sie sind zwischen 22 und 31 Jahre jung und saßen auf der Rücksitzbank des Wagens. 

Bei der Kontrolle fanden die Polizeibeamten dann noch zwei Syrer im Kofferraum eingesperrt. Zum Glück lebten sie noch, die Reise hatte ihnen aber schwer zugesetzt. Die beiden Fahrer hatten nämlich mehrere Stunden lang nicht angehalten und sind immer weitergefahren. Unterdessen mussten die beiden Syrer ihre Notdurft in Becher verrichten. Bei der Freisetzung klagten sie über Durst und den Wassermangel auf der Reise. Später wurde zudem festgestellt, dass sie seit mehreren Tagen überhaupt nichts gegessen hatten. Bei den im Kofferraum gefundenen Jugendlichen handelt es sich offenbar um zwölf- und achtzehnjährige Geschwister.

Die beiden Fahrer sehen sich nun mit einem Ermittlungsverfahren wegen Einschleusens von Ausländern unter lebensgefährlichen Bedingungen konfrontiert. Die beiden Männer kamen auf Antrag der Staatsanwaltschaft in Justizvollzugsanstalten. Die Geflüchteten wurden ebenfalls mit Anzeigen bedacht: Da es sich dabei um Syrer handelte und nicht etwa um Ukrainer, wurden sie auch gleich wegen unerlaubten Einreisens angezeigt. Sie mussten alle zurück nach Österreich, nur eine der sechs Personen wurde an das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge übergeben. 

Es ist die Kehrseite der in schmalzig-kitschigem Ton vorgebrachten Menschenliebe und der brachialen Kriegspropaganda der Regierungen und der EU insgesamt: Während den weißen Ukrainerinnen in Ukrainern (ukrainische Sinti und Roma gehen ja auch wieder einmal leer aus) in der Tat der rote Teppich ausgebreitet wird, können andere Migrantinnen und Migranten, egal welchen Alters, auf alles verzichten und in Bechern ihre Notdurft verrichten – sie sind nicht willkommen. Die Herkunft gibt bei der Ankunft in Österreich und der BRD vor, ob man kostenlos den Verkehr nutzen kann, sofort in eigens dafür eingerichteten Unterkunftsstätten untergebracht und danach relativ problemlos in den Arbeitsmarkt integriert wird. Die Liebe der Herrschenden ist eben doch kristallklaren Kapitalsinteressen unterworfen.

Quelle: ORF/BR

- Advertisment -spot_img
- Advertisment -spot_img

MEIST GELESEN