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Grüne werben mit US-Kriegsverbrecher für Frieden

Am internationalen Aktionstag für die Abschaffung der Atomwaffen geben sich viele Parteien besonders friedensaffin. Die Grünen unterstreichen ihren Pazifismus mithilfe eines imperialistischen Kriegsherrn.

Wien. Der 26. September ist Internationaler Tag für die vollständige Abschaffung der Atomwaffen. Ein richtiges Ansinnen, denn mit dem vorhandenen Nuklearbomben-Arsenal der Welt könnte man den Planeten mehrmals zerstören und die Menschheit komplett ausrotten. Insofern gaben alle möglichen Organisationen, politische Parteien und auch Regierungen eine entsprechende Unterstützung der Forderung nach Verbot und Verschrottung aller Atomwaffen zu Protokoll. Gut so, doch ist es immer auch eine Frage, wie man dies macht. Eine diesbezügliche Ehrung für den Vollpfosten des Tages gebührt den österreichischen Grünen: Sie werben mit einem Bild und einem Zitat von John F. Kennedy.

„Die Menschheit muss dem Krieg ein Ende setzen, oder der Krieg setzt der Menschheit ein Ende“, darf der 35. Präsident der Vereinigten Staaten in einem aktuellen Sujet der Grünen warnen. OK, ja, inhaltlich korrekt. Aber Kennedy? Ist den Grünen nicht klar, wer dieser Mann war und was er getan hat? Eine kleine historische Auswahl: Der junge JFK machte zunächst Karriere bei der US Navy, er zeichnete als US-Präsident verantwortlich für den CIA-gestützten militärischen Invasionsversuch in der kubanischen Schweinebucht, für das massivste Aufrüstungsprogramm der USA nach dem Zweiten Weltkrieg, er ließ im Pazifik und in Nevada mindestens sechs oberirdische Atomwaffentests durchführen und er eskalierte den verbrecherischen und mörderischen Vietnamkrieg – und dann wäre da noch die so genannte „Kubakrise“: Es waren die USA, die sie verursacht haben, nämlich durch die Stationierung von Atomraketen in der Türkei, die auf die UdSSR gerichtet waren – die Verschiffung sowjetischer Waffen nach Kuba wäre nur die Antwort darauf gewesen. Die allgemeine Mär, die Welt wäre am Rande des Dritten Weltkrieges gestanden und Kennedy hätte ihn verhindert, ist falsch: Chruschtschow zog die Pläne aus Gründen der Vernunft zurück, Kennedy hingegen beharrte natürlich rücksichtslos auf den US-Atomsprengköpfen an der Grenze zur Sowjetunion.

Faktum ist: Unterm Strich eignet sich John F. Kennedy denkbar schlecht als Testimonial für Pazifismus, Friedenspolitik und die Abschaffung der Atomwaffen. Er betrieb eine imperialistische, interventionistische, aggressive und nach Hegemonie strebende Außen- und Kriegspolitik, erhöhte die Rüstungsausgaben der USA und bedrohte die sozialistischen Staaten mit Atomraketen in direkter Nähe. – Liebe Grüne, lernt doch Geschichte! Wenn JFK euer Mann für den Frieden ist, dann wird wohl als nächstes mit Hannibal Lecter für Vegetarismus geworben. Reißt euch ein bissel zusammen! Jetzt sind die Ansprüche an die Grünen ja ohnedies schon gesunken, angesichts der desaströsen Performance und der bedingungslosen Unterstützung der faktischen ÖVP-Alleinregierung. Man erwartet sich eh nix mehr – und wird trotzdem enttäuscht.

Quelle: Die Grünen auf Facebook

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