HomeKlassenkampfKein Epidemie-Schutz für Arbeitslose und AMS-Mitarbeiter

Kein Epidemie-Schutz für Arbeitslose und AMS-Mitarbeiter

Wien. Mit dem 2./3. November und der neuen Coronaverordnung wurden wieder weite Teile des öffentlichen Lebens eingeschränkt. Ein Aspekt der Maßnahmen ist die Umstellung der universitären Lehre auf den Distance-Modus, ebenso wurde der Unterricht in Oberstufen sowie der Berufsschulen auf online umgestellt. Aufgrund des heiklen Infektionsgeschehens einer von vielen Schritten, von denen gesagt wird, dass sie dieses eindämmen sollen. Der Schutz der Arbeiterklasse kommt jedoch nach wie vor zu kurz, diese soll sich vor allem in der Freizeit einschränken. 

Das zeigt sich auch im Fall von Schulungen des Arbeitsmarktservice (AMS). Hier gibt es Berichten zufolge die Anordnung der Bundesregierung, diese nicht auf einen Distance-Modus umzustellen. Sowohl Kursleitungen als auch die Teilnehmerinnen und Teilnehmer fühlen sich hierdurch gefährdet und üben Kritik. Es heißt, dass viele Kursteilnehmerinnen und ‑teilnehmer auch mit Krankheitssymptomen in die Kurse kommen, da sie Angst haben, ansonsten ihre Bezüge zu verlieren. Auch die Räumlichkeiten seien nicht adäquat, um Gesundheitsschutzmaßnahmen einzuhalten. Diese Einwände werden unter anderem damit weggewischt, dass es bis dato keinen Cluster in AMS-Kursen gab, fraglich ist jedoch, ob dies nicht schlichtweg Glück ist und es in Wirklichkeit um eine Disziplinierung vermeintlich fauler Arbeitsloser geht. Dies ist ein gängiges Bild, das in den letzten Jahrzehnten geschaffen wurde, eine Pathologisierung und Stigmatisierung von Arbeitslosigkeit, ohne zu berücksichtigen, dass diese Situation für die Betroffenen selbst mit massiven psychologischen Belastungen – auch ohne Infektionsängste – einhergeht. Das weiß man spätestens seit der sozialwissenschaftlichen Studie zu den Arbeitslosen von Marienthal – aus dem Jahr 1933.

Quelle: ORF

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