In Salzburg kam es am gestrigen Mittwoch zu einem schweren Unglück bei AustroCel: Austretendes Schwefeldioxid tötete einen Arbeiter.
Hallein. Bei einem Unfall in der „AustroCel“-Zellstofffabrik in Hallein kam in den frühen Morgenstunden des vergangenen Mittwochs ein Arbeiter ums Leben. In der Kocherei des Betriebes war um 5.41 Uhr infolge eines unentdeckten Lecks in einem Druckbehälter Schwefeldioxid (SO2) ausgetreten – das giftige Gas dürfte den Arbeiter getötet haben. Einsatzkräfte der Feuerwehr, die mit Atemschutzgeräten ausgestattet waren, brachten die Lage unter Kontrolle, um 8.30 konnte Entwarnung gegeben werden. Für das Opfer kam freilich jede Hilfe zu spät.
Die Einwohner von Hallein (Salzburger Tennengau) waren zuvor angewiesen worden, in ihren Häusern zu bleiben und die Keller nicht zu betreten – in diesen könnte sich in die Atmosphäre gelangtes Schwefeldioxid, das über eine höhere Dichte als die Luft verfügt, eventuell gesammelt haben. Das giftige Gas schädigt Lungen und Bronchien, eine hohe Konzentration führt bei Menschen zum raschen Tod.
Die Firmenleitung verwies gegenüber den Medien darauf, dass die Anlage einer jährlichen Sicherheitsinspektion unterliegt, und kann sich den Hergang des Unfalls bislang noch nicht erklären. Die Polizei und Sachverständige waren vor Ort damit befasst, die Sachlage, Daten und Fakten zu ermitteln, um diese der Staatsanwaltschaft zu übergeben. Ungeachtet dessen, was bei der Untersuchung als unmittelbare Unfallursache herauskommt, müssen dieser tragische Vorfall und der vermeidbare Tod des Arbeiters Anlass dafür sein, die Sicherheitsvorkehrungen in einem so heiklen Bereich zu erhöhen – auch im Sinne der anderen Arbeiterinnen und Arbeiter.
AustroCel produziert in Hallein mit ca. 290 Mitarbeitern Textilzellstoff aus Nadelholz, der Jahresumsatz lag zuletzt bei 130 Millionen Euro – ein Teil davon sollte wohl in die verstärkte Sicherheit am Arbeitsplatz investiert werden. Aber auch die Salzburger Behörden sind gefordert, um den technischen Zustand solch gefährlicher Produktionsanlagen vielleicht häufiger zu überprüfen.
Quelle: ORF