Der Streik von etwa 11.500 Autorinnen und Autoren hat dazu geführt, dass Late-Night-Shows neue Folgen abgesetzt haben, die meisten Produktionen für die Fernsehsaison im Herbst unterbrochen wurden und die Arbeit an Großfilmen zum Stillstand kam. Nachdem die Lage zuletzt angespannt war, sollen die Verhandlungen am Freitag fortgeführt werden.
Los Angeles. Der Streik der Hollywood-Drehbuchautorinnen und ‑autoren begann am 2. Mai, nachdem die Gespräche zwischen der Writers Guild of America (WGA) und den großen Studios in eine Sackgasse geraten waren. Themen sind Lohn, Mindestbesetzung der Autorenräume und unter anderem Restzahlungen im Streaming-Zeitalter. Auch soll der Einsatz von künstlicher Intelligenz geregelt werden, von der sie befürchten, dass sie ihren kreativen Beitrag auf Perspektive ersetzen könnte. Der daraus hervorgehende Streik dauert nun schon mehr als 100 Tage an.
Verhandlungen wiederaufgenommen
Die Verhandlungsführer der streikenden Drehbuchautorinnen und ‑autoren und der großen Studios werden am Freitag an den Verhandlungstisch zurückkehren, teilte die WGA mit. Die Alliance of Motion Picture and Television Producers, die Gruppe, die Walt Disney, Netflix, Warner Bros Discovery und andere Studios vertritt, wird voraussichtlich Antworten auf die Vorschläge der WGA vorlegen, so die Gewerkschaft in einer Erklärung am Donnerstag.
Die Führungskräfte der Studios haben bei den jüngsten Gewinnmitteilungen ihren Wunsch nach einer rechtzeitigen Beilegung der Arbeitsunruhen zum Ausdruck gebracht.
Gespräche zuletzt angespannt
Beide Seiten trafen sich zuletzt am 4. August, um die Wiederaufnahme der Gespräche und die Themen zu erörtern, die sie an den Verhandlungstisch bringen wollten. Die WGA gab jedoch anschließend eine Erklärung ab, in der sie die Studios kritisierte, was als Zeichen dafür gewertet werden kann, dass die Gespräche angespannt waren.
Der Vorstandsvorsitzende von Disney, Bob Iger, zeigte sich eigenen Aussagen zufolge respektvoll gegenüber den Streikenden:
„Nichts ist für dieses Unternehmen wichtiger als seine Beziehungen zu den Kreativen“, sagte Iger. „Ich habe tiefen Respekt und Wertschätzung für all diejenigen, die für den außergewöhnlichen kreativen Motor, der dieses Unternehmen und unsere Branche antreibt, von entscheidender Bedeutung sind.“
Vor nicht allzu langer Zeit jedoch bezeichnete er die Forderungen der Streikenden noch als „nicht realistisch“, was zu nicht geringem Unmut geführt hat.
160.000 Mitglieder der Screen Actors Guild (SAG) streikten am 14. Juli ebenfalls wegen Gehaltsfragen und künstlicher Intelligenz – der erste Doppelstreik seit 1960.
Quelle: Reuters