Washington/Tokio/Taipeh. Der Kurswechsel der japanischen Militärdoktrin ist beschlossene Sache. Statt das Land für militärische Zwecke seinem engsten militärischen Bündnispartner, den USA, herzugeben, wo vor allem auf der Insel Okinawa eine stattliche Marinebasis mit dementsprechendem Personal, Waffen u.ä. stationiert ist und die Zivilbevölkerung seit Jahren Proteste gegen deren Präsenz organisiert, will Japan nun selbst aufrüsten.
Der Standard berichtet, dass man, laut Sicherheitspapieren der japanischen und US-amerikanischen Regierung, in ein paar Jahren eine schnelle maritime Eingreiftruppe – die Marine Littoral Regiment (MLR) – auf Okinawa samt schaffen möchte. „Dutzende“ Waffen- und Munitionsdepots auf den verwaisten südwestlichen Inselgruppen Japans seien geplant. Ziel dieser Maßnahme ist, Chinas militärischen und ökonomischen Ambitionen im südchinesischen Meer in Schach zu halten – und damit gleichzeitig weiter an der Eskalationsspirale zu drehen.
Noch diesen Freitag wird Japans neuer Regierungschef Fumio Kishida mit US-Präsidenten Joe Biden sprechen. Auch Besuche in Europa sind geplant, was für eine strategische Koordinierung mit dem transatlantischen Block USA-EU-NATO spricht.
Japan hatte schon im Vorfeld dieser neuen Entwicklungen angekündigt, seine Militärausgaben zu verdoppeln (auf zwei Prozent des BIPs) sowie Offensivwaffen wie Marschflugkörper zu erwerben.
Quelle: Der Standard