Von Benjamin Lapp*
Trotzig gegenüber
den als Wohltaten verkleideten
dahin geschmissenen Brot-krummen
und den herablassenden Phrasen
voll des gegenseitigen Ausspielens,
zur alleinigen Belustigung derer,
die im Scheinwerferlicht flanieren,
sind Wir, die im Schatten leben
und sowohl in unseren Hoffnungen verbunden,
wie auch im Leid vereint,
einer Tatsache doch vollends bewusst:
Die Blüte des Mensch sein,
erwächst sich frei jeder Grenzziehung
allein aus Menschlichkeit.
*Benjamin Lapp kommt aus einer Arbeiterfamilie und ist seit 2020 Lyriker.
Mit einem persönlichen Gedicht über seine im KZ Ravensbrück ermordete steirische Urgroßmutter, vorgetragen auf der Gedenkveranstaltung, fiel die Entscheidung, den eigenen Gedichten einen größeren Raum in seinem Leben einzuräumen.
Letzte Veröffentlichung: „Es ist fürwahr ein Pandämium…“. Eine poetische Auseinandersetzung in drei Akten über Vereinsamung, Depressionen und die Wiedererlangung von Glück in Zeiten der Pandemie, erschienen 2021 im Pohlmann Verlag.