Ein Salzburger Leiharbeiter wurde per Whatsapp mit Daumen hoch und Zwinker-Smiley zur einvernehmlichen Auflösung des Arbeitsverhältnisses gebracht.
Salzburg. In der Corona-Krise versuchen Konzerne und Unternehmen immer wieder, Kolleginnen und Kollegen dazu zu bringen, einvernehmlichen Auflösungen von Arbeitsverhältnissen zuzustimmen. Vielfach wurde eine Einstellung nach der Krise in Aussicht gestellt. Es wurde immer wieder darauf aufmerksam gemacht, dass man nichts unterschreiben, sondern dies durch die Arbeiterkammer prüfen lassen solle. Bei einer einvernehmlichen Auflösung verliert man nämlich nicht nur die Anstellung, sondern auch bestimmte Rechtsansprüche, die man bei einer Kündigung hat, wie bspw. Abfindungen.
Nun wurde ein besonders dreister Fall bekannt, in dem ein Leiharbeiter in Salzburg per Whatsapp zu einer einvernehmlichen Auflösung gebracht wurde. Hierdurch spart sich die Firma Leiharbeiterinnen und-arbeiter also praktisch alle arbeitsrechtlichen Ansprüche, die bei einer einseitigen Kündigung entstehen würden. Im Anschluss an die einvernehmliche Auflösung wünschte der Firmenvertreter dem somit arbeitslos gewordenen Leiharbeiter „eine erholsame, entschleunigte Zeit“ mit netten Emojis. Außerdem wies er ihn darauf hin, dass er am Montag gleich beim AMS anrufen solle. Über die verbrecherischen Praktiken im Bereich der Leiharbeit und die besondere Schutzlosigkeit dieser Kolleginnen und Kollegen berichteten wird bereits. Diese Nachricht von Ende März zeigt noch einmal mehr, wie leicht es sich die Personalvermittlungsfirmen im Umgang mit den Kolleginnen und Kollegen machen.
Quelle: OTS