HomePolitikPräsident der jüdischen Gemeinde Graz tätlich angegriffen

Präsident der jüdischen Gemeinde Graz tätlich angegriffen

Nach Schmieraktionen und zerschlagenen Fensterscheiben am Mittwoch und Freitag dieser Woche, die sich gegen die Gebäude der jüdischen Gemeinde Graz richteten, wurde am gestrigen Samstag der Präsident der jüdischen Gemeinde Graz, Elie Rosen, von einem Unbekannten mit einem Holzprügel attackiert.

Graz. Beim Versuch mit seinem PKW auf das Grundstück des jüdischen Gemeindehauses in Graz einzufahren wurde der Präsident der Jüdischen Gemeinde Graz, Elie Rosen, von einem bislang unbekannten Täter mit einem großen Holzprügel attackiert.

Der Präsident und eine Begleitung waren beim Versuch, auf das Synagogenareal einzufahren, auf einen Mann mit Baseballkappe und Rad aufmerksam geworden, der offensichtlich einen Stein mit sich führte. Dieser Mann ähnelte laut Rosen von Statur und Aussehen genau jener Person, die im Zuge der Vandalen-Akte auf die Synagoge von Mittwoch und Freitag dieser Woche auf den Überwachungskameras zu erkennen gewesen war.

Als Rosen sein Auto verlassen hatte, wurde er mit einem Holzprügel angegriffen. Der Präsident der Jüdischen Gemeinde Graz konnte sich in letzter Minute in den PKW zurück flüchten. Nachdem der Angreifer noch mit dem Baseballschläger auf das Fahrzeug eingeschlagen hatte, ergriff er die Flucht.

Entsetzen in der Stadt der NS-„Volkserhebung“

In der Nacht von Dienstag auf Mittwoch waren „propalästinensische Parolen“ auf die religiöse Einrichtung geschmiert worden, am Freitag wurden Steine auf das Gebäude geworfen, eine Fensterscheibe ging zu Bruch. Der tätliche Angriff auf den Präsidenten der Jüdischen Gemeinde stellt einen traurigen Höhepunkt der Wahnsinnsaktionen dieser Woche dar. Wenn es nicht die Taten eines Geistesgestörten sind, sondern hier jemand auch noch glaubt, der Sache der unter israelischer Okkupation und Apartheidpolitik leidenden Bevölkerung Palästinas einen Gefallen zu tun, so geht das gründlich daneben. Außer Entsetzen und Empörung lösen die bösartigen Angriffe auf die Synagoge und den Präsidenten in der Stadt der „Volkserhebung“, also der seinerzeitigen NS-Musterstadt Graz, nichts aus. Angriffe gegen Juden und deren religiöse Einrichtungen werden von allen demokratischen Kräften aufs Schärfste verurteilt, das ist das Mindeste, das man den Millionen jüdischen Opfern der NS-Vernichtungsmaschinerie schuldig ist. Es ist außerdem strikt abzulehnen, dass Angehörige der jüdischen Religionsgemeinschaft pauschal für die Verbrechen des Staates Israel verantwortlich gemacht werden.

Quelle: APA-OTS

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