In der Nacht auf heute wurde sich in typisch sozialpartnerschaftlicher Manier auf einen KV-Abschluss in der Metalltechnischen Industrie geeinigt. Nach dem traditionellen Säbelrasseln der Gewerkschaften kommt für viele die alljährliche Ernüchterung, denn statt auf Arbeitskämpfe setzen PRO-GE und GPA altbewährt auf faule Kompromisse. Für die 130.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bedeutet der Abschluss einen bitteren Reallohnverlust: Sie erhalten im Schnitt eine Erhöhung der Ist-Löhne um 7,44 Prozent, wobei sich die Erhöhung aus einem Plus von 5,4 Prozent und einer monatlichen Zahlung von 75 Euro zusammensetzt sind.Arbeiterinnen und Arbeiter bekommen je nach Lohngruppe eine Ist-Erhöhung zwischen acht und 8,9 Prozent, Angestellte von sieben Prozent. Der Mindestlohn steigt auf 2.236 Euro brutto. Die Lehrlingsentschädigung wird stufenweise bis 2024 auf 1.050 Euro im Monat im ersten Lehrjahr angehoben. Der KV gilt rückwirkend ab 1. November 2022.
Angesichts der massiven Teuerungswelle, einer aktuellen Inflation von 11 Prozent und gleichzeitig massiven Profiten seitens der Unternehmen im heurigen Jahr ist dieser Abschluss nichts anderes als ein Schlag ins Gesicht der Kolleginnen und Kollegen der Metalltechnischen Industrie – und verheißt nichts Gutes für andere Branchen.
Quelle: ORF
