Kürzlich wurde bekannt, dass Lauda Europe (vormals Laudamotion) nun auch bei den Piloten die Verträge verschlechtert. Lohn soll nur mehr kommen, wenn auch Flüge stattfinden – es gibt kein Grundgehalt mehr.
Wien. Ryanair startet bei Tochter Lauda Europe – ehemals Laudamotion – einen erneuten Angriff auf die ohnehin schon prekären Arbeitsbedingungen. Nach tendenziellen Erpressungen rund um armutsgefährdende Kollektivverträge für Flugbegleiterinnen und ‑begleiter, Kündigungen und angedrohten Schließungen der Basis in Wien sowie dem Bekanntwerden, dass wohl höhere Bargeldsummen durch Europa transportiert wurden, sind nun die Arbeitsverträge der Piloten dran.
In einer Aussendung der zuständigen Fachgewerkschaft vida heißt es hierzu, dass sich die Pilotinnen und Piloten von Lauda Europe – mit aktuellem Firmensitz in Malta und Homebase auch am Flughafen Wien – aufgrund ihrer nochmals verschärften prekären Arbeitsbedingungen an die Gewerkschaft gewandt haben. In den neuen Arbeitsverträgen der Pilotinnen und Piloten sei kein Grundgehalt mehr vorgesehen, sondern nur mehr eine Bezahlung von 40 Euro brutto für jede tatsächlich geleistete Flugstunde. Vorher hätten die Piloten zumindest noch 40 Flugstunden als monatliches Grundgehalt ausbezahlt bekommen – wenn auch ohne vertraglichen Rechtsanspruch – und so zumindest auf ein Basiseinkommen von 1.600 Euro brutto im Monat hoffen können. Mit den neuen Verträgen müsste jeder Pilot und jede Pilotin nun mit Monaten ohne Einkommen rechnen.
Betroffene berichten zudem von Schikanen seitens des Unternehmens. So soll auch während des Lockdowns in den Dienstplänen „Standby“ eingetragen worden sein, obwohl es an vielen Tagen ohnehin keine Flüge gegeben habe, erzählen Piloten. Das habe nichts anderes bedeutet, als den ganzen Tag fern von den Familien in der Nähe des Flughafens absitzen zu müssen. Mit den neuen Verträgen verschärfe sich diese Situation abermals, da diese Dienste nun ohne jegliche Grundvergütung erfolgen würden. „Aufgrund dieser Schikanen sind zu Lockdown-Zeiten teilweise um die 80 Pilotinnen und Piloten in der Nähe des Flughafens sinnlos herumgesessen, ohne dass ein einziger Flug je stattfand“, berichtete ein Betroffener und ergänzte, „wir wollen hier einfach nur mehr weg.“
Es zeigt sich auch hier, dass die Kosten der Krise auf die Kolleginnen und Kollegen ausgelagert werden, während der Konzern von keiner Maßnahme abzusehen scheint, um seine Profite zu sichern.
Quelle: Zeitung der Arbeit/Zeitung der Arbeit/Zeitung der Arbeit/APA-OTS