Wien. Auch heuer, 75 Jahre nach der Befreiung und Unabhängigkeitserklärung Österreichs, gibt es in Wien nach wie vor keinen Platz, der nach Johann Koplenig (1891–1968) benannt ist. Der langjähirge KPÖ-Vorsitzende Koplenig war einer der Unterzeichner der österreichischen Unabhängigkeitserklärung und Mitgründer der II. Republik. Der ehemalige Viezekanzler ist der Einzige der vier Unterzeichner, welcher nicht in dieser Form gewürdigt wird.
In der Brigittenauer Bezirksvertretung haben SPÖ, Grüne, NEOS und GfW bereits 2018 einer Umbenennung eines Teils des Platzes vor dem ehemaligen „Globus“-Gebäude, Höchstädtplatz 3 im 20. Wiener Gemeindebezirk, in „Johan-Koplenig-Platz“ zugestimmt. Anfang des Jahres stellte sich das Wiener Rathaus quer.
Begründet wird diese Entscheidung mit antikommunistischen Argumenten, durch die der unbestrittene Beitrag der Kommunistinnen und Kommunisten am Widerstand gegen den deutschen Faschismus verleugnet wird, indem man Koplenig als ein Anhänger von Diktatur und Terror diffamiert. Die Partei der Arbeit der Arbeit Österreichs (PdA) verurteilte dies bereits im Feburar und fordert auch weiterhin einen Johann-Koplenig-Platz in Wien, um den langjährigen und verdienten Vorsitzenden der KPÖ zu ehren.
Das Kulturressort der Stadt kündigt an, vor dem nächten Jubiläum 2025 ein neuerliches, externes Gutachten erstellen zu lassen. Ob dieses weniger antikommunitisch ist, bleibt anzuwarten.
Quellen: Wienerzeitung/heute.at