HomePolitikOb Skifahren oder Champions League: Der Rubel rollt

Ob Skifahren oder Champions League: Der Rubel rollt

Salzburg. Die täglichen Rekordzahlen an Corona-Neuinfektionen führen aktuell zu keinen Gesundheitsschutzmaßnahmen. 2.600 Klassen waren Stand gestern im Distance Learning, und Testkapazitäten, die an ihre Grenzen geraten, führen auch nicht zur Frage, was man hätte anders oder besser machen können. 

Nachweislich gehen die hohen Zahlen auch auf den Tourismus zurück, nicht auf das Skifahren an sich, weil im Freien wird auch bei Omikron nach wie vor davon ausgegangen, dass die Infektionsgefahr relativ gering sei. Die Innenraumaktivitäten, die mit dem Skifahren vielfach einhergehen scheinen, Ansteckungsherde, wie auch die Infektion von Karl Nehammer wahrscheinlich zeigt. Tirol und Salzburg sind Spitzenreiter in Sachen Inzidenz eben aus genau diesem Grund. Aus Tirol gibt es mittlerweile Meldungen, dass im Handel, beispielsweise beim Bäcker Ruetz aufgrund von Infektionen und Quarantäne Personalengpässe eintreten. Auch für die Normalstationen rüstet man bundesweit auf, da man damit rechnet, dass man dank Omikron und der Gesundheitspolitik im Dienste der Profite an seine Grenzen gerät. Unterdessen werden seitens der Wirtschaftsvertreter immer wieder Forderungen aufgestellt, nach Lockerungen oder Arbeitspflicht, Gesundheitsschutz auch wegen möglicher etwaiger Langzeitfolgen oder gar ein Ausbau des Personals im Gesundheitsbereich, Gehaltssteigerungen für die Kolleginnen und Kollegen im Risikobereich oder sinnvolle Schulkonzepte spielen hierbei keine Rolle. 

Stattdessen fordern nun der Salzburger Landeshauptmann Wilfried Haslauer, Gesundheitsreferent Christian Stöckl und Sportlandesrat Stefan Schnöll (alle ÖVP) eine Verlegung der Sperrstunde, damit man in einer Bar die Champions League (CL) ansehen kann. Im Achtelfinale der CL am 16. Februar tritt Red Bull Salzburg gegen den FC Bayern München an. Unter den aktuellen Corona-Regeln ist kein Publikum erlaubt. Für das Spiel müsse die Sperrstunde von 22 Uhr mindestens auf 23 Uhr verlegt werden, fordern nun die Salzburger. Laut Experten soll die frühe Sperrstunde das Infektionsrisiko um 15 Prozent senken, ob und wie belastbar diese Zahlen sind, ist nicht ganz klar. Dass man Fußball gerne gemeinsam schauen will und dies mit mehr Spaß einhergeht, steht außer Frage, aber ob dies tatsächlich aktuell die Frage sein sollte, die die Corona-Politik beeinflusst, ist fraglich.

Quelle: ORF/ORF/Zeitung der Arbeit

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