Gedenken in Mauthausen

Mauthausen. Am 7. Mai fanden auf dem Gelände des ehemaligen Konzentrationslagers Mauthasen die Internationalen Befreiungsfeierlichkeiten statt. Etwa 10.000 Menschen aus dem In- und Ausland beteiligten sich am Gedenken an die Befreiung.

Die Partei der Arbeit Österreichs (PdA) begann den Gedenktag mit einer gemeinsamen Kundgebung mit dem KZ-Verband/VdA Oberösterreich an der 42er-Tafel an der Klagemauer, die den vorwiegend kommunistischen Widerstandskämpfern gedachte, die am 28. April der letzten Vergasungsaktion durch die Nazis zum Opfer fielen.

Gedenken des KZ-Verbands/VdA Oberösterreich mit der Partei der Arbeit

Haral Grünn, Landesvorsitzender des KZ-Verbandes/VdA Oberösterreich, eröffnete die Kundgebung und ging in seiner Rede exemplarisch auf den Kommunisten und Widerstandskämpfer Johann Buchholzer ein, der Mitglied der im September 1944 durch die Gestapo verhafteten sogenannte Welser Gruppe war. Grünn erklärte zu dieser: „Die Bezeichnung „Welser Gruppe“ stammt von der Gestapo, aus deren erhalten gebliebenen Planskizze über den „Stand der illegalen Kommunistischen Partei Österreichs, Gebiet Oberdonau“ hervorgeht, dass zumindest 158 Männer und Frauen verhaftet wurden. Diese Widerstandsorganisation war in den Gemeinden Ebensee, Gmunden, Gschwandt, Laakirchen, Lambach, Linz, Steyr, Stadl-Paura und Wels verankert. In diesen Orten gab es in den wichtigsten Betrieben illegale Gruppen. Die Widerstandsorganisation umfasste Menschen unterschiedlicher politischer Gesinnung, wobei jedoch die Kommunisten die führende Rolle einnahmen.“ Weiter betont Grünn unter anderem die Bedeutung der Neutralität und spricht sich gegen Waffentransporte durch Österreich aus.

Tibor Zenker, der Vorsitzende der Partei der Arbeit Österreichs (PdA), ging in seiner Rede darauf ein, warum diese Gräueltat unmittelbar vor der Befreiung keineswegs unbedacht war. Er hält fest: „Trotz oder gerade wegen der anstehenden Niederlage wurden Sepp Teufel und die anderen Widerstandskämpfer hier in Mauthausen noch ermordet. Es erscheint sinnlos – doch die Faschisten wollten den Aufbau eines neuen demokratischen und antifaschistischen, eines vielleicht sogar sozialistischen Österreich erschweren. Indem die Reihen der entschlossensten Widerstandskämpfer und eben wahrlich nicht zuletzt jene der Kommunisten maximal dezimiert wurden, sollten die Kräfte für den Wiederaufbau und den Wandel geschwächt werden. Denn die im Marxismus-Leninismus geschulten Kommunistinnen und Kommunisten waren diejenigen, die wussten, dass der Faschismus untrennbar mit dem Kapitalismus und Imperialismus verbunden war und ist.“ Zenker betonte außerdem die wichtige Rolle des Widerstandes, der internationalen Anti-Hitler-Koalition sowie der Roten Armee der UdSSR. Er verurteilte in diesem Zusammenhang die immer wieder aufkommenden Versuche der Geschichtsfälschung, die versucht den Faschismus mit der Sowjetunion gleichzusetzen. Der PdA-Vorsitzende endete mit einer klaren Botschaft: „„Nie wieder Krieg, nie wieder Faschismus!“, ist nicht nur unsere Losung, sondern auch unsere historische Mission, als Teil des Klassenkampfes gegen Ausbeutung und Unterdrückung, für die endgültige, revolutionäre Befreiung der Menschheit. Dies bringen wir auf den Punkt, indem wir präzisieren: Gegen Faschismus, Imperialismus und Krieg! Für Frieden und Sozialismus! – Freiheit!“

Der internationale Denkmalpark und der Gedenkmarsch der Opferverbände und der Jugend

Im Anschluss begaben sich die Partei der Arbeit, die Jugendfront, der KZ-Verband/VdA Oberösterreich und der Bund Tiroler AntifaschistInnen in den Denkmalpark und gedachten unter anderem des Generalleutnants der Roten Armee Dmitri Michailowitsch Karbyschew, der spanischen Widerstandskämpfer und auch der deutschen Opfer am Monument der Deutschen Demokratischen Republik.

Im Rahmen des Gedenkmarschs der Opferverbände und der Jugend, an dem mehr als tausend Menschen teilnahmen, gedachten diese der Opfer des deutschen Faschismus. Anschließend beteiligte sich eine Delegation der PdA an der Kundgebung der Österreichisch-Kubanischen Gesellschaft Oberösterreich, in deren Rahmen auch der Botschafter Kubas Pablo Berti Oliva einige Worte an die Teilnehmenden richtete.

Gedenken der Jugend

Unmittelbar im Anschluss gab es die alljährliche Gedenkkundgebung der Jugendfront der PdA gemeinsam mit der Sozialistischen Jugend und der Kommunistischen Jugend Österreichs an der Klagemauer. Simon Hintenaus sprach im Namen der Jugendfront über die Rolle des KJVÖs im Widerstand gegen den deutschen Faschismus. Er betonte u.a.: „Die Wurzel des Faschismus, so viel ist klar, sind nicht rechtspopulistische Parteien, die es zugunsten ihrer Gegenspieler im gegenwärtigen System zu bekämpfen gilt. Die Wurzel des Faschismus ist der Kapitalismus und der Imperialismus selbst. Wenn wir also wollen, dass „Nie wieder Faschismus! Nie wieder Krieg!“ mehr sind als leere Versprechen, die die unorganisierte Arbeiterklasse nicht halten kann und die Bourgeoisie nicht halten will, gibt es für uns nur einen Weg: Organisieren, politisch arbeiten und kämpfen.“

Abschließend beteiligte sich die Delegation aus Partei der Arbeit, der Jugendfront, des KZ-Verband/VdA OÖ und des Bundes Tiroler AntifaschistInnen noch an einer Kundgebung am Sowjetdenkmal. Im Rahmen dessen sprach der Vorsitzende der Jugendfront Moritz Pamminger. Er erklärte noch einmal die historischen und ökonomischen Zusammenhänge, die zum deutschen Faschismus mit seinen fürchterlichen Auswüchsen geführt haben, und ging auf die großen Opfer auch in der Sowjetunion ein. Er betonte weiter: „Mit dem Fall der Sowjetunion und der Zerschlagung des Sozialismus in Osteuropa gelang dem Kapital das, woran die deutsche Wehrmacht 1941–1945 scheiterte. Heute regiert in der Russischen Föderation, wie beinahe auf dem gesamten Globus, das Finanzkapital und nicht die Arbeiterklasse. Der große gemeinsame Feind, der Sozialismus, ist zumindest vorerst besiegt. Damit ist jedoch auch das Potenzial für innerimperialistische Konflikte wieder angestiegen. Wir sehen heute nicht nur in der Ukraine, wie sich imperialistische Staaten auf dem Schlachtfeld gegenüberstehen. Sie kämpfen um den Zugang zu natürlichen Ressourcen, die Oberhand über Handels- und Energierouten oder die Erschließung neuer Absatzmärkte.“ 

Den Tag abgeschlossen hat die gemeinsame Delegation mit einem Transparent, auf dem zu lesen war: „Nie wieder Krieg! Nie wieder Faschismus!“

Quelle: ORF/Partei der Arbeit/Jugendfront/Jugendfront

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