St. Pölten. Dem niederösterreichischen Landtagsabgeordneten Michael S. wurde vor kurzem der Führerschein abgenommen. Er war mit seinem Tesla in Wien unterwegs und hatte nur mehr drei Reifen, aber vier Felgen an seinem Auto, als er schließlich auf der Nordbrücke in ein anderes Fahrzeug krachte. Die Polizei stellte eine Alkoholisierung von 2 Promille Alkohol im Blut fest.
Nun gibt es gute Gründe, warum das Fahren in alkoholisiertem oder sonstwie berauschten Zustand nicht erlaubt ist: Es ist gemeingefährlich. Der Mann ist noch dazu Jugendsprecher seiner Partei, der Freiheitlichen Partei Österreichs, der FPÖ. Als Entschuldigung führte er gegenüber den Niederösterreichischen Nachrichten (NÖN) an, dass er sich gut gefühlt habe „und noch gedacht, dass ich gar nicht so viel getrunken habe“. Ein Sprücherl wie dieses bekommt die Polizei wohl öfter zu hören, wenn sie Besoffenen den Führerschein abnimmt. Der Landespolitiker hielt sich offensichtlich noch immer für fahrtüchtig, nachdem er durch irgendein Ereignis schon einen Reifen verloren hatte. Ein richtiges Vorbild für die Jugend, dieser FPÖ-Jugendsprecher. Selbstredend musste er nicht zurücktreten, die FPÖ pardoniert so ein Verhalten, wei sie es schon 2016 mit einem anderen Landtagsabgeordneten getan hat, der besoffen am Radweg fuhr und noch dazu Polizist von Beruf ist.
Ach ja, und noch ein Kuriosum: Der besoffene FPÖ-Tesla-Lenker hatte Ende Mai noch eine Brandrede gegen Elektroautos im niederösterreichischen Landtag gehalten. Ein richtig integerer Bursche, der bestens in diese Partei des rabiaten Kleinbürgertums passt.
Quelle: Der Standard