Österreich. In mehreren skandalösen Fällen ist auch an die bürgerlichen Medien durchgedrungen, wie elend die Lebens- und Arbeitsverhältnisse von Arbeitskräften in der Ernte sind, teilweise durch die PRO-GE und Aktivisten der Sezonieri-Kampagne. Die ZdA berichtete etwa über einen Fall, in dem die rumänischen Arbeiterinnen und Arbeiter ohne die Möglichkeit jeglicher Corona-Schutzmaßnahmen, in völlig desolaten und schmutzigen Zuständen leben mussten – und ihnen dafür auch noch vier Euro pro Tag abgeknöpft wurden, was jenem Stundenlohn entspricht, der ihnen pro Stunde ausbezahlt wurde und damit unter dem kollektivvertraglichen Stundenlohn von 8,66 Euro liegt.
Mehrere Arbeiterinnen und Arbeiter, die mittlerweile wieder nach Rumänien zurückgekehrt sind, wehren sich nun mithilfe der PRO-GE auf juristischem Wege, da sie immer noch nicht bzw. nur Teile ihres Lohnes erhalten haben. Sie wehren sich gegen das Agrarunternehmen Sulzmann, das Erntearbeiter in desolaten Einrichtungen untergebracht hatte, die mittlerweile behördlich geschlossen worden sind, und das Hungerlöhne bezahlte. Klar ist, dass besonders in der Landwirtschaft, aber auch anderen Sektoren der Nahrungsmittelproduktion, wie der Fleischwarenindustrie, die Arbeiterinnen und Arbeiter sich organisieren und kolletkive Antworten auf die Sklaventreiber-Mentalität und Erpessungsversuche der Unternehmer finden müsssen.
Quelle: der standard